2. Berufsinformationstag (BIT) am Leoninum

Handrup (rav) - Als einen vollen Erfolg werteten alle Beteiligten den diesjährigen Berufsinformationstag des Gymnasiums Leoninum in Handrup. Zum zweiten Mal führte die Schule in Zusammenarbeit mit dem Rotary Club Lingen diese Veranstaltung durch, um sämtlichen Schülerinnen und Schüler der Jahrgangstufen 11 bis 13 die Gelegenheit zu bieten, sich aus erster Hand über die verschiedensten Berufe zu informieren.
Eingeleitet wurde der Tag mit einem Grundsatzreferat von Professor Dr. Thomas Steinkamp, der die Schülerinnen und Schüler über die Veränderungen im Hochschulsystem und den daraus resultierenden Bildungs- und Berufsperspektiven informierte. Der Studienleiter der Berufsakademie Emsland prophezeite, dass zur Ausübung der höherqualifizierten Tätigkeiten in Zukunft der Anteil der Hochschulabsolventen bei rund 40 Prozent liegen werde. Die gesamte Hochschullandschaft werde sich drastisch verändern, erklärte der Referent. Die Einführung der neuen Master- und Bachelorstudiengänge an diversen deutschen Universitäten trage dieser Entwicklung bereits Rechnung.
Nach der allgemeinen Einführung bestand die Möglichkeit, sich in Einzel- oder Kleingruppengesprächen über die ins Auge gefassten Berufe zu informieren. In nicht weniger als 40 Klassen- und Kursräumen, wo sonst deutsche Klassiker gelesen, englische Vokabeln gebüffelt und mathematische Gleichungen überprüft werden, ging es nun um die Durchführung von Aufnahmetests bei der Polizei, die künftigen Aufgaben der Bundeswehr und die Anforderungen für den Richterberuf. Tier- und Humanmedizin, Agrarwirtschaft und Forstwissenschaft waren ebenso vertreten wie Maschinenbau, Pflegemanagement, Lehramtsstudiengänge, Berufe der Kirche und Naturwissenschaften.
Zwischen fünf und sieben, nach vielfacher Einschätzung "Gewinn bringende Gespräche" führten die Schülerinnen und Schüler. Die Dauer von jeweils 15 Minuten sei jedoch häufig zu kurz gewesen. Andererseits habe sich so natürlich auch die Möglichkeit ergeben, sich über Berufe zu informieren, die man nicht von vornherein als Option für die künftige Lebensgestaltung angesehen habe.
Doch nicht nur die Gymnasiasten, sondern auch die Vertreter der einzelnen Berufsgruppen begrüßten die Durchführung dieses Tages. So auch Professor Dr. Tim Römer von der Universität Osnabrück: "Wann haben wir denn schon einmal die Gelegenheit, mit potenziellen Studierenden zu reden und sie direkt über Anforderungen und den Verlauf des Studiums aufzuklären?" fragt der Mathematiker. Unzureichende Information ist für ihn einer der Gründe, warum eine relativ hohe Zahl der Mathematikstudierenden nach einer gewissen Zeit das Handtuch wirft. Somit dürfte das von Rotary Club und Gymnasium gemeinsam herausgestellte Ziel des Tages, nämlich "die vor den Schülerinnen und Schülern liegende wichtige Entscheidung der Berufswahl zu erleichtern und die Entscheidungen vor dem Hintergrund realitätsnaher Erfahrungen stärker abzusichern", erreicht worden sein.

  Abschluss des Tages war ein gemeinsames Mittagessen von Schülern und Vertretern der einzelnen Berufsgruppen.
Text und Fotos: Hermann-J. Rave

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