Gleich zwei Baustellen zeigt dieses Foto: Unseren neuen Aula-Trakt und die geplante Schulfahrt nach Spanien. An beiden Baustellen wurde in den Osterferien viel gearbeitet. So wurden erste Artikel für den Spanien-Reiseführer fertiggestellt. Als Vorgriff und Beispiel hier ein Text über die iberische Halbinsel in der Antike:
Phönizier, Griechen und Römer
Die ersten Siedler auf der iberischen Halbinsel waren keltische Stämme, die von Norden her eingewandert waren. Die Phönizier, aus dem östlichen Mittelmeerraum (dem heutigen Libanon) kommend, waren um 1000 v. Chr. die erste große antike Zivilisation, die dem Land ihren Stempel aufdrückte. Da die Phönizier keine Eroberer waren, sondern Händler, beschränkten sie sich auf die Besiedlung der südspanischen Küste, wo sie Öl, Wein und Textilien gegen Metalle aus dem Hinterland tauschten. Später gründete das in Nordafrika gelegene Karthago ebenfalls einige Handelsniederlassungen in Südspanien. Dagegen siedelten sich griechische Händler und Kolonisten eher an der nordspanischen Mittelmeerküste an (um 600 v. Chr.). So kamen über das Mittelmeer durch Phönizier und Griechen einige Waren in das Land, die heute als „typisch spanisch“ gelten: Olivenbäume, Weinreben und Esel.
Zwar kennen wir einige spanische Städte, die phönizischen oder griechischen Ursprungs sind (z. B. Cadiz, Cartagena, L’Escala), doch gibt es in diesen Städten kaum noch Hinterlassenschaften ihrer jeweiligen Stadtgründer.
Ganz anders ist es bei den Römern, die ab ca. 200 v. Chr. die spanische „Bühne“ betraten: Während Phönizier und Griechen als Händler recht schnell die lockere Oberhoheit über ihre Territorien verloren, ging es den Römern um Kontrolle und Herrschaft. Auslöser war der Zweite Punische Krieg, in dem der Karthager Hannibal mit Kriegselefanten und seinen Truppen von Spanien aus über die Pyrenäen und die Alpen zog, um die Römer in Italien anzugreifen. In harten und langen Kämpfen besiegten die Römer schließlich Hannibal und eroberten seine Machtbasis an der spanischen Mittelmeerküste. Bis die Römer allerdings die gesamte iberische Halbinsel unterwerfen konnten, dauerte es noch weitere 150 Jahre. Dann jedoch prägten die Römer durch ihre über 400-jährige Herrschaft das Land, die Sprache und die Kultur entscheidend: Straßennetz, Aquädukte, Tempel, Amphitheater, christlicher Glaube, jüdische Bewohner, die romanische Sprache – das alles brachten die römischen Besatzer mit. Durch vielfältige Handelsbeziehungen (Spanien lieferte Getreide, Olivenöl und Metalle) im Imperium Romanum und eine lange Friedenszeit blühte der Wohlstand in den spanischen Provinzen; berühmte römische Kaiser (Trajan, Hadrian) und Schriftsteller (Seneca, Martial) stammten aus Spanien. Mit dem durch die Völkerwanderung ausgelösten Eindringen germanischer Stämme (Westgoten) im 5. Jhdt. n. Chr. endete die römische Herrschaft über die iberische Halbinsel.
Doch überall in Spanien gibt es noch römische Überreste zu sehen und einige bedeutende Bauwerke aus der Antike werden wir auch im Rahmen der Schulfahrt besichtigen, so z. B. den Aquädukt in Segovia (s. S. ) und die römische Brücke in Salamanca (s. S. ).