Wenn das Gymnasium Leoninum im Jahr 2023 sein 100-jähriges Jubiläum feiert, dann bedeutet das nicht, dass an der Schule 100 Jahre lang ununterbrochen Unterricht erteilt wurde. Im Jahr 1939 war – nach bereits vorherigen Schikanen – die Schule von den Nationalsozialisten aufgehoben worden und im Jahr 1941 wurde das Klostergebäude beschlagnahmt. Nach Umbauten wurde dort eine „Nationalsozialistische Lehrerinnen-Bildungsanstalt“ eingerichtet und schließlich – ab Ende 1944 – besetzte die deutsche Luftwaffe das Missionshaus. Bei einem Fliegerangriff Ende April 1944 wurde das Gebäude (Kloster und Kirche) schwer beschädigt. Erst (oder muss man sagen: schon?) gut ein Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs – am 9. Mai 1946 begann mit 35 Schülern wieder der Unterricht im Missionshaus Handrup.
(Das Foto zeigt eine etwas spätere Aufnahme aus dem sog. „Silentium“, bei dem die Internats-Schüler ihre Hausaufgaben unter Aufsicht erledigten.)