Anna Dinius und Silas Geers in Venezuela

Am Freitag, dem 13.September ging es los: 9 Monate Venezuela. Natürlich ist man da aufgeregt, mit jeder Stunde im Flieger wird man gespannter, wie die „neue Heimat auf Zeit“ wohl sein wird. Die erste Nacht verbrachten wir im Zentrum der Hauptstadt Caracas. Sogleich konnten wir uns ein erstes Bild von Venezuela machen: verrückter Verkehr, die Bauweise der Häuser eher praktisch als ästhetisch und es ist vor allem heiß. Kurzum: Es ist das genaue Gegenteil vom geordneten Deutschland. Zu unserem Glück sprach einer der dortigen Padres ein holpriges Deutsch, sodass wir uns trotz noch mangelnder Sprachkenntnisse mit einem deutsch-spanisch Gemisch gut verständigen und den Blick auf Caracas von der Dachterrasse aus genießen konnten. Am nächsten Morgen ging es dann schon nach Tinaquillo, unserer vorläufigen Wahlheimat mit knapp 100.000 Einwohnern, was nach venezolanischem Verständnis eher eine Kleinstadt ist. Und tatsächlich herrscht hier eher ein dörfliches Ambiente.

Die Gemeinde der Herz-Jesu-Priester, in der wir leben und arbeiten, umfasst das Stadtgebiet sowie einige Vorstadtviertel. Neben der großen Kirche im Zentrum gibt es noch acht kleinere Kapellen in den jeweiligen Vierteln. Im Casa Parroquial, dem Gemeindehaus, leben zwei Padres und auch wir. Im Seminario, welches nur 150m von Casa Parroquial und Kirche entfernt ist, wohnen noch zwei andere Dehonianer. In beiden Häusern gibt es ausreichend Räumlichkeiten, in denen sich  Jugendgruppen, Chöre und andere Gruppen der Gemeinde treffen können. Zudem haben die Padres vor Jahren zwei „Comedores“ ins Leben gerufen. Vor allem Pater Pio sorgt sich mit viel Herz und Engagement für die Unterhaltung dieser. Die Comedores befinden sich in den Armenvierteln von Tinaquillo, hier bekommen Kinder armer Familien jeden Mittag eine kostenlose Mahlzeit.

Und da sind wir auch schon bei unserer Hauptaufgabe: Montags bis donnerstags fahren wir  zweimal täglich dorthin und üben mit den Kleinen schreiben und lesen, die Älteren unterrichten wir in Mathematik und Englisch. Gespielt wird natürlich hin und wieder auch. Der Unterricht ist nichts als Schulersatz gedacht, sondern ist mehr ein Nachhilfeunterricht, damit die Kinder trotz ihrer zum Teil sehr armen Familienverhältnisse gute Noten in der Schule bekommen und so die Möglichkeit auf eine gute Berufsausbildung besteht. Der Freitag ist stets für den Einkauf der Lebensmittel für die Comedores eingeplant. Außerhalb der Betätigung in den Comedores helfen wir so gut wir können dem Pater Pio. Leider ist dieser an Parkinson erkrankt und dementsprechend in seinen körperlichen Fähigkeiten eingeschränkt. Unterkriegen lässt er sich dadurch nicht und versucht weiterhin, rege am Gemeindeleben teilzunehmen. Er selbst bezeichnet uns immer als seine Chauffeure, Sekretäre und Helfer für alles. So bringen wir ihn z.B. zu den Kapellen oder eben dorthin, wo er gerade hinmöchte und helfen ihm bei Arbeiten am Computer. Dabei muss man aber sagen, dass wir uns hier auf keinen Fall überarbeiten und genügend Freizeit haben, die wir u.a. oft mit den Jugendlichen unseres Alters verbringen.

