Fronleichnam

„Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.“ So lautet in diesem Jahr das Motiv, das den Fronleichnams-Blumenteppich vor dem Kloster-Eingang in Handrup ziert. Kunstlehrerin Angelika Meemann hat Motiv und Teppich in bewährter Manier zusammen mit ihren Schülern gestaltet. Auf dem Foto sieht man Herrn Rose und einige Schüler der Klasse 5 b, die den Blumenteppich begutachten.

Abi-Gag: Da rockt der Schulhof

240 Schüler des Doppel-Jahrgangs verabschiedeten sich heute mit dem traditionellen Abi-Gag von der Schülerschaft des Leoninums. Zum ersten Mal fand der Abi-Gag wegen der großen Schülerzahl dabei auf dem Schulhof statt. Das Wetter spielte mit, die Premiere war gelungen. Eine Tanzeinlage der Abiturientia führte dazu, dass alle Schüler auf dem Schulhof mittanzten. Jetzt ist ein Tag ausruhen angesagt, am Freitag gibt es dann die Überreichung der Abitur-Zeugnisse sowie abends den großen Abi-Ball.

Alexis Sorbas

Sei es der 1946 erschienene Roman von Nikos Kazantzakis oder die Verfilmung von Michael Cacoyannis mit Anthony Quinn in der Titeltrolle – Alexis Sorbas ist ein ganz heißer Tipp zur Vorbereitung auf die Griechenland-Fahrt im Herbst. Geschildert wird die Beziehung zwischen einem von Selbstzweifeln geplagten, intellektuellen Verstandesmenschen (ein Engländer, der auf Kreta eine Kohlemine geerbt hat) und einem Lebenskünstler, der seinen Gefühlen und Instinkten vertraut und in völligem Einklang mit sich und der Welt lebt – eben Alexis Sorbas. Sorbas‘ Lebensmotto „Das Leben lieben und den Tod nicht fürchten“ ist das Leitmotiv des Romans. Kazantzakis entwickelt darin seine Philosophie, nach der wahre Freiheit darin besteht, das Leben mit allen Freuden und Katastrophen zu nehmen wie es ist, zu kämpfen, auch wenn eine Niederlage droht und das Beste aus jeder Situation zu machen. Dabei kann man ganz viel über die griechische Seele lernen. Das Buch zählt zu den großen Werken der Weltliteratur, Anthony Quinn gibt dem „Helden“ das markante Gesicht und die Filmmusik von Mikis Theodorakis hat wohl auch jeder schon mal gehört.

Wien, Wien, nur du allein … !

35 Studienfahrer fuhren im Herbst 2010 nach Wien, um die Hauptstadt Österreichs für sich zu entdecken! Ob imperialer Glanz und Gloria oder bedeutende Kunstwerke, ob Maria-Theresia oder Sissi, ob Wiener Prater oder traditionelle Kaffeehäuser – die Donaumetropole war in jeder Hinsicht eine Reise wert. Als ganz individuelles Zeugnis dieser Entdeckungsreise gestaltete jeder Teilnehmer eine kleine Leinwand (10 x 10 cm). Aber halt! Nur in Wien vorgefundenes Material durfte benutzt werden. Gemalt wurde mit Kaffee, Sacher-Torte, … , geklebt mit Kerzenwachs oder Nagellack …! Sehen Sie selbst!

per pedes Apostolorum

Ob der Apostel Paulus auch solche Sandalen trug während seiner ausgedehnten Reisen durch das römische Imperium? Gut möglich. Socken und Jeans gab es sicherlich noch nicht, doch sagen alle, die einmal solche nachgemachten römischen Sandalen, die übrigens aus einem Stück Leder geschnitten sind, getragen haben, dass diese den Fuß recht gut schützen. Hier auf dem Foto hat sich ein Schüler der 8 c als „Modell“ bereit erklärt. Die Sandalen hat die Fachgruppe „Alte Sprachen“ vor einigen Zeit zusammen mit anderen Repliken angeschafft, um auch gegenständliche Quellen zu testen und auszuprobieren.

Vorbereitungstreffen

Gestern trafen sich ca. 40 Schüler des 11. Jahrgangs mit Herrn Bussmann, Herrn Leifeld und Herrn Vinke im Refektorium, um ihre Fahrt als „Voraus-Gruppe“ nach Griechenland zu planen. Bereits am 1. Juli wollen diese Schüler nach Patras starten, um sich dann dort vor Ort zu Reiseführern für die große Schulfahrt im Herbst auszubilden. Eine erste Reiselektüre gab es bereits auch mit Infomaterialien, die die Griechische Fremdenverkehrszentrale aus Frankfurt der Schule zur Verfügung gestellt hat. Heute ist ein Elternbrief zur Schulfahrt verteilt worden und bereits nächste Woche soll es eine Dienstbesprechung des Lehrerkollegiums zur Griechenlandfahrt geben.

