»Geht zu den Menschen!«
(Leo Dehon)

Sozialpraktikum am Gymnasium Leoninum

Zu den vordringlichen Aufgaben einer christlichen Schule gehört es, Schülerinnen und Schüler für das Not und das Leid anderer Menschen zu sensibilisieren. Für das Gymnasium Leoninum gilt dies in besonderer Weise, da es sich verpflichtet fühlt gegenüber dem Gründer der Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu-Priester Pater Leo Dehon, für den die christliche Persönlichkeitsprägung die Vorraussetzung darstellte für das Lindern von sozialen Nöten seiner Zeit.
Einer Initiative der Zentralstelle Bildung der Deutschen Bischofskonferenz folgend werden bereits an vielen katholischen Schulen in freier Trägerschaft Compassion-Projekte durchgeführt. Das Gymnasium Leoninum hat in den zuständigen Gremien (Gesamtkonferenz und Schulelternrat) im Schuljahr 02 / 03 die Einführung eines zweiwöchigen Sozialpraktikums beschlossen und zwar für die Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe, erstmals im Januar 2004.
Während dieser Phase, die sowohl im Unterricht als auch in zusätzlichen Veranstaltungen vor- und nachbereitet wird, soll das soziale Miteinander der Menschen in den Blick genommen und die Bereitschaft zum sozialen Engagement geweckt werden. Den Schülerinnen und Schülern wird die Chance gegeben. Erfahrungen in einem Bereich zu sammeln, der für viele nicht mehr zur Alltagswelt gehört.
Von Seiten der Schule wurde der Kontakt hergestellt zu Kliniken und Krankenhäusern in der Region. Institutionen aus dem Bereich der Behinderten- und Altenpflege wurden ebenso angesprochen wie Beratungseinrichtungen und Kindergärten mit Integrationsgruppen. aus der Vielzahl der angebotenen Möglichkeiten können die Schülerinnen und Schüler einen Platz wählen oder sich selbst um eine adäquate Stelle kümmern.
Da das Sozialpraktikum zusätzlich zu dem bereits seit Jahren durchgeführten Betriebspraktikum (Klasse 10) ermöglich wird, ist die Leitfrage nicht: "Wie kann ich konkrete Berufserfahrungen sammeln?", sondern "Wie kann ich im Umgang mit Menschen in verschiedenen Lebenssituationen erfahren, dass ich gebraucht werde? Wie kann ich lernen, soziale Verantwortung wahrzunehmen und mit meinen eigenen Bedürfnissen in Einklang zu bringen?"
Obwohl Schülerinnen und Schüler der Klasse 11 ein ausreichendes Maß an Reflexionsfähigkeit und die Bereitschaft sich auf soziale Problemfelder einzulassen mitbringen, ist klar, dass dieses zeitlich begrenzte Praktikum dazu beitragen kann, die Schülerinnen und Schüler zu motivieren an der Gestaltung einer solidarischen Zukunft der Gesellschaft aktiv mitzuwirken.
Die verantwortliche Leitung des Sozialpraktikums haben Frau Nieland und Frau Schlütke übernommen.