Venezuela hat aber auch seine Schattenseiten. Eines der größten Probleme ist die Gewalt. Überfalle, Raub bis hin zum Mord ist hier in manchen Gegenden (besonders Caracas) keine Seltenheit. Auch in unserem Tinaquillo ist die Kriminalität nicht außer Acht zu lassen. Doch schon ein paar einfache Regeln helfen, das Risiko eines Übergriffes zu vermindern, z.B. nicht alleine im Dunkeln durch die Stadt gehen und Wertsachen auch nicht am Tag offen zeigen. Die Einschränkungen durch die Kriminalität hindern einen aber nicht allzu sehr. Man ist viel in Gruppen unterwegs und fröhliche „Fiestas“ mit viel Salsa und dem ein oder anderen Bier werden zu Genüge auch bis in spätere Stunden gefeiert. Ein weiteres großes Problem stellt die Regierung dar und damit einhergehend die wirtschaftliche Lage und das  vorherrschende politische System. Außer Benzin und Öl/Gas sind viele Produkte für die Einwohner sehr teuer, weil die Wirtschaft z.B. von überaus starker Inflation geplagt ist. Viele für uns selbstverständliche Dinge wie Milch oder Weizenmehl gibt es fast überhaupt nicht zu kaufen, auch die Beschaffung von Toilettenpapier gestaltet sich manchmal ein bisschen schwierig. Glücklicherweise sind wir von den meisten Problemen nur indirekt betroffen. Die Herz-Jesu-Priester, so wie alle Geistlichen, genießen in Lateinamerika ein hohes Ansehen. Jeder in der Gemeinde kennt sie und sie kennen jeden. Vor allem Pater Pio, der mittlerweile 30 Jahre in Tinaquillo lebt, ist in der Stadt sehr bekannt. Für jedes Problem, für jedes Anliegen ist immer schnell jemand gefunden, der helfen und das Problem lösen kann. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber an die unterschiedliche Lebensweise, man kommt auch damit klar, dass eben keine Milch auf dem Frühstückstisch steht.

Nach drei Monaten lief dann unser Touristenvisum ab und wir nutzten diese Gelegenheit, um ein wenig mehr von Lateinamerika zu sehen. Uns standen die Türen der Dehonianer in den Nachbarländern offen und schließlich entschieden wir uns für Quito – Ecuador, auf 3000m Höhe im Herzen der Anden. Herzlich wurden wir empfangen und verhielten uns dort in den zwei Wochen wie Touristen, besuchten Sehenswürdigkeiten in und um Quito, darunter „La Mitad del Mundo“ (Äquatorlinie), den imposanten 6000er-Volkan Cotopaxi sowie einen indigenen Markt. Am letzten Abend ließen wir uns vom „Panecillo“ aus vom nächtlichen Quito beeindrucken. Unsere Rückreise sollte über Kolumbien erfolgen, um dann mit dem Auto die Grenze zu passieren. Eine uns unbekannte Gesetzesänderung verwehrte uns allerdings den Erhalt eines neuen Visums. Vom fernen Tinaquillo aus konnten die Dehonianer dann zum Glück eine Unterkunft in Kolumbien organisieren. Wie gesagt, Kontakte sind hier alles. Die zwei Wochen verbrachten wir folglich in einer Gemeinschaft dreier Ordensschwestern, bis das neue Jahr anbrach und wir endlich nach Venezuela zurückkehren konnten. Leider bedeutet die besagte Gesetzesänderung auch, dass unser Venezuela-Aufenthalt auf nur sechs Monate schrumpft und wir vorzeitig nach Deutschland zurückkehren müssen. Die verbliebenen drei Monate werden wir daher umso mehr genießen.

Handruper Adventssingen 2013

Welch ungeheure Anziehungskraft das Handruper Adventssingen mittlerweile ausübt, wurde schon eine gute halbe Stunde vor dem Beginn des Konzertes in der zu diesem Zeitpunkt bereits voll besetzten Klosterkirche deutlich: Gleich dutzendweise mussten zusätzliche Hocker herangeschafft werden, um den unablässig in das Gotteshaus strömenden Gästen noch Sitzgelegenheiten zu bieten. Dass sich die Zuhörer am Ende erhoben und allen Beteiligten, insbesondere dem musikalischen Leiter Benno Hüer, lang anhaltenden Beifall spendeten, war schließlich sicht- und hörbarer Ausdruck dessen, dass auch die jüngste Auflage dieses musikalischen Ereignisses wieder ein voller Erfolg war.