Rosen, Tulpen und Narzissen

Viel Beifall für musikalische und literarische Darbietungen am 24. Mai 2011

Wenn zum Schluss das Publikum sich von den Sitzen erhebt und den Applaus nicht enden lassen will, wenn das Publikum dann bei der Zugabe mit Begeisterung das hohe Lied auf die Freundschaft mitsingt, dann wird man von einer rundum gelungenen Veranstaltung reden dürfen. In den Genuss einer solchen kamen all jene, die der Einladung in die Aula des Gymnasiums Leoninum in Handrup gefolgt waren und dort unter dem Motto „Rosen, Tulpen und Narzissen“ einen Strauß aus Liedern und Texten aus den Handruper Gründerjahren, mithin aus den „Goldenen Zwanzigern“, überreicht bekamen.


Perfekte Unterhaltung auf hohem Niveau bot das „Handruper Gesangssextett“, das zu einem musikalisch-literarischen Abend geladen hatte.


Musikalische Glanzlichter setzte dabei das „Handruper Gesangssextett“ unter Leitung von Benno Hüer, das mit insgesamt einem Dutzend berühmter Klassiker das Publikum zum Mitklatschen animierte und mit humoristischen Einlagen ein ums andere Mal zum Lachen brachte. „Der kleine grüne Kaktus“ durfte dabei natürlich ebenso wenig fehlen wie die „Schöne Isabella von Kastilien“, die Frage nach dem Verbleib des Haupthaares des „lieben Augustin“ wurde gestellt und die Vorzüge eines Hühnerlebens besungen. Aber auch melancholische Stimmungen wusste das Sextett, dem neben Benno Hüer auch Franz-Josef Hanneken, Pater Olav Hamelijck, Antonius Kuiter, Johannes Leifeld und Manfred Heuer angehören, perfekt in Gesang umzuwandeln, so beispielsweise im Abschlusslied „Kein schöner Land in dieser Zeit“.

Das zweistündige Programm bot aber noch weit mehr als grandios interpretiertes Liedgut. Die Ankündigung eines „musikalisch-literarischen Abends“ wurde vollends wahr gemacht. Franz-Josef Hanneken, als Sänger und Moderator aktiv, führte mit hintersinnigem Wortwitz und viel Charme durch das Programm und vermochte es dabei in beeindruckender Weise, Brücken zwischen den Liedern und den vorgetragenen Texten zu schlagen. Dieter Vinke, Peter Rose, Dr. Thomas Kock und Matthias Menzel-Volkmann zogen mit ihren Vorträgen das Publikum in den Bann. Sie jagten zum Beispiel ihren Zuhören mit der Schilderung der zustände im Operationssaal – vor Erfindung der Anästhesie wohlgemerkt – ein wohliges Schaudern über den Rücken, trieben ihnen mit „Schissomirs großer Tag“ von Siegfried Lenz vor Lachen die Tränen in die Augen, ließen den „Rhythmus von New York“ spürbar werden oder erzeugten betroffene Stille mit Tucholkys Gedicht „Mutterns Hände“.

„Die zwanziger Jahre“, so erklärte Franz-Josef Hanneken eingangs, „spielten im wahrsten Sinne des Wortes in den großen Städten“, vornehmlich Berlin. Und vermutlich galten in Handrup damals tatsächlich jene Verse aus Theodor Storms Gedicht „Abseits“: „Kein Klang der aufgeregten Zeit drang noch in diese Einsamkeit.“ Neunzig Jahre später gibt Berlin jährlich 365 Millionen für Kulturpolitik aus – ein „Handruper Gesangssextett“ gibt es dafür allerdings nicht.

Hermann-J. Rave

Peter Spiegel im „Handruper Forum“

„Social Business ist keine Wohlfahrt.“

Zum Referenten:
Peter Spiegel,
Geschäftsführer des „Genisis Institute
for Social Business and Impact Strategies“

Als der aus Bangladesh stammende Wirtschaftswissenschaftler Muhammad Yunus nach der Unabhängigkeit seines Heimatlandes aus den USA zurückkehrte und sich mit den Folgen der Armut konfrontiert sah, führte dies zu einer bitteren Erkenntnis: Sein gesamtes ökonomisches Wissen, das der 2006 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Yunus erworben hatte, erwies sich für die Bekämpfung der Armut als nutzlos. Im Gegenteil, die bekannten Konzepte machten die Reicher noch reicher, die Armen noch ärmer. Wollte man etwas ändern, so musste man eine Revolution anzetteln, nicht im politischen, wohl aber im wirtschaftlichen Sinne. „Social Business“, so nennt sich diese neue Denkrichtung.


