Josef Giesen hat viel von der Welt gesehen. Er hat mehrmals in seiner Sportart, dem Biathlon, an Weltmeisterschaften teilgenommen, 2003 wurde er über die 12,5 km Weltmeister. Viermal war Giesen bei Paralympischen Spielen dabei und hat dabei mehrere Medaillen gesammelt. Diese großartigen Erfolge waren ihm allerdings nicht gerade in die Wiege gelegt. Josef Giesen ist contergangeschädigt. Vor den Schülerinnen und Schülern des 7. Jahrgangs erzählte er ausgesprochen spannend und informativ aus seinem Leben. Als erstes zeigte er Bilder aus seiner Kindheit, z.B. aus Debstedt und Olsberg. Ausprobiert wurden in der Zeit Armprothesen – die nicht sehr hilfreich waren, wie Giesen betonte. Gelernt hat er dort allerdings, wie man mit seinen Füßen viele Tätigkeiten verrichten kann, für die “Normal-Behinderte” ihre Hände brauchen. Wie man zum Beispiel Socken aus und anzieht führte Giesen in einem kurzen Film vor. Sehr sympathisch und mit viel Humor erklärte er den Schülern wie man in seiner Situation Auto fahren kann, “nur eine Schleife binden, das kann ich mit über 50 immer noch nicht”.
Die wichtigste Botschaft von Giesen an die Schüler: “Niemals sagen, das kann ich nicht”. Erst alles ausprobieren und das mehrmals, auf keinen Fall zu schnell aufgeben. Seine zweite Botschaft: “Steh zu dir selbst, sei selbstbewusst!”
Spannend für die Schüler war auch das Gewehr, mit dem Giesen im Biathlon geschossen hat. Er benötigt ein Spezialanfertigung, wobei er mit dem Kinn repetiert – nachlädt – und den Abzug mit einer Schnur betätigt. Klar wurde aber auch, dass es sehr viel Training und Ausdauer bedarf, um solche sportlichen Leistungen erreichen zu können.
Die Schüler waren von dem Auftritt von Giesen begeistert und so bleibt zu hoffen, dass der Sportler auch in den kommenden Jahren Handrup gelegentlich einen Besuch abstattet.