Was nicht passt wird passend gemacht.

Pünktlich zum Fereinstart sind weitere Projektarbeiten in unserem Neigungsfach Techniken der Bearbeitung fester Stoffe fertig gestellt worden. Gerne präsentieren die Schüler hier ihre Ergebnisse.        

Einblicke in die Welt der Literatur – Text des Monats Oktober

Gotthold Ephraim Lessing: Hamburgische  

Dramaturgie (1767)

In der Hamburgischen Dramaturgie versucht Gotthold Ephraim Lessing – seine Gedanken aus dem Briefwechsel über das Trauerspiel fortführend – das Mitleiden als erste Wirkung der Tragödie festzuschreiben. Mitleid kann nur derjenige empfinden, der sich in die handelnden Figuren einfühlt und sie als ihm ähnlich erkennt. Der Zuschauer spürt, daß auf der Bühne Stellvertreter stehen, die ein Schicksal verkörpern, welches auch ihm zustoßen kann. Lessing beruft sich auf Aristoteles, den er von seinen Vorgängern falsch verstanden sieht:

“Denn er, Aristoteles, ist es gewiß nicht, der die mit Recht getadelte Einteilung der tragischen Leidenschaften in Mitleid und Schrecken gemacht hat. Man hat ihn falsch verstanden, falsch übersetzt. Er spricht von Mitleid und Furcht, nicht von Mitleid und Schrecken; und seine Furcht ist durchaus nicht die Furcht, welche uns das bevorstehende Übel eines anderen, für diesen andern, erweckt, sondern es ist die Furcht, welche aus unserer Ähnlichkeit mit der leidenden Person für uns selbst entspringt; es ist die Furcht, daß die Unglücksfälle, die wir über diese verhängt sehen, uns selbst betreffen können; es ist die Furcht, daß wir der bemitleidete Gegenstand selbst werden können. Mit anderen Worten: Diese Furcht ist das auf uns selbst bezogene Mitleid. […]

Es beruhet aber alles auf dem Begriffe, den sich Aristoteles von dem Mitleiden gemacht hat. Er glaubte nämlich, daß das Übel, welches der Gegenstand unsers Mitleidens werden solle, notwendig von der Beschaffenheit sein müsse, daß wir es auch für uns selbst, oder für eines von den Unsrigen, zu befürchten hätten. Wo diese Furcht nicht sei, könne auch kein Mitleiden statt finden. Denn weder der, den das Unglück so tief herabgedrückt habe, daß er weiter nichts für sich zu fürchten sähe, noch der, welcher sich so vollkommen glücklich glaube, daß er gar nicht begreife, woher ihm ein Unglück zustoßen könne, weder der Verzweifelnde noch der Übermütige pflege mit andern Mitleid zu haben. Er erkläret daher auch das Fürchterliche und das Mitleidswürdige, eines durch das andere. Alles das, sagt er, ist uns fürchterlich, was, wenn es einem begegnen sollte, unser Mitleid erwecken würde: und alles das finden wir mitleidswürdig, was wir fürchten würden, wenn es uns selbst bevorstünde. Nicht genug also, daß der Unglückliche, mit dem wir Mitleiden haben sollen, sein Unglück nicht verdiene, ob er es sich schon durch irgend eine Schwachheit zugezogen: seine gequälte Unschuld, oder vielmehr seine zu hart heimgesuchte Schuld sei für uns verloren, sei nicht vermögend, unser Mitleid zu erregen, wenn wir keine Möglichkeit sähen, daß uns sein Leiden auch treffen könne. Diese Möglichkeit finde ich alsdenn, und könne zu einer großen Wahrscheinlichkeit erwachsen, wenn ihn der Dichter nicht schlimmer mache, als wir gemeiniglich zu sein pflegen, wenn er ihn vollkommen so denken und handeln lasse, als wir in seinen Umständen würden gedacht und gehandelt haben, oder wenigstens glauben, daß wir hätten denken und handeln müssen; kurz, wenn er ihn mit uns von gleichem Schrot und Korne schildere. Aus dieser Gleichheit entstehe die Furcht, daß unser Schicksal gar leicht dem seinigen eben ähnlich werden könne, als wir ihm zu sein uns selbst fühlen: und diese Furcht sei es, welche das Mitleid gleichsam zur Reife bringe.

