Guten Morgen, liebe Schulgemeinschaft!
In dieser Zeit drängen sich euch bestimmt viele Fragen auf. Wann geht das normale Leben wieder los? Wann kann ich meine Freundinnen/Freunde endlich wieder treffen? Endlich wieder Fußball spielen? Zur Schule gehen? Manche stellen sich vielleicht sogar die Frage, was das Leben überhaupt ausmacht.
Bezüglich der letzten Frage kann euch die folgende Parabel eine mögliche Antwort geben:
Was ist das Leben?
Ein Mann kam zum Meister. „Herr, ich brauche Deinen Rat. Ich bin ein reicher Mann, aber alle wollen mir nur Böses. Das Leben ist ein Kampf.“
„Höre auf zu kämpfen.“ lautete die Antwort des Alten.
Der Mann konnte mir dieser Antwort nichts anfangen. Er war wütend und stapfte davon. In den folgenden Monaten kämpfte er mit jedem, der sich ihm näherte und machte sich viele Feinde. Vollkommen erschöpft kam er nach einem Jahr wieder.
„Ach Herr, ich mag nicht mehr kämpfen. Das Leben wiegt so schwer – es ist eine Last.“
„Erleichtere dich von dem Gewicht.“ lautete die Antwort.
Der Mann war wieder verärgert angesichts dieser Antwort, die er nicht verstand und ging. In dem folgenden Jahr verlor er alles Hab und Gut. Seine Frau verließ ihn und nahm die Kinder mit. Vollkommen mittellos kam er zum Meister.
„Herr, das Leben ist keine Last mehr, denn ich habe alles verloren. Das Leben ist ein Elend.“
„Höre auf zu leiden.“
Diesmal war der Mann nur traurig über die Antwort, die ihm nicht weiterhalf. Er ging nicht weit, sondern blieb am Fuße des Berges sitzen, auf dem der Meister wohnte. Er weinte und weinte – tagelang, wochenlang, monatelang.
Nachdem keine einzige Träne mehr in ihm war, hob er den Blick. Es war ein früher Morgen und die Sonne ging gerade auf. Er stand auf und ging zum Meister.
Diesmal fragte er den Alten: „Herr, was ist das Leben?“
Der Meister lächelte liebevoll und sagte zu ihm: „Eine aufgehende Sonne an einem neuen Tag.“
Gerade in dieser Osterzeit kann die aufgehende Sonne ein Symbol für die Auferstehung Jesu sein, die uns Christen hoffnungsvoll in die Zukunft blicken lässt, auch und gerade in diesen Zeiten. So heißt es in einem Lied von Hans-Martin Rauch:
Das Leben beginnt: Christ ist erstanden, der Tod ist besiegt, Christ ist erstanden, das Leben beginnt. Wir räumen die Trübsal und Schatten beiseite und tragen die Nachricht unter die Leute: Das Leben beginnt: Christ ist erstanden, der Tod ist besiegt.
Der Morgenimpuls schließt mit dem Gebet Nr. 48 aus dem Schulgebetbuch.
Guter Gott,
danke für den Schlaf in der Nacht
und danke für den neuen Tag.
Du bist bei uns, wenn es dunkel ist,
und du bist bei uns, wenn es hell ist.
Jetzt liegt der Tag vor uns
wie eine schöne Landschaft.
Wir können sie entdecken.
Gib uns Mut für diese Entdeckungsreise;
lass uns neugierig und aufmerksam sein für das,
was du uns zeigen willst.
In allem können wir dir begegnen,
immer bist du dabei.
Wir loben dich durch Jesus Christus,
unseren Bruder und Herrn.
Amen.
Wir wünschen euch einen Tag, der viele schöne Momente, mögen sie auch noch so klein sein, bereithält.
Andrea Lampen