Marius Hüer am Klavier und Rebekka an der Querflöte lieferten mit „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ die musikalische Eröffnung, bevor dann alle Besucher in das besagte Kirchenlied einstimmten und damit auch den besonderen Reiz des jeweils am vierten Adventssonntages stattfindenden Konzertes deutlich machten, nämlich die Freude am gemeinsamen Gesang. Eine fulminate Leistung lieferte auch in diesem Jahr wieder der eigens für das Adventssingen ins Leben gerufene Projektchor. Die aus Lehrern, Eltern und Schülern bestehende Gemeinschaft brachte unter anderem sowohl traditionelles deutsches („Es ist ein Ros entsprungen“) oder englisches Liedgut („Hark! The Herald Angels Sing“) als auch erst in jüngerer Zeit entstandene Lieder, wie beispielsweise John Rutters „Candlelight Carol“, zu Gehör. Mit großer Andacht lauschte das Publikum den Interpretationen der Gruppe „Auftakt“. Zum Repertoire der Sänger gehörten in diesem Jahr „Es kommt ein Schiff geladen“ und „Gaudete Christus est natus“. Mit dem Abendsegen aus „Hänsel und Gretel“ traten Dr. Claudius und Ruth Reinke, begleitet von Thomas Rekers am Klavier, vor das Publikum. Viel Applaus erhielt auch Franziska Beste für ihre Interpretation von „The First Noël“. Neben den Gesangsdarbietungen vermochten auch die Instrumentalstücke zu begeistern. Hanna Coppenrath, Anja Kähler und Tanja Siemer beeindruckten mit dem auf ihren Violinen vorgetragenen Pastorale aus Arcangelo Corellis Weihnachtskonzert. Lena Meyer, Hannah Schoo und Rosalie Temmen ließen auf ihren Querflöten „Gloria In Excelsis Deo“ und „Fröhliche Weihnacht überall“ erklingen. Ein weiteres Querflötentrio bildeten Rebekka Demann, Luisa Temmen und Nane Thünemann, die Johann Pachelbels Kanon in D-Dur intonierten. Isabel Athmer präsentierte auf ihrer Querflöte den „Marsch aus der Nussknacker-Suite“. Poppige Töne schlugen Julia Rensen und Elisa Mersch an, die das Lied von Rudolph, dem „Red Nosed Reindeer“ auf ihren Altflöten vortrugen. Zeitgenössische Musik gab es auch von Ferdinand Temmen, der Yirumas „Rivers Flow in You“ am Klavier präsentierte, auf dem etwas später Fabian Makowski „Happy Xmas“ von John Lennon intonierte. Zum Gelingen des Konzertes, das traditonell mit dem gemeinsamen Singen von „O du fröhliche“ endete, trugen schließlich auch Birgit Postmeyer an der Orgel sowie Dieter Vinke bei, der mit seinen Lesevorträgen zwischen den einzelnen Musikstücken die Zuhörer in den Bann zog.

(Hermann-Josef Rave)

Gelungene Symbiose von Tradition und Improvisation – „Jazz Before Christmas“ in der Handruper Klosterkirche

Viel Beifall ernteten Jan von Klewitz (links) und Markus Burger in der Handruper Klosterkirche.
Viel Beifall ernteten Jan von Klewitz (links) und Markus Burger in der Handruper Klosterkirche.

Einen Fixpunkt im Jahresplan des Gymnasiums Leoninum bildet das alljährlich in der Adventszeit stattfindende Konzert „Jazz Before Christmas“ mit Markus Burger am Klavier und dem Saxophonisten Jan von Klewitz. Nach dem zehnjährigen Jubiläum im vergangenen Jahr fand auch die elfte Auflage des in der Umgebung einmaligen Konzertabends wieder ihr Publikum in der Handruper Klosterkirche, die vom Schein Dutzender Kerzen und Teelichter in ein sanftes Licht getaucht war.

