Guten Morgen, liebe Schulgemeinschaft!
Ich hoffe, ihr hattet ein schönes, erholsames Pfingstwochenende.
„Gemeinschaft“ – schon die Google-Trefferzahl von 41,6 Millionen verdeutlicht die Bedeutsamkeit dieses Wortes, das im Fokus des heutigen Morgenimpulses steht.
Jeder Mensch braucht Gemeinschaft. Schon Sokrates, der etwa 500 vor Christus im alten Griechenland lebte und wirkte, hielt den Menschen für ein „Gemeinschaftstier“. Aber warum strebt jeder Einzelne nach Miteinander und Begegnung? Die Gemeinschaft mit anderen birgt vielerlei Gutes: Sie schenkt Sicherheit und Geborgenheit, schützt vor Isolation und Einsamkeit, wirkt identitätsstiftend und sagt somit etwas über einen Menschen, über seinen Charakter und seine Persönlichkeit, aus.
Es gibt etliche Beispiele dafür, wie Menschen Gemeinschaft erfahren und erleben: das Treffen unter Freunden, ein Fest in der Nachbarschaft, Familienfeiern, das gemeinsame Anfeuern einer Fußballmannschaft im Stadion, Klassen- und Schulfahrten … Auch dort, wo sich Menschen zur Eucharistiefeier oder zum Gebet versammeln, entsteht eine Gemeinschaft.
Die St. Joseph’s Indian School in Chamberlain, South Dakota, unsere amerikanische Partnerschule, feiert seit 1976 jedes Jahr powwow – ein Volksfest, bei dem der gemeinschaftliche Geist gestärkt und die Verbundenheit mit der indianischen Kultur aktiv gelebt wird.
Das folgende Video zeigt Eindrücke des 43. Powwow Festivals, welches im vergangenen Jahr stattfand:
Gemeinsam lachen und tanzen, bunte Kostüme, Spiele und Wettbewerbe, traditionelle Lakota (Sioux) Speisen – all das zeichnet powwow aus. Die Schülerinnen und Schüler teilen ihre indianische Kultur und Tradition und erfahren gleichzeitig in der Gemeinschaft mit anderen Zusammenhalt, Zustimmung und Akzeptanz.
Durch die derzeitige Situation wird unsere Sehnsucht nach Gemeinschaft spürbar; und sie wird stärker, je länger die Kontaktbeschränkungen anhalten. So wie hierzulande bevorstehende gemeinschaftliche Ereignisse abgesagt bzw. verschoben werden, wird auch das diesjährige powwow leider nur unter sehr eingeschränkten Bedingungen stattfinden können.
In der Hoffnung, dass die aktuelle positive Entwicklung anhält und bald weitere Treffen und Begegnungen möglich sein werden, wollen wir zu Gott beten, der Gemeinschaft mit uns sucht und schafft:
Guter Gott, wir danken dir für die Menschen,
die mit uns auf dem Weg sind.
In der Gemeinschaft mit ihnen erfahren wir etwas von
der Freude des Lebens, die du uns schenken möchtest.
Wir glauben, dass du besonders nahe bist, wenn wir die
trennenden Grenzen und die Enge unserer Wünsche
überwinden und Wege zueinander suchen.
Wir bitten dich, lass alle Menschen das Gefühl
der Geborgenheit und des Angenommenseins
durch uns erfahren.
Darum bitten wir dich durch Jesus, unseren Bruder.
Amen
Mit dem heutigen Wiedereinstieg der Jahrgänge 7 und 8 in den Präsenzunterricht wird unsere Schulgemeinschaft noch sichtbarer. In diesem Sinne wünsche ich insbesondere den „Neueinsteigern“ einen angenehmen Schulstart und allen eine gute Woche.
Magdalena Alves