Wer denkt nicht sofort an einen mit Erntegaben festlich geschmückten Ort, wenn er das Wort „Erntedank“ hört? Auf dem folgenden Bild ist ein solcher Ort zu sehen. Die Katholische Landjugend aus Handrup schmückte diesen Altar für einen Gottesdienst, der in der Aula unserer Schule gefeiert wurde. Es sind Erntegaben aus diesem Jahr sowie eine Erntekrone zu erkennen. Der Altar mag auch an einen Gabentisch erinnern. Am Geburtstag oder an Weihnachten gibt es solche Gabentische. Schon allein der Anblick löst Freude aus: da ist die große Fülle! Das pure Glück!
Im Oktober feiern wir ganz traditionell Erntedank. Selbstverständlich sind wir dabei dankbar für die Ernte dieses Jahres – auch wenn sie aufgrund des mittlerweile dritten Hitzesommers in Folge vielerorts deutlich geringer ausfiel. Beim Erntedank erinnern wir uns auch daran, dass Lebensmittel nicht im Supermarkt wachsen, sondern dort nur verkauft werden.
Heutzutage ist die kirchliche Erntedankfeier in den Gottesdiensten integriert. In vielen Gemeinden ist dieser Gottesdienst auch mit einer Solidaritätsaktion zugunsten hungernder Menschen verbunden.
In Bezug auf Erntedank kann jeder von uns einmal innehalten und über folgende Fragen nachdenken:
- Für welche Samen, die aufgegangen sind, bin ich dankbar?
- Trauere ich dem, was keine Frucht gebracht hat, zu viel nach?
- Erkenne ich, wie wichtig ICH bin?
- Lenke ich meinen Blick in Dankbarkeit auf das, was ich ernten darf?
Dankbarkeit ist kein Gebot, sondern eine Einsicht. Wir können die Geschenke Gottes nicht erwidern. Aber wir können seine Großzügigkeit anerkennen. Und im Umgang mit dem Geschenk würdigen wir den, der uns beschenkt hat. Ich bin davon überzeugt, dass ein solcher Lebensstil mit Dankbarkeit gegenüber Gott und auch gegenüber Menschen zunächst uns selbst und dann unsere Umgebung positiv verändert.
So lasst uns Gott für all die Gaben, die er uns schenkt, danken:
Gott, unser Vater,
du sorgst für deine Geschöpfe.
Du hast dem Menschen die Erde anvertraut.
Wir danken dir für die Ernte dieses Jahres.
Nähre damit unser irdisches Leben
und gib uns immer das tägliche Brot,
damit wir dich für deine Güte preisen
und mit deinen Gaben
den Notleidenden helfen können.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. Amen.
Eine dankbare Zeit wünscht
Eure Schulpastoral (Isabell Heck)