Guten Morgen, liebe Schulgemeinschaft,
sicher habt ihr in den letzten Tagen und Wochen vom Hashtag #BlackLivesMatter gehört, der auch schon in einem vorherigen Morgenimpuls thematisiert wurde. Viele Menschen haben damit in den sozialen Medien ihren Protest über den gewaltsamen Tod von George Floyd, den Rassismus und die Polizeigewalt ausgedrückt – in den USA und weltweit. #Blacklivesmatter („Schwarze Leben zählen“) ist mittlerweile nicht nur im Internet präsent, sondern dient auch als Motto für zahlreiche Demonstrationen rund um den Globus.
Die Wut über Rassismus ist es, was die Menschen auf die Straßen bringt. Aber was ist Rassismus eigentlich genau? Viele Definitionen lassen sich dazu finden, alle basieren darauf, dass sich weiße Menschen dunkelhäutigen Menschen überlegen fühlen.
Auch wenn es für viele von uns unvorstellbar ist, dass Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft oder sonst einem sichtbaren Merkmal benachteiligt werden, gibt es trotzdem Menschen in Deutschland, die genau diese Erfahrung machen und das täglich. Sie werden Opfer von Vorurteilen, die ihnen einfach zugeschrieben werden. Rassismus äußert sich nicht nur in Beleidigungen und körperlichen Übergriffen, auch schon harmlose Aussagen können ausgrenzend und verletzend sein. Und wahrscheinlich denken wir alle ein Stück weit so, entwickeln ein „Schubladen-Denken“ und verbinden mit bestimmten Gruppen bestimmte Vorurteile. Doch droht dadurch die Gefahr Menschen vorschnell zu beurteilen, ohne sie zu kennen.
„Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.“
(Gen 1,27).
Gott hat uns ALLE nach seinem Abbild geschaffen und somit sind wir auch alle gleich vor Gott. Er unterscheidet weder nach Aussehen noch nach Hautfarbe oder sozialem Stand. Wir sind alle gemeinsam Kinder Gottes und dies sollten wir auch in unser Zusammenleben und in unsere Gemeinschaft übertragen. In dieser ist nämlich kein Platz für Ausgrenzung und Mobbing. Deshalb sollten wir als Schulgemeinschaft mit einem guten Beispiel vorangehen und ein Leben ohne Rassismus und Ausgrenzung vorleben. Vor allem zu dieser doch so harten Zeit der Abwendung und des Abstandes durch Corona.
Ewiger Gott,
dein Wort erreicht immer wieder neu alle Völker und Menschen dieser Erde. Du bist der Ursprung allen Seins, der Gott aller Menschen. Voll Mitgefühl ist dein Herz, dein Name ist Gerechtigkeit. Du zeigst uns den Weg zur Versöhnung und zur Barmherzigkeit.
Wenn Menschen andere Menschen verachten,
bitten wir dich für die Rechte aller Menschen.
Wenn Menschen die Freiheit mit Macht vernichten,
bitten wir dich um die Kraft deiner verändernden Liebe.
Wenn Menschen einander Wunden schlagen,
bitten wir dich um heilende Gerechtigkeit. Stärke alle Bemühungen,
die der Verständigung unter den Völkern dienen.
Lass nicht zu, dass wir mitmachen,
wenn Hass und Feindschaft Menschen gegeneinander treiben.
Hilf uns Frieden zu halten,
weil Du mit uns Frieden gemacht hast.
Ewiger Gott,
du umarmst uns mit deiner Liebe und beschenkst uns mit deiner Hoffnung. In deiner Welt wollen wir als Völker und Menschen dieser Erde in Frieden und Sicherheit zusammenleben. Schenke uns deine Kraft, deine Einsicht und deine Wahrheit.
Amen.
Wir wünschen allen einen Tag der Nähe während des Abstandes und hoffen auf eine offenherzige Schulgemeinschaft!
Hendrik Veerkamp und Jan Papenbrock