Im Rahmen des 27. Handruper Forums sprach Peter Spiegel (4. v. links) über das Thema „Social Business“. Seinen Ausführungen folgten auch der stellvertretende Schulleiter Paul Wöste, Handrups Bürgermeister Josef Stockel, Schulleiter Franz-Josef Hanneken, Erster Kreisrat Reinhard Winter, Leitender Regierungsschuldirektor Bert Märkl, Pater Rektor Olav Hamelijnck sowie Lutz Birkemeyer vom Generalvikariat Osnabrück (v. links).

 
Doch wie realistisch ist eine Revolution der Wirtschaft zum Dienst am Menschen? Auf diese und andere Fragen ging im Rahmen des 27. Handruper Forums am 6. Juni 2011 Peter Spiegel, Geschäftsführer des „Genisis Institute for Social Business and Impact Strategies“ in seinem Vortrag ein, den er im Rahmen des Handruper Forums in der Aula des Gymnasiums Leoninum hielt. Als einen „prominenten Vertreter dieser neuen wirtschaftlichen Denkrichtung“ hatte Schulleiter Franz-Josef Hanneken den engen Vertrauten des Friedensnobelpreisträgers Yunus vorgestellt. Spiegel merkte man in seinem Vortrag die Begeisterung und die volle Überzeugung an, mit der er dieses erst seit wenigen Jahren auch in Deutschland bekannte Konzept nach außen hin vertritt. Klar und eindeutig formulierte er: „Social Business ist keine Wohlfahrt – Social Business ist ein Unternehmen, das Geld verdienen will.“ Allerdings werde ein solches „Sozialunternehmen“ allein zu dem Zweck gegründet, „brennende soziale Herausforderungen zu beheben“. Spiegel verwies hier auf die Armutsüberwindung, eine angemessene medizinische Grundversorgung, den freien Zugang zu sauberer Energie und Wasser sowie die Gewährung von Finanzmitteln. Bei Social Businesses erhielten die Investoren keine Dividende für ihre Einlagen, sondern die Gewinne würden reinvestiert.

 

Spiegel verwies im Verlauf seiner Ausführungen auf die verschiedensten Beispiele in unterschiedlichsten Ländern und untermauerte den Erfolg dieses Konzeptes anhand beeindruckender Zahlen. So würden mittlerweile mehr als eine halbe Milliarde Menschen in 150 Ländern vom System der sogenannten Mikrokredite profitieren. Die Rückzahlungsquoten seien durchweg besser als bei den etablierten Banken. In der New Yorker Bronx betrage sie beispielsweise 99 Prozent. Da man von den Bedürftigen aber keine Sicherheiten verlangen könne, gebe es keine Einzelkredite, sondern das Geld würde an aus fünf Personen bestehende Gruppen ausgezahlt. „Die einzelnen Mitglieder unterstützen, beraten und helfen sich dann gegenseitig“, erklärte Spiegel, der eindringlich davor warnte, die Fähigkeiten vieler armer Menschen zu unterschätzen. Muhammad Yunus habe dies vor Jahren deutlich gemacht, als er bei einer Veranstaltung eine Reihe hochrangiger Bankiers gefragt habe, wer sich denn von diesen in der Lage sehe, die eigene Familie mit einem Tageseinkommen von einem Dollar zu ernähren.

Dass soziales Denken keinesfalls den wirtschaftlichen Erfolg behindern muss, machte Spiegel am Beispiel der indischen Aravind-Augenkliniken deutlich. Diese hätten die Kosten für eine Operation des „Grauen Stars“ nicht nur um 95 Prozent senken können, sondern würden 60 Prozent ihrer Dienstleistung sogar verschenken. Dennoch gehörten die Kliniken zu den führenden in der Welt und seien hinsichtlich der Qualität „weltweit die Nummer eins“.

Peter Spiegel machte sich die Position des im vergangenen Jahr verstorbenen indischen Wirtschaftswissenschaftlers C.K. Prahalad zu eigen, der Unternehmen dazu aufgefordert habe, die Armen als Kunden nicht aus den Augen zu verlieren, da es auf diesem Gebiet ungeahnte Möglichkeiten für Unternehmen gebe. Allerdings, so führte Peter Spiegel aus, müssten Geschäftsmodelle, die an der Armutsgrenze funktionieren sollten, „wesentlich kostengünstiger sein, als es jetzt vielfach der Fall“ sei. Erste Kooperationen gebe es bereits, erklärte Spiegel und verwies dabei unter anderem auf die Zusammenarbeit des Lebensmittelkonzerns Danone mit Muhammad Yunus, deren Ziel die Entwicklung eines ebenso günstigen wie nahrhaften Joghurts sei. Man brauche für derartige Innovationen letztendlich „nur gesunden Menschenverstand, aber keine Experten“. Auch wenn das Konzept der Sozialunternehmen viele Probleme werde lösen können, so Spiegel abschließend, werde man aber nicht umhinkönnen, die Politik außen vor zu lassen, denn diese müsse gegebenenfalls den Unternehmen auch Grenzen aufzeigen.

Hermann-J. Rave

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