Am bewährten Konzept des Abends, zwischen den Musikstücken Schülerinnen und Schüler ans Mikrofon treten zu lassen, wurde in den zurückliegenden Jahren – abgesehen von kleinen Variationen – im Grundsatz festgehalten. Melanie Griep und Thomas Berns, beide Lehrkräfte für katholische Religion und Deutsch und in diesem Jahr gemeinsam mit Angelika Meemann für Konzeption und Durchführung verantwortlich, hatten ein straffes und homogenes Programm auf die Beine gestellt, das den beiden Musikern breiten Raum zur musikalischen Entfaltung einräumte. Die von den Schülerinnen und Schülern aus der Unter-, Mittel- sowie Oberstufe vorgetragenen Texte und Textfragmente stimmten das Publikum inhaltlich auf die Weihnachtszeit ein.

Den Erwartungen des Publikums wurden Burger und von Klewitz wieder einmal gerecht. Ganz im Sinne des Jazz und dabei auf ihre ganz eigene Art und Weise interpretierten sie bekannte weihnachtliche Lieder und Choräle. Mit teilweise atemberaubender Geschwindigkeit ließ Markus seine Hände über die Tasten gleiten, während Jan von Klewitz seinem Saxophon nicht nur ganz leise, sondern auch das gesamte Kirchenschiff füllende Töne entlockte. Im Dialog der beiden Instrumente entstand so eine Verbindung von bekannter Tradition und kreativer Improvisation, in der vertraute Klänge und Tonfolgen immer wieder durchschienen, sich allmählich auflösten und dann wieder herauskristallisierten. Zu den Klassikern wie „Es ist ein Ros entsprungen“, „Amazing Grace“ oder „Maria durch ein Dornwald ging“ gesellten sich sich auch Eigenkompositionen wie das als Reaktion auf den Tod des Vaters von Markus Burger entstandene „Homecoming“. Mit dem schon obligatorischen „Lobe den Herren“ sollte das Konzert schließlich seinen Ausklang nehmen, das tat es allerdings erst, als die letzten Töne der Zugabe verklungen waren.

(Hermann-Josef Rave)

Was macht der Herr da? Dunkle Gestalten und lichte Augenblicke!

AufTakt sind: Dr. Claudius Reinke, Pater Olav Hamelijnck, Franz-Josef Hanneken, Antonius Kuiter, Benno Hüer, Manfred Heuer und Johannes Leifeld (v. links).

Auftakt_02„Großes Kino“: Auf diesen einfachen Nenner lässt sich bringen, was die Gruppe „AufTakt“ dem Publikum mit ihrem Auftritt in der bis auf den letzten Winkel gefüllten Aula des Gymnasiums Leoninum in Handrup bot. Über zwei Stunden nahmen die Musiker ihr Publikum mit auf eine musikalisch-literarische Reise in die Welt der Gauner und Ganoven. Dabei rissen sie die Zuschauer, die sich teilweise schon eine Stunde vor Konzertbeginn in der Aula eingefunden hatten, immer wieder zu spontanen Beifallsbekundungen hin.

