Guten Morgen, liebe Schulgemeinschaft!
Wir möchten den heutigen Morgenimpuls mit einem Bild starten. Schaut euch dieses Bild in Ruhe an. Was seht ihr? Wie fühlt ihr euch dabei? Welche Fragen kommen bei euch auf?
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„Fürchtet Euch nicht. Denn der Herr, dein Gott, er zieht mit dir.“ (Dtn 31,6)
Auch wenn kein Ende in Sicht ist, geht der Blick auf eine strahlende, untergehende Sonne. Es ist ein langer, mühsamer Weg durch den Sand. Man sinkt tief hinein. Die Schritte werden immer schwerer und es ist kein Wasser in Sicht. Solche Situationen haben wir auch manchmal im Leben. Durststrecken, die von uns überwunden werden müssen.
„Fürchtet Euch nicht. Denn der Herr, dein Gott, er zieht mit dir.“ (Dtn 31,6)
Das kann uns Kraft geben, weiterzugehen und zu hoffen, dass hinter dem Hügel die Durststrecke am Ende eines mühsamen Tages, eines Schicksalstages, endet. Der Vogel in der Luft symbolisiert Freiheit und Leben.
Wenn du in dieser Zeit einen Tag in deinem Leben frei gestalten könntest, wie würde dein perfekter Tag aussehen? Dein idealer Tag? Ein Tag, an dem du dich abends ins Bett legst und denkst: „Das war ein perfekter Tag. So sollen die meisten meiner Tage im Leben sein, genau so.“ Wie würde dieser perfekte Tag für dich aussehen?
Wir sind diejenigen, die bestimmen, ob wir einen guten Tag haben werden oder nicht. Wir alle, wir sind diejenigen, die bestimmen, ob negative Ereignisse, wie z.B. das Corona-Virus, gute oder schlechte Auswirkungen auf unser Leben haben werden. Niemand kann beeinflussen, ob wir einen guten Tag haben werden oder nicht, nur wir selbst und unser eigener Verstand. Wir brauchen eine Routine, damit wir uns selbst und unseren Tag unter Kontrolle haben. Lasst uns unseren neuen Tag beginnen und stärker sein als unsere Ausreden. Wenn der Wecker klingelt, steht auf! 5…4…3…2…1… los! Warum ist das wichtig für unser Verhalten? Der Grund dafür ist, dass die erste Entscheidung, die wir an diesem Tag treffen, darin besteht, tatsächlich aufzustehen. Wir sind stärker als unsere Ausreden und wir haben das Gefühl besiegt, das uns normalerweise aufhält, einen guten Tag zu haben. Sagen wir also nicht: „Ich versuche“, „Ich wünsche“, „Ich will“, sondern: „Ich tue das!“ Zwei Fragen, die wir uns dazu regelmäßig stellen sollten: „Wie kann ich wachsen?“ und „Was kann ich geben?“. Mit unseren Entscheidungen entwickeln wir uns zu einzigartigen Menschen. Am Ende dieses Tages sind wir nicht mehr die gleiche Person, die aus dem Bett aufgestanden ist. Wir haben etwas Neues gesehen. Wir haben etwas Neues ausprobiert. Fragen wir uns also noch mal: „Wie kann ich heute wachsen?“, mit der Antwort: „Ich werde mich weiterentwickeln.“, „Ich werde etwas Neues probieren.“ Was wirst du tun? Was wirst du entdecken? Was wirst du ändern?
In Zeiten von Corona fällt es uns manchmal schwer, uns auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren. Wir haben Angst vor dem, was kommt, und vor dem, was vielleicht nicht kommt, wie z.B. ein Impfstoff. Unser Alltag hat sich einmal um 180° gedreht, alles ist uns fremd, genau das Gegenteil von perfekt. Die Schüler, die schon wieder in der Schule sind, sehen die Veränderungen im Unterricht und in den Pausen. Wir können unsere Freunde kaum sehen und auch unsere Freizeit muss darunter leiden. Geschlossene Schwimmbäder und Kinos, abgesagte Geburtstage und Urlaube. Wir haben viele Fragen, die die Zukunft betreffen. Wie wird es in einem Jahr aussehen? Wann finden die Wissenschaftler einen Impfstoff? Werden wir das Virus am eigenen Leib erfahren? Das Virus macht uns Angst. Angst ist ein natürliches Gefühl. Jeder hat vor irgendetwas Angst. Die typische Angst bezieht sich allerdings in den meisten Fällen auf uns selbst. Werde ich die Klausur schaffen? Wird man mich in der neuen Schule mögen? Durch das Corona-Virus hat sich aber eine andere Art von Angst ausgebreitet, die Angst um den Mitmenschen. Wir sind vorsichtiger im Umgang mit Kranken und älteren Menschen. Wir verzichten auf Körperkontakt mit den Großeltern oder anderen gefährdeten Personen und auch in der Schule achten wir auf die anderen durch das Tragen der Masken. Wir müssen in diesen Zeiten vor allem als Schulgemeinschaft zusammenhalten und uns an die Einschränkungen halten, damit wir so schnell wie möglich wieder zur Normalität zurückkehren können. Wenn wir gemeinsam daran arbeiten, werden wir auch diese Durststrecke überwinden und von diesen Erfahrungen profitieren.
Um diesen Zusammenhalt zu stärken, lasst uns gemeinsam zu Gott beten:
Herr,
wir haben Angst vor dem, was wir nicht kennen.
Zugleich sind wir uns darin nah und vertraut.
Was unsere Gemeinschaft gefährdet, macht uns auch stark.
Wir halten zusammen, wenn wir uns oft auch fremd sind.
Wir achten aufeinander. Entscheiden, was wirklich wichtig ist.
Wir öffnen Herzen, während andere noch hinter Türen warten müssen.
Wir werden uns nah, auch ohne uns die Hände zu reichen.
Wir können lachen und doch trauern um die Kranken und Sterbenden.
Wir sind eins im Handeln und im Sorgen und zum Wohl für uns alle.
So ist im Schlimmen auch Dein Segen.
Hab du Dank dafür, Gott.
Amen
Wir wünschen Euch allen einen guten Start in den Tag und viel Kraft, sodass auch diese Durststrecke vorübergeht, sowie ein schönes Wochenende!
Jana Plorinn und Nils Bölscher