Haselünnes Bürgermeister Schräer informiert über die Entwicklung des ländlichen Raumes

Alles außerhalb von Verdichtungsräumen bildet den ländlichen Raum. Diese “Restmenge” beherbergt zwar nicht mehr die Bevölkerungsmehrheit, umfasst aber immer noch den größten Flächenanteil Deutschlands.

Auf Einladung der Fachgruppe Geographie informierte Herr Werner Schräer, ehemaliger Schüler am Leoninum und heute Bürgermeister der Stadt Haselünne, die Erdkundekurse der Oberstufe über aktuelle Möglichkeiten der Raumentwicklung, aber auch über die grundsätzlichen Hemmnisse einer zukunftsgerechten Raumplanung im Spannungsfeld deutscher und europäischer Raumordnungsvorgaben.

Am Beispiel unterschiedlicher Infrastrukturprojekte der Stadt Haselünne wurden den Schülerinnen und Schülern die teils komplexen Planungsschritte aber auch deren Realisierungsschwierigkeiten im Zuge einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Stadt- und Umfeldplanung im ländlichen Raum deutlich gemacht.

Greifbare Informationen aus der Praxis können so einen im Unterricht vermittelten theoretischen Unterbau sehr sinnvoll ergänzen.

 

Bild oben: Ein Teil der Fachgruppe Erdkunde begrüßt Haselünnes Bürgermeister am Leoninum (v.l. Heinz Koops, Bürgermeister Werner Schräer, Peter Rose, Michael Böllner)

Mmm, c’est délicieux!

Die Crêpes der Fachgruppe Französisch fanden in diesem Jahr beim Tag der offenen Tür besonders reißenden Absatz.

Vielen Dank an die Schüler(innen), die sich so motiviert für ihr Fach eingesetzt haben!

FranceMobil

Das FranceMobil hat am Gymnasium Leoninum Station gemacht. Den Besuch hatte die Fachruppe Französisch organisiert, um den Schülern des Jahrgangs 7 ein zeitgemäßes Frankreichbild zu vermitteln und zur Wahl der dritten Fremdsprache zu motivieren.

Die jeweils 45-minütigen Sequenzen gestaltete die Lektorin Amandine Robart in französischer Sprache und legte insbesondere großen Wert auf den spielerischen Erwerb der Fremdsprache.

Schließlich wurde ein Quiz zum Thema „Frankreich“ durchgeführt, bevor Madame Robart sich von den gut gelaunten Schülern verabschiedete.

Für die Eltern wurde ihnen eine Informations-Broschüre zu Französisch als Fremdsprache mit auf den Weg gegeben.

Ausflug der Griechisch-Schüler nach Münster

Kurz vor Weihnachten machten sich über 40 Griechisch-Schüler der Jahrgänge 8 – 12 zu einer Fahrt in die Welt vergangener Kulturen auf.

Im Archäologischen Museum Münster regte die Sonderausstellung „ Tod und Ewigkeit“ , in deren Mittelpunkt eine Mumie stand, die Schüler nicht nur zum Nachdenken über unser begrenztes irdisches Leben und über ein Weiterleben nach dem Tod an, sondern warf auch die Frage nach dem Respekt auf, den wir den Toten schulden.

 

 

 

 

 

 

 

 

Außerhalb des Museums empfing uns dann der Lichterglanz und das bunte Treiben des Weihnachtsmarktes, über den wir froh gelaunt und in vorweihnachtlicher Stimmung schlendern konnten.

Ein Hauch von Wehmut lag in der Luft, als sich nach der gemeinsamen Rückfahrt die Griechisch-Schüler des Jahrganges 12, die das letzte Mal bei unserer traditionellen „Griechenfahrt“ dabei waren, verabschiedeten. Mein besonderer Dank gilt allen Griechinnen und Griechen dieses Jahrganges , die sich immer wieder mit großem Engagement und großer Selbstverständlichkeit über viele Jahre am Tag der Offenen Tür , beim Schulfest und bei der Sprachenpräsentation für unser Fach eingesetzt haben.

(Th. Müller )

 

 

 

 

 

 

 

 

