Liebe Schulgemeinschaft,
wir starten in diesen neuen Tag mit einem Liedtext, der wie viele andere Kirchenlieder auch ein Gebet ist. Es ist ein Gebet, das sich ganz und gar mit dem vor uns liegenden Tag beschäftigt. Bevor wir den Text lesen, fragen und beobachten wir uns selbst:
Wie ist unsere Stimmung an diesem Morgen? Sehen wir dem Tag optimistisch und gut gelaunt entgegen? Erwarten wir schöne Dinge, freuen wir uns auf etwas, was wir an diesem Tag vorhaben? Oder fällt es uns schwer, den Tag zu starten, weil es uns nicht gut geht, weil wir keine Lust haben auf das, was heute ansteht, weil im Moment alle Tage sehr gleich ablaufen und wir uns kaum noch motivieren können oder weil wir Angst haben vor dem, was uns heute erwartet.
Egal in welcher Stimmung wir sind, das folgende Gebet fängt uns auf und gibt uns eine Perspektive.
Gib mir Kraft für einen Tag,
Herr, ich bitte nur für diesen,
dass mir werde zugewiesen,
was ich heute brauchen mag.
Mit wenigen und einfachen Worten bitten wir Gott, den Herrn, um Kraft und alles, was wir heute brauchen werden: Motivation, Ausdauer, Geduld, Entschlossenheit, eine geschickte Hand, Erfolg, Spaß und vieles mehr. Gott will uns mit all diesen Dingen versorgen, die wir brauchen. Wenn wir Gott sagen, dass wir uns an diesem Morgen schwach fühlen und ihn um Kraft bitten, werden wir automatisch neue Kraft und Zuversicht spüren. Wir werden uns gestärkt fühlen, wenn wir mit Gott reden und darauf vertrauen, dass er uns hört und helfen wird.
Das Gebet lenkt außerdem unseren Blick auf kleine Schritte und Abschnitte: Wir bitten um „Kraft für einen Tag“ und „nur für diesen“. Wie oft machen wir es uns selbst schwer, weil wir an zu viele Dinge denken und uns zu viel vornehmen. Noch den ganzen Sommer Kontaktbeschränkungen, vielleicht das ganze Jahr Corona, noch soundso viele Wochen bis zu den Zeugnissen, noch so viele Arbeiten, so viele Aufgaben für diese Woche im Homeschooling … Anstatt nur an diesen Tag zu denken, haben wir schon die ganze Woche mit all ihren Aufgaben im Kopf. Anstatt die Arbeit in kleinen überschaubaren Schritten zu sehen und anzugehen, wollen wir immer gleich das Ergebnis sehen und werden entmutigt, wenn es länger dauert. Anstatt das Besondere an diesem Tag zu sehen und uns daran zu freuen, gehen wir unaufmerksam darüber hinweg, weil wir ja noch so viele andere Sachen in den nächsten Tagen vorhaben.
Mir nimmt es eine Last von den Schultern, wenn ich mir bewusst mache: Es ist erst einmal nur dieser Tag dran. Ich kann mich ganz darauf einlassen und die kleinen Schritte gehen, die er mir abverlangt. Ich brauche nicht entnervt an das Pensum der nächsten 7 Tage zu denken, sondern nur an die nächsten 12-16 Stunden. Und dann sehe ich weiter.
Und wenn ich mal bewusst nur auf diesen Tag achte, merke ich plötzlich, wie viel Gott mir an Kraft und allem, was ich brauche, für diesen Tag gibt: aufmunternde Worte der Eltern, Lachen mit Freunden, Konzentration bei der Arbeit, Hilfestellung durch einen Freund oder Lehrer, ein leckeres Essen, das mir Energie gibt …
Gott sorgt für uns und man kann am Ende des Tages zufrieden sagen: Danke, Gott, für diesen einen Tag, du hast mich versorgt und warst mit deiner Kraft bei mir und ich habe diesen Tag bewusst erlebt.
Vielleicht sprecht ihr nun noch einmal ganz bewusst dieses kleine Gebet als „Kraftimpuls“ für diesen Tag (oder hört euch auf YouTube eine der verschiedenen Aufnahmen an).
Gib mir Kraft für einen Tag,
Herr, ich bitte nur für diesen,
dass mir werde zugewiesen,
was ich heute brauchen mag.
Ich wünsche euch allen einen Tag voller Zufriedenheit und Freude an dem, was dieser Tag euch bringen wird.
Uta Janßen