Theater der Nationen in Handrup

Schüler von drei europäischen Gymnasien zusammen auf einer Bühne

„Captured in Paradise“, so lautet der Titel eines Theaterstücks, das in Handrup seine Premiere feierte. Das Besondere daran: Es verdankt seine Entstehung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von Schulen aus drei Ländern. Im Rahmen eines Comenius-Projektes unter dem Thema „Die griechischen Wurzeln unserer Kultur“ hatten Schülerinnen und Schüler des Don Bosco Gymnasiums im polnischen Sosnowiec, des Juvennat in Bergen op Soom (Niederlande) und des Gymnasiums Leoninum in Handrup das Theaterstück geschrieben und einstudiert.

Am Theaterstück „Captured in Paradise“ wirkten Schülerinnen und Schüler aus drei Nationen mit. Hier die Niederländer, die den zweiten Akt gestalteten.

Jede der Gruppen hatte einen Akt konzipiert, bevor die Teile nun in Handrup zu einem Stück zusammengeführt wurden. Die Darsteller agierten dabei in ihrer jeweiligen Landessprache. Während die polnische Gruppe aufzeigte, dass es sich bei Tyrannei nicht allein um ein politisches Thema handelt, sondern um ein Phänomen, das auch Familien betreffen kann, verlegten die niederländischen und deutschen Schüler ihre Szenen auf eine Insel. Im zweiten Akt zeigten die niederländischen Schüler den Kampf der dort Gestrandeten in einem aristokratischen System, während die Darsteller des Gymnasiums Leoninum den doch teilweise mühevollen Weg zur Demokratie nachzeichneten.

Schulleiter Franz-Josef Hanneken begrüßten alle Anwesenden in ihren jeweiligen Landessprachen und unterstrich, dass mit dem Theaterstück „etwas Tragfähiges herausgekommen“ sei, gehe es „über alle Grenzen hinweg mit den Wurzeln unserer Kultur nicht nur um ein gemeinsames Gewordensein, sondern um das, was uns als Wertegemeinschaft verbindet, ja begründet.“ Sein Dank galt in besonderer Weise den Schülerinnen und Schülern sowie den begleitenden Lehrkräften, aus den Niederlanden Ward Warmoeskerken und Dirk Klijs, aus Sosnowiec Maria Krotla und Dorota Domagal sowie Meik Matzki und Dr. Thomas Kock aus Handrup.

Die Beteiligten am Comeniusprojekt.Unmittelbar nach dem Ende der mit langem Applaus bedachten Aufführung machten sich alle Beteiligten auf den Weg, um das Stück in Bergen op Soom und danach in Sosnowiec aufzuführen. „Captured in Paradise“ bildet einen wesentlichen, aber nicht den einzigen Baustein des aktuellen Comeniusprojektes. Im Frühsommer wird es in Handrup ein an die Olympischen Spiele der Antike angelehntes Sportfest geben. Schülerinnen und Schüler der beteiligten Gymnasien werden in Disziplinen wie Diskuswurf oder Standweitsprung gegeneinander antreten.

(Hermann-Josef Rave)

“Captured in Paradise” feiert erfolgreiche Weltpremiere

Überzeugende Aufführungen des gemeinsamen Theaterprojekts der Schulen in Bergen op Zoom, Sosnowiec und Handrup

„Es war ein sehr aufwändiges Projekt, aber es hat sich wirklich gelohnt“, waren sich am Ende alle Teilnehmer der Theatertournee im Rahmen des Comeniusprojektes einig. Drei Aufführungen des von den Schülern geschriebenen Theaterstücks „Captured in paradise“ standen in der letzten Woche auf dem Programm – das Besondere daran war, dass die Aufführungen in allen drei Partnerschulen stattfanden.

Begonnen hat die Tournee am vorletzten Sonntag in Handrup. Gegen Abend erreichten jeweils zehn Schülerinnen und Schüler aus dem Juvenaat in Bergen op Zoom und aus dem Don Bosko-Gymnasium aus Sosnowiec mit ihren zwei begleitenden Lehrern das Emsland. Die Schüler wurden jeweils in Gastfamilien untergebracht und bereits am Montag standen die gemeinsamen Proben auf dem Programm.

Das Stück ist Teil des diesjährigen Comeniusprojekts mit dