Das Gymnasium Leoninum in Handrup ist eine freie, staatlich anerkannte katholische Schule in der Trägerschaft der Herz-Jesu-Priester im Südwesten Niedersachsens, im Landkreis Emsland. Es versteht sich als ein altsprachliches und neusprachliches Gymnasium mit naturwissenschaftlichem Zweig. Knapp 1300 Schülerinnen und Schüler besuchen unsere Schule in den Jahrgängen 5 bis 13, davon stammen zwei Drittel aus dem Landkreis Emsland und ein Drittel aus dem Landkreis Osnabrück. Am Leoninum arbeiten 90 Lehrerinnen und Lehrer sowie drei Patres, die der Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu-Priester angehören.

Wie arbeiten wir?

Im Dienst an den jungen Menschen arbeiten wir gemeinsam. Wir begreifen uns als Netzwerk, bestehend aus vielen Personen und Einrichtungen. Gefragt ist die Zusammenarbeit von Kollegium, Schulleitung und der zum speziellen Profil dieser Schule gehörenden Schulseelsorge. Gefragt ist die Zusammenarbeit von Eltern, Mitbrüdern im Herz-Jesu-Kloster in Handrup und der Provinzleitung der deutschen Ordensprovinz in Bonn. Gefragt ist die Zusammenarbeit mit den Franziskanerinnen aus Thuine, die hier schon seit Jahrzehnten arbeiten.

Im Dienst an den jungen Menschen arbeiten auch die Schulsekretärin und der Schulassistent, die Hausmeister, die Damen in der Küche, an der Pforte, und in der Reinigung. Zum weiteren Netzwerk gehören die Gemeinde Handrup und die Samtgemeinde Lengerich, der Schulverbund Lengerich, Freren und Spelle, die beiden Landkreise Emsland und Osnabrück, die kirchlichen und politischen Einrichtungen im Bezirk Weser-Ems. Mit den Vertreterinnen und Vertretern dieser Einrichtungen und Gemeinden sind wir in regelmäßigem Kontakt. Wir sind davon überzeugt, dass wir uns nur gemeinsam dem Ziel dieser Schule nähern können.

Was wollen wir?