Auftakt_03Unter dem Motto „Was macht der Herr da? Dunkle Gestalten und lichte Augenblicke“ hatte man unter der musikalischen Leitung von Benno Hüer ein Programm entworfen, das Klassiker der Weltliteratur mit Fernsehkrimis, mehrstimmigen Gesang mit Rap so mühelos miteinander verband, dass sich selbst zwischen einem „kleinen grünen Kaktus“, Blut scheuenden Vampiren und Eduard Zimmermanns Fernsehklassiker XY plausible Beziehungen ergaben. Mit bestechendem Wortwitz und virtuoser Sprachakrobatik führte Franz-Josef Hanneken durch den Abend, in dessen Verlauf die mittlerweile sieben Sänger – Dr. Claudius Reinke stieß neu hinzu – immer wieder zu musikalischer Höchstform aufliefen. Neben den „üblichen Verdächtigen“ wie dem „Gärtner“, der „immer der Mörder ist“, oder der „Mimi“, die bekanntlich „ohne Krimi nie ins Bett“ geht, präsentierte die Gruppe unter anderem den „Kriminaltango“ und sogar auch einen Rap („Räubersein ist herrlich, aber auch gefährlich“). Mit detektivischem Spürsinn machte man selbst im scheinbar Harmlosen („Die Caprifischer“, „Schöne Isabella von Kastillien“) das Abgründige dingfest. Johannes Leifeld, neben Manfred Heuer für die Bassstimme verantwortlich, gab die Telefonbuch-Polka zum Besten. Wie schon bei den beiden Vorgängern handelte es sich auch beim jüngsten Programm nicht nur um eine mehr oder weniger beliebige Aneinanderreihung von Liedern zu einem bestimmten Thema, sondern auch das gesprochene Wort und kleine Spielszenen kamen nicht zu kurz. Auftakt_04Dieter Vinke rezitierte gemeinsam mit Antonius Kuiter aus Goethes Faust und klärte mit dem von Franz-Josef Hanneken verfassten Gedicht „Schutzumschlag“ darüber auf, warum ebendieser zu Recht so genannt wird. Als Parodist brillierte Pater Olav Hamelijnck, indem er Franz Josef Strauß, Helmut Kohl oder Rudi Carrell aus den XY-Aufnahmestudios den Fahndungsaufruf des „Handruper Police Departments“ verkünden ließ. Nicht erst beim Sketch, dessen gesamter Text ausschließlich aus Wörtern mit dem Anfangsbuchstaben P bestand, blieb kein Auge mehr trocken. In der in einem Pub angesiedelten Szene wird der vielleicht am häufigsten zitierte, gleichwohl so nie gefallene Satz deutscher Krimikultur („Harry, hol…“) zu „Partner, parke PKW“.

Auftakt_05Mit den letzten Liedern „Do Not Forsake Me, Oh My Darlin’” und „As Time Goes By”, Musik aus den Filmklassikern „High Noon“ und „Casablanca“, fand das Konzert seinen krönenden Abschluss – großes Kino eben, das das Publikum mit lang anhaltendem Applaus zu würdigen wusste. Zum Gelingen des Abends, dessen Einnahmen den Hurricaneopfern auf den Philippinen zu Gute kommen werden, trug schließlich auch die von Helmut Amshove und Matthias Escher gemanagte Technik bei.

(Hermann-Josef Rave)

Gloria in excelsis Deo am 4. Adventssonntag

KrippeMit dem „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen, die guten Willens sind“ verkündete der Engel den Hirten die frohe Weihnachtsbotschaft. Dieses „Gloria“ (Lk 2,14) ist auch zentrales Thema der Lieder, die der Projektchor unter der Leitung von Benno Hüer am 4. Adventssonntag in der Handruper Klosterkirche anstimmt. Auf seine ganz spezielle Art hat John Rutter (*1945) diese Botschaft im „Candlelight Carol“ verarbeitet. Ähnlich dem „Christmas Lullaby“ aus dem vergangenen Jahr heben die Frauenstimmen sanft-lieblich-leise an, um anschließend zusammen mit den Männerstimmen auch eine musikalische Vorstellung von der heimeligen Atmosphäre bei der Geburt Christi in Bethlehem zu geben: Kerzenlicht, Feuerschein, Sternenlicht, das das Dunkel der Nacht mit dem Gloria durchbricht. So lyrisch der Text, so einfühlsam die Musik. Ganz anders das Gloria des Deutschen Felix Mendelssohn-Bartholdy im „Hark! The Herald Angels Sing.“ Unüberhörbar der Wechsel vom ¾ in den gleichmäßig aufgebauten Viervierteltakt. Und wieder anders die Rezeption der Engelsbotschaft im beschwingten Stil des Calypso-Rhythmus („Glorious Kingdom“) oder als afroamerikanisches Spiritual in „Go Tell It on the mountain“. „Himmlische Heere jauchzen dir Ehre“, heißt es auch in der 3. Strophe von „O du fröhliche“; wunderschön klingt dabei das „Gloria in excelsis Deo“ im vorliegenden Satz als Oberstimme.

