Bund fördert Teilklimaschutzkonzept des Herz-Jesu-Klosters in Handrup
Das Herz-Jesu-Kloster Handrup e.V. mit dem Gymnasium Leoninum als freie, staatlich anerkannte katholische Schule in Trägerschaft der Herz-Jesu-Priester, hat ein Teil-Klimaschutzkonzept für seine Liegenschaften erstellen lassen. Das Kloster wurde 1923 von den Patres und Brüdern des Herz-Jesu-Ordens als Missionsschule mit Internat gegründet und seit dem stetig er-weitert. Im Jahre 1973 öffnete sich die Schule für Mädchen. 1999 wurde das Internat geschlossen und die frei gewordenen Räumlich-keiten für schulische Zwecke umgebaut. Zurzeit besuchen ca. 1150 Schüler und Schülerinnen das Gymnasium Leoninum.
Die Erarbeitung und Erstellung dieses Konzeptes ist bei der AMZ-Meppen GmbH in Auftrag gegeben worden. Das Ingenieurbüro hat im Laufe des Jahres 2010 die energetischen Untersuchungen der Gebäude durchgeführt, als Basis für die Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes, welches Energie- wie auch CO2-Bilanzen, Auflistungen von Einsparpotenzialen sowie Maßnahmenkataloge und Zielvereinbarungen zur Reduzierung von Treibhausgasen enthält.
Im Januar und Februar 2010 wurden 11 Gebäude des Klosters Handrup begangen. Bei den Begehungen wurden Eckdaten der Bauphysik, der Heizungsanlagen, der Beleuchtung undStromverbraucher sowie der Zustand der sanitären Anlagen erfasst. Drei Gebäude (Altbau Kloster, Alte Sporthalle und Aula) wurden dabei genauer untersucht.
Auf der Grundlage dieser Daten wurden Energie- und Wasserbilanzen erstellt.Anschließend wurden Sanierungsmaßnahmen ermittelt und nach Klimaschutzrelevanz und Energieeffizienz gegliedert, sowie deren Wirtschaftlichkeit untersucht. Die Ergebnisse wurden dem Lehrerkollegium, der Klostergemeinschaft und in einer Vollversammlung der gesamten Schülerschaft präsentiert.
2010 war nach Angaben der NASA weltweit das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. In Pakistan wurde mit 53,3 Grad die höchste je gemessene Temperatur registriert. Zudem war die Zahl der Naturkatastrophen überdurchschnittlich hoch. Die Auswirkungen des Klimawandels sind schon heute unübersehbar. Um das „2-Grad-Ziel“ zu erreichen, d.h. die Erderwärmung um 2 Grad bis zum Jahre 2100 zu begrenzen, sind große Anstrengungen erforderlich. Die CO2 – Emissionen müssen bis 2050 um 80% bezogen aufdas Jahr 1990 gesenkt werden. Die Bundesregierung hat sich 1997 im Kyoto-Protokoll in einem ersten Schritt verpflichtet, die CO2-Emissionen bis 2012 um 21% zu verringern.
Außerdem wurde in einem weiteren Schritt beschlossen, die Emissionen bis 2020 um 40% zu reduzieren. Derzeit liegen die Pro-Kopf-Emissionen bei ca. 11 Tonnen CO2 pro Jahr jeBundesbürger, die USA liegt bei ca. 20 Tonnen. Der weltweite Durchschnitt liegt bei ca. 4,5 Tonnen.
Derzeit wird im Herz-Jesu-Kloster und im Gymnasium Leoninum ein umfassendes Energiemanagement ins Leben gerufen, als einer der wichtigsten Bestandteile für die nachhaltige und wirtschaftliche Betreibung der Gebäude. Die kontinuierliche Datenerfassung und Auswertung zeigt, ob die Gebäude korrekt betrieben werden oder ob durchgeführte energetische Maßnahmen greifen. Hierbei ist es besonders wichtig, dass die Daten dauerhaft und lückenlos erfasst und aufgearbeitet werden.
Der Energiebeauftragte des Hauses wird zusammen mit Vertretern des Lehrerkollegiums, der Hausleitung und der Schülerschaft in regelmäßigen Treffen über die weiteren Maßnahmen beraten, Ziele definieren undderen Wirkung überprüfen.
Im kommenden Schuljahr sollen in jeder Klasse Schüler zu Energiebeauftragten ausgebildet und die Klassen zu energiebewusstem Verhalten angeleitet werden. Die Energiebeauftragten sollen regelmäßig wechseln, damit so immer mehr Schüler Ver-antwortung übernehmen. Darüber hinaus wird erhofft, dass dadurch Schüler vermehrt als Multiplikatoren für den häuslichen und privaten Bereich fungieren.
P. Olav Hamelijnck SCJ, Rektor des Herz-Jesu-Klosters freut sich über diese Initiative: „Wir sind besonders darauf bedacht, aufmerksamer für die Bewahrung der Schöpfung einzutreten. Es ist uns wichtig, nachhaltig und recourcenschonend zu handeln. Unsere Schüler und Schülerinnen werden in dieses Projekt mit einbezogen, um ein Bewusstsein für den sorgsamen Umgang mit den Rohstoffen und der Umwelt zu erfahren. Das Erkennen von Schwachstellen und Entwickeln von Lösungsvorschlägen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes ist ein wichtiger Ansatzpunkt.“
Die Erstellung des Teilklimaschutzkonzeptes wird im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) gefördert (Förderkennzeichen: 03KS0984). Der Projektträger Jülich unterstützt das BMU in Projekten zur Steigerung der Energieeffizienz und zum Ausbau von erneuerbaren Energien.
Kontakt:
Herz-Jesu-Kloster Handrup e.V. Hestruper Str. 1
49838 Handrup
Tel: 05904/9300-47
Email:p.janssen [at] handrup.de
Homepage: www.scj.de