  • Ziel: Es ist das Ziel des Gymnasiums Leoninum, junge Menschen auf der Grundlage eines christlichen Welt- und Menschenbildes zu reifen Persönlichkeiten wachsen zu lassen.
  • Dehon:
    Die Zielsetzung unserer Schule wird im Weitesten vorgegeben von dem Gründer der Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu-Priester, Pater Johannes Leo Dehon (1843-1925). Nach seinem zweiten Vornamen ist unser Gymnasium benannt: Leoninum. Im nordfranzösischen La Capelle geboren, trat Dehon in Saint Quentin seine erste Stelle als Kaplan an. Die Erfahrung der Verelendung der Massen, der Armut der Menschen, der Verwahrlosung der Jugend, der Sittenlosigkeit und der Gottlosigkeit der Bevölkerung entsetzte ihn. Andererseits erfuhr er den Zynismus der herrschenden Klasse sowie die Hilflosigkeit der vorhandenen gesellschaftlichen und kirchlichen Strukturen, wenn es darum ging, Abhilfe zu schaffen. Beide Erfahrungen ließen in ihm die Überzeugung reifen, dass nur eine fundierte Bildung die Menschen befähigt, den Blick hochzunehmen, sich aus dem Schlamassel des Lebens zu befreien, um die Welt menschlicher für alle zu gestalten. Diese Erkenntnis führte ihn 1877 zu einer doppelten Gründung, nämlich zur Gründung des Gymnasiums Saint Jean in Saint Quentin und zur Gründung der Genossenschaft der Herz-Jesu-Priester.
  • Inkarnation:
    Ein zentrales Stichwort war für Dehon die Inkarnation, die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus. Am Beispiel Jesu zeigt uns Gott selbst den Weg zur Menschwerdung. Wörtlich ist mit Inkarnation gemeint: Wie komme ich in meine Haut hinein, wie finde ich zu mir?
  • Aufgaben der Pädagogin und des Pädagogen:
    Den Schwerpunkt der Arbeit an unserer Schule sehen wir nicht nur im Unterricht, sondern in einer umfassenden Erziehungs- und Bildungsarbeit. Damit der junge Mensch in seiner Persönlichkeit reifen kann, damit er zu seiner eigenen Bestimmung findet und ganz er oder sie selbst wird, betonen wir in der Erziehungs- und Bildungsarbeit in Handrup zwei Punkte in besonderer Weise: die Mystagogie und den Indikativ.
  • Mystagogie:
    Es ist Aufgabe der Lehrerinnen und Lehrer, unsere Schülerinnen und Schüler zu begleiten. Sie sollen nicht vor ihnen hergehen und ihnen den Blick versperren. Vielmehr gehen sie an ihrer Seite, sozusagen Schulter an Schulter, damit der Blick frei bleibt. Ihre Aufgabe ist es, den jungen Menschen das Geheimnis des Lebens zu zeigen und sie in dieses Geheimnis einzuführen. Von daher sind die Lehrerinnen und Lehrer an unserer Schule Mystagogen.
    Als Mystagogen führen sie die jungen Menschen an das heran, was die Welt im Innersten zusammenhält, an die Erkenntnis, dass hinter dieser Welt ein Schöpfergott steht, dem wir alles verdanken. Als Pädagoginnen und Pädagogen bringen sie ihnen bei, dass nicht nur der Religionsunterricht, sondern alle Fächer etwas über die großartige Schöpfung und damit auch etwas über den Architekten sagen können, der hinter dem Bau der Welt steht. Dabei lehren sie sie, dass ihr Körper etwas ganz Besonderes ist, nämlich ein kostbarer Schatz. Ihr Körper ist – wie der Apostel Paulus sagt – Tempel Gottes. Im jungen Menschen wohnt Gott selbst, sein heiliger Geist, mit dem er be-geistert ist. Deshalb gehen alle respektvoll miteinander um.
  • Indikativ:
    Den Pädagoginnen und Pädagogen geht es in erster Linie nicht darum, dem jungen Menschen zu sagen: Dies ist erlaubt und das nicht. Oder dieses musst du tun und jenes sollst du lassen. Vielmehr vermitteln wir dem jungen Menschen diese Botschaft: Du bist bereits ein wundervoller Mensch, andere freuen sich, wenn sie dich sehen, dein charmantes Lächeln begeistert. Denn du bist schon Salz der Erde, du bist schon Licht der Welt. Du musst dich nicht erst noch ändern, damit du dann mal Salz oder Licht werden kannst. Es geht also nicht um einen Imperativ, um Moral, sondern um einen Indikativ, um eine Zusage. Wir glauben an das Spezielle in Dir, nicht nur an das Gute.
  • Theologie vor Pädagogik:
    An unserer Schule geht die Theologie der Pädagogik voraus. Die Rede mit Gott und die Rede über Gott bestimmt die Perspektive, aus der heraus wir Erziehung gestalten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Ausprägung der Sinne. Die intellektuelle Scharfsichtigkeit zu fördern gilt als eine der zentralen Leitideen. Einerseits sollen der analytische Verstand und das Urteilsvermögen geschult werden und andererseits sollen die intuitive Kraft und die kreative Fähigkeit entwickelt werden. Auf der Basis des Evangeliums und einer christlichen Wertorientierung gilt es, die besten Charakterzüge zu verfeinern, den Verstand zu schärfen und der Phantasie Flügel zu verleihen.
  • Das Ziel als Bild:
    Es ist unser Ziel, dass die Schülerinnen und Schüler mit beiden Beinen auf dem Boden stehen, sich zugleich in ihren Träumen so ausstrecken, als könnten sie mit der Stirn die Sterne streifen. Es kommt darauf an, dass sie die eigene Gottebenbildlichkeit erkennen, ihr entsprechend Verantwortung übernehmen und den großen Garten der Welt bestellen.

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