Darf am Ende das alte katholische Weihnachtslied „Es ist ein Ros entsprungen“ fehlen? Der Projektchor singt es in Text und Weise des Protestanten Michael Praetorius (1571-1621). Der berühmte Organist und Hofkapellmeister in Wolfenbüttel wollte Christus in die Mitte dieses „rätselhaften“ Liedes (Geistliches Wunderhorn, Hg. H. Becker, 2001, S. 139) stellen, die Bedeutung Marias also abschwächen: Maria ist nicht mehr das Röslein, sondern Maria bringt uns das Röslein. Aber hören Sie selbst, singen Sie auch selbst kräftig mit. Wie gesagt: Am 4. Adventssonntag, 17:00 Uhr in der Handruper Klosterkirche!

Frohe Weihnachten 2013

Mit einem ökumenischen Gottesdienst endete das Jahr 2013 am Leoninum. P. Demetrius, P. Ricardo und Pastor Mengel leiteten den Gottesdienst, der zu morgendlicher Stunde im “Halbdunkel” der Aula weihnachtliche Stimmung aufkommen ließ. Einige gemeinsam gesungene Weihnachtslieder and some english verses a to z, prepared by Anne Stevens and class 7c, rundeten das Programm ab. Schulleiter Franz-Josef Hanneken entließ die Schulgemeinschaft abschließend mit den besten Wünschen zum Weihnachtsfest bis ins nächste Jahr.

(Ulrich Tönnies)

In der Bibliothek (ent)steht ein Weihnachtsbaum aus Büchern

BibliotheksaktionWie in den vergangenen Jahren möchte das Bibliotheksteam die Adventszeit in der Bibliothek des Leoninums mit einer besonderen Aktion gestalten. In dem Informationsschreiben heißt es:

„In diesem Jahr wollen wir gemeinsam mit Euch versuchen, in der Bibliothek einen Weihnachtsbaum aus Büchern zu bauen.

Dazu solltet Ihr – wenn möglich – alte bzw. „ausgelesene“ Kinderbücher oder Spiele in grünes Geschenkpapier einpacken und zusammen mit einer Spende von 1 Euro je Buch (max. jedoch 5 EUR) in die Bibliothek bringen.

Aus den Büchern errichten wir dann gemeinsam einen hoffentlich stetig wachsenden großen Bücherbaum.

Bücher und Spiele, die noch weiter zu verwenden sind, werden wir verschiedenen sozialen Einrichtungen wie Kindertagesstätten, sozialen Kaufhäusern etc. zukommen lassen.

Das gespendete Geld werden wir zu Weihnachten an ein Kinderheim im südafrikanischen Kapstadt senden, in dem unsere ehemalige Schülerin Lena Beelman zur Zeit ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert.

Am Montag, dem 02. Dezember 2013, ist Baubeginn.

Wir hoffen, dass wir gemeinsam mit Euch einen XXL-Weihnachtsbaum bauen können, und wünschen Euch und Ihnen eine besinnliche Adventszeit.“

—————————————————————————————-

18.12.2013: Der Weihnachtsbaum aus Büchern und Spielen ist fertig gestellt.

Insgesamt wurden ca. 300 Pakete gespendet. Durch zusätzliche Spenden können wir 350 EUR an das Kinderheim in Südafrika, in dem unsere ehemalige Schülerin Lena Beelmann zur Zeit arbeitet, überweisen.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Schülerinnen und Schülern und deren Familien, die diese Aktion zu einem so tollen Erfolg haben werden lassen.

Am 13.01.2014 wurden die Spiele und Bücher zu gleichen Teilen an Frau Eveline Köhne vom SKF Lingen, die das soziale Kaufhaus “Marktplatz” in Freren leitet, und an Sr. Sigrid und Sr. Innocenza von der Fürstenauer Tafel übergeben.

Hier eine kleine fotografische Dokumentation der Entstehung:

Externe Dienste und Cookies

Diese Webseite verwendet Tools und Funktionen, die unter Umständen Cookies im Browser Ihres Gerätes speichern. Nähere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.