So dachte Aristoteles von dem Mitleiden, und nur hieraus wird die wahre Ursache begreiflich, warum er in der Erklärung der Tragödie, nächst dem Mitleiden, nur die einzige Furcht nannte. Nicht als ob diese Furcht eine besondere, von dem Mitleiden unabhängige Leidenschaft sei, welche bald mit bald ohne dem Mitleid, so wie das Mitleid bald mit bald ohne ihr, erregt werden könne; welches die Mißdeutung des Corneille war; sondern weil, nach seiner Erklärung des Mitleids, dieses die Furcht notwendig einschließt; weil nichts unser Mitleid erregt, als was zugleich unsere Furcht erwecken kann. […]

Sobald die Tragödie aus ist, höret unser Mitleid auf, und nichts bleibt von allen den empfundenen Regungen in uns zurück, als die wahrscheinliche Furcht, die uns das bemitleidete Übel für uns selbst schöpfen lassen.” (S. 411-414 und S. 422)

Quelle

  • Gotthold Ephraim Lessing: Hamburgische Dramaturgie [1767], Leipzig 1972.(Heinz Koops)

Besinnungstage in Wiedenbrück

Eigentlich wollte der Chronist an dieser Stelle über die Besinnungstage einer Gruppe des 11. Jahrgangs in Wiedenbrück berichten. Doch jetzt glaubt der Chronist, dass ein Bericht gegenüber jedem, der nicht selber dabei war, höchst unvollkommen bleiben muss. Deshalb an dieser Stelle lediglich ein herzliches Dankeschön an unseren Gastgeber Br. Marcio OFM vom Franziskus-Haus Wiedenbrück, an unseren kreativen, nachdenklichen, Geschichten erzählenden, pantomimischen Referenten Andreas Luckey, der uns dem “Wirklich Wirklich Wichtigen” näher brachte, und an eine engagierte, ehrliche und sehr mutige Schülergruppe. “Best Besinnungstage ever!”

Planspiel Börse – das Leoninum ist dabei!

Auch in diesem Jahr – bei der 35. Auflage des Planspiels Börse – sind wieder einige Handruper Schülergruppen angetreten, um den Jackpot an der Börse zu knacken. Vom 27. September bis zum 13. Dezember können sich die Teilnehmer aus 175 Wertpapieren ihre Depots zusammenstellen und Börsenwissen durch Learning by doing erwerben. Auf spielerische und spannende Weise wird hier Wirtschaftswissen vermittelt. Dabei ist das “Spielgeld” nur virtuell, aber die Preise, die man gewinnen kann, sehr real.

Das Leoninum hat gewählt

Am Freitag, dem 22. September, um 11.30 Uhr hatte das Wahllokal des Gymnasiums Leoninum seine Türen geschlossen und unverzüglich begann im Lehrerzimmer die Auszählung der über 500 abgegebenen Stimmzettel:

Demnach hat bei den Erststimmen der CDU-Kandidat Albert Stegemann den „Handruper Wahlkreis“ mit deutlichem Vorsprung gewonnen. Auf den weiteren Plätzen folgen (in dieser Reihenfolge) die Kandidaten von SPD, GRÜNE, FDP, Die PARTEI, DIE LINKE und AfD.

Auch bei den Zweitstimmen gab es einen deutlichen Sieg der CDU. Allerdings folgen auf dem zweiten Platz diesmal die GRÜNEN vor der SPD und der FDP. Alle weiteren Parteien haben den Sprung über die 5%-Hürde deutlich verpasst; es folgt Die PARTEI vor der Tierschutzpartei. Abgeschlagen sind die AfD, DIE LINKE, die PIRATEN, die NPD, die V-Partei und die FREIEN WÄHLER.

Die genauen Stimmen- und Prozentzahlen sollen zunächst in der Oktober-Vollversammlung verkündet werden; dabei erfolgt auch der Vergleich mit dem “echten” Wahlkreis 31 “Mittelems”.

Tolle Klassenfahrt nach Borkum

Sehr viel Spaß erlebte der komplette 6. Jahrgang während seiner 5-tägigen Klassenfahrt in der Fahrten- und Projektwoche nach Borkum. Wie immer bot die große Jugendherberge am Hafen der Nordseeinsel viele abwechslungsreiche Möglichkeiten für Sport und Spiel.