Einblicke in die Welt der Literatur – Text des Monats Januar

Heinrich Böll: Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral

In einem Hafen an der westlichen Küste Europas liegt ein ärmlich gekleideter Mann in seinem Fischerboot und döst. Ein schick angezogener Tourist legt eben einen neuen Farbfilm in seinen Fotoapparat, um das idyllische Bild zu fotografieren: blauer Himmel, grüne See mit friedlichen schneeweißen Wellenkämmen, schwarzes Boot, rote Fischermütze. Klick. Noch einmal: klick, und da aller guten Dinge drei sind, ein drittes Mal: klick. Das spröde, fast feindselige Geräusch weckt den dösenden Fischer, der sich schläfrig aufrichtet, schläfrig nach seiner Zigarettenschachtel angelt, aber bevor er das Gesuchte gefunden, hat ihm der eifrige Tourist schon eine Schachtel vor die Nase gehalten, ihm die Zigarette nicht gerade in den Mund gesteckt, aber in die Hand gelegt, und ein viertes Klick, das des Feuerzeuges, schließt die eilfertige Höflichkeit ab. Durch jenes kaum messbare, nie nachweisbare Zuviel an flinker Höflichkeit ist eine gereizte Verlegenheit entstanden, die der Tourist – der Landessprache mächtig – durch ein Gespräch zu überbrücken versucht. “Sie werden heute einen guten Fang machen.” Kopfschütteln des Fischers. “Aber man hat mir gesagt, dass das Wetter günstig ist.” Kopfnicken des Fischers. “Sie werden also nicht ausfahren?” Kopfschütteln des Fischers, steigende Nervosität des Touristen. Gewiss liegt ihm das Wohl des ärmlich gekleideten Menschen am Herzen, nagt an ihm die Trauer über die verpasste Gelegenheit. “Oh, Sie fühlen sich nicht wohl?” Endlich geht der Fischer von der Zeichensprache zum wahrhaft gesprochenen Wort über. “Ich fühle mich großartig”, sagt er. “Ich habe mich nie besser gefühlt.” Er steht auf, reckt sich, als wollte er demonstrieren, wie athletisch er gebaut ist. “Ich fühle mich phantastisch.” Der Gesichtsausdruck des Touristen wird immer unglücklicher, er kann die Frage nicht mehr unterdrücken, die ihm sozusagen das Herz zu sprengen droht: “Aber warum fahren Sie dann nicht aus?” Die Antwort kommt prompt und knapp. “Weil ich heute morgen schon ausgefahren bin.” “War der Fang gut?” “Er war so gut, dass ich nicht noch einmal auszufahren brauche, ich habe vier Hummer in meinen Körben gehabt, fast zwei Dutzend Makrelen gefangen …” Der Fischer, endlich erwacht, taut jetzt auf und klopft dem Touristen beruhigend auf die Schultern. Dessen besorgter Gesichtsausdruck erscheint ihm als ein Ausdruck zwar unangebrachter, doch rührender Kümmernis. “Ich habe sogar für morgen und übermorgen genug”, sagt er, um des Fremden Seele zu erleichtern. “Rauchen Sie eine von meinen?” “Ja, danke.” Zigaretten werden in Münder gesteckt, ein fünftes Klick, der Fremde setzt sich kopfschüttelnd auf den Bootsrand, legt die Kamera aus der Hand, denn er braucht jetzt beide Hände, um seiner Rede Nachdruck zu verleihen. “Ich will mich ja nicht in Ihre persönlichen Angelegenheiten mischen”, sagt er, “aber stellen Sie sich mal vor, sie führen heute ein zweites, ein drittes, vielleicht sogar ein viertes Mal aus und Sie würden drei, vier, fünf, vielleicht gar zehn Dutzend Makrelen fangen… stellen Sie sich das mal vor.” Der Fischer nickt. “Sie würden”, fährt der Tourist fort, “nicht nur heute, sondern morgen, übermorgen, ja, an jedem günstigen Tag zwei-, dreimal, vielleicht viermal ausfahren – wissen Sie, was geschehen würde?” Der Fischer schüttelt den Kopf. “Sie würden sich in spätestens einem Jahr einen Motor kaufen können, in zwei Jahren ein zweites Boot, in drei oder vier Jahren könnten Sie vielleicht einen kleinen Kutter haben, mit zwei Booten oder dem Kutter würden Sie natürlich viel mehr fangen – eines Tages würden Sie zwei Kutter haben, Sie würden …”, die Begeisterung verschlägt ihm für ein paar Augenblicke die Stimme, “Sie würden ein kleines Kühlhaus bauen, vielleicht eine Räucherei, später eine Marinadenfabrik, mit einem eigenen Hubschrauber rundfliegen, die Fischschwärme ausmachen und Ihren Kuttern per Funk Anweisung geben. Sie könnten die Lachsrechte erwerben, ein Fischrestaurant eröffnen, den Hummer ohne Zwischenhändler direkt nach Paris exportieren – und dann …”, wieder verschlägt die Begeisterung dem Fremden die Sprache. Kopfschüttelnd, im tiefsten Herzen betrübt, seiner Urlaubsfreude schon fast verlustig, blickt er auf die friedlich hereinrollende Flut, in der die ungefangenen Fische munter springen. “Und dann”, sagt er, aber wieder verschlägt ihm die Erregung die Sprache. Der Fischer klopft ihm auf den Rücken, wie einem Kind, das sich verschluckt hat. “Was dann?” fragt der Fischer leise. “Dann”, sagt der Fremde mit stiller Begeisterung, “dann könnten Sie beruhigt hier im Hafen sitzen, in der Sonne dösen – und auf das herrliche Meer blicken.” “Aber das tue ich ja schon jetzt”, sagt der Fischer, “ich sitze beruhigt am Hafen und döse, nur Ihr Klicken hat mich dabei gestört.” Tatsächlich zog der solcherlei belehrte Tourist nachdenklich von dannen, denn früher hatte er auch einmal geglaubt, er arbeite, um eines Tages einmal nicht mehr arbeiten zu müssen, und es blieb keine Spur von Mitleid mit dem ärmlich gekleideten Fischer in ihm zurück, nur ein wenig Neid.

(Heinz Koops)

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