37 Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs haben heute im Rahmen des Digitalisierungsprogramms der jüdischen Geschichtswerkstatt Samuel Manne – ein Projekt des „Kulturkreis Impulse“ aus Freren in Kooperation mit der Emsländischen Landschaft – eine Exkursion zum „Juden-Durchgangslager Westerbork“ in den Niederlanden unternommen. Es war das erste Mal, dass eine Schülergruppe aus Handrup nach Westerbork gefahren ist und dieses „Experiment“ darf wohl als sehr gelungen bezeichnet werden! Dies liegt besonders daran, dass sich Westerbork als eine Gedenkstätte herausgestellt hat, die ein sehr schweres Kapitel der deutsch-niederländischen Geschichte hervorragend aufgearbeitet hat und präsentiert: Nach einer Einführung mit Internet-Recherche zu jüdischen Familien aus dem Emsland, die über Westerbork nach Auschwitz deportiert wurden, folgte ein Film, den der damalige deutsche Lager-Kommandant hatte anfertigen lassen, um die scheinbare „Normalität“ des Lagerlebens zu dokumentieren.
Entsprechend gut vorbereitet besuchte die Schülergruppe die Dauerausstellung, wo das bisher Erfahrene durch weitere Fotos und Ausstellungsstücke vertieft wurde. Die wohl prominentesten Lagerinsassen in Westerborg vor ihrem Abtransport nach Auschwitz waren Edith Stein und Anne Frank.
Auf dem Außengelände sahen wir schließlich solche Güterwaggons wie die, in denen die Juden in einer dreitägigen Fahrt nach Auschwitz oder Sobibor verfrachtet wurden. Nur wenige Gefangene wurden nach Theresienstadt oder Bergen-Belsen gebracht.
Insgesamt über 102.000 Juden wurden in ca. drei Jahren in den sicheren Tod geschickt. Ein Kunstprojekt auf dem Lagergelände versucht, diese unvorstellbar große Zahl durch 102.000 Steine nachvollziehbar zu machen. Die Höhe der Steine soll dabei das jeweilige Alter der Menschen anzeigen.
Nachdenklich und betroffen traten wir am Nachmittag wieder die Heimreise nach Handrup an. Alle waren sich einig: Dieser ersten Fahrt nach Westerbork sollten weitere folgen!