Auf dem Programm standen nicht nur Radtouren an den Strand und in die “Stadt” sondern auch Wattwandern (Vorsicht vor dem Wehrwurm!), der Besuch im Schwimmbad “Gezeitenland” mit Surf and Fun und der Besuch im Kletterwald (beides unfallfrei!). Daneben gab es Ausflüge zu den Seehundsbänken, der Leuchturm wurde bestiegen und vieles mehr.

Für die Schülerinnen und Schüler bildeten aber sicher auch die gemeinsam verbrachten Abende in der Jugendherberge (einschließlich der Nachtwanderung mit dem gefürchteten bösen Inselwolf) einen Höhepunkt.

Auch wenn der/die eine oder andere gelegentlich mit dem Heimweh zu kämpfen hatte, waren sich alle einig: Diese fünf Tage haben sich wirklich gelohnt und werden (zumindest für eine Weile) unvergesslich bleiben.

Vollversammlung

Die Bäume auf dem Schulhof kündigen einen goldenen Oktober und farbenprächtigen Herbst an. In der Vollversammlung am 22. September wurden die Veranstaltungen der kommenden Woche angekündigt: Während die Jahrgänge 5, 7, 8 und 9 in Handrup ihre Projekttage zu verschiedenen Themen absolvieren, begeben sich die 6. Klassen auf ihre Klassenfahrten, der Jahrgang 11 hat seine Besinnungstage an verschiedenen Orten und der 12. Jahrgang unternimmt Studienfahrten. Am Freitag starten alle zusammen – in die Herbstferien!

Juniorwahl 2017: Demokratie lebt vom Mitmachen

Morgen, am letzten Tag vor der Bundestagswahl, besteht auch die letzte Gelegenheit für die Schülerinnen und Schüler, um bei der Juniorwahl 2017 am Gymnasium Leoninum ihre Stimme abzugeben. Doch schon jetzt zeichnet sich eine erfreulich hohe Wahlbeteiligung ab.

Gewaltprävention – Elternbrief für die Projektwoche

Sehr geehrte Eltern unserer Schülerinnen und Schüler,

Lästereien über Mitschülerinnen und Mitschüler gab es auch früher schon, doch erhalten diese durch die Verschriftlichung in den sozialen Netzwerken der Kinder eine dauerhafte Gültigkeit und eine Dimension, die der Elterngeneration häufig ganz unbekannt ist, aber ganz wesentlich die Lebenswelt der Kinder bestimmt.

Wie sollen Erwachsene Kindern und Jugendlichen einen kompetenten Umgang mit Internet und Smartphones vermitteln, wenn sie selbst komplett ohne groß geworden sind? Jugendlichen fehlen die Vorbilder in der Mediennutzung – und auch den Eltern die Vorbilder in der Medienerziehung. Zudem verändert sich das Medienangebot ständig: War gestern noch von Facebook die Rede, fragen viele Eltern heute, was eigentlich Snapchat sei.

Zu klären ist zunächst, wie sich die jungen Menschen im Netz bewegen, wie häufig, wie intensiv. Um Medienverhalten beurteilen zu können, muss aber dann auch verstanden werden, warum manche Nutzer ohne Rücksicht auf die eigene Privatsphäre andere an ihrem Leben in sozialen Netzwerken teilhaben lassen. Und schließlich sind Phänomene wie Cybermobbing mit ihren Ursachen und Wirkungen realistisch in den Blick zu nehmen.

Mit Herrn Moritz Becker ist es uns gelungen, einen versierten Referenten für dieses wichtige Thema zu gewinnen.

Herr Becker ist selber Vater, Sozialpädagoge, Eltern-Medien-Trainer und arbeitet für den Verein smiley e.V. aus Hannover. Außerdem ist er Lehrbeauftragter an der Universität Hannover und freiberuflich unter anderem für die niedersächsische Landesmedienanstalt tätig. Auf sehr nachvollziehbare, bisweilen nachdenkliche, aber auch auf unterhaltsame Weise stellt sein Vortrag die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen dar und gibt Hilfestellung in der Medienerziehung – und nicht zuletzt Argumente für zu Hause.

Sehr geehrte Eltern,

zu diesem wichtigen Vortrag

– Jugendliche bei Whatsapp, Instagram und Snapchat:  Was geht uns  Eltern das an? –

am Mittwoch, dem 27.09.2017, um 19.00 Uhr in der Kleinen Sporthalle

lade ich sehr herzlich ein und grüße Sie herzlich aus Handrup.

F. J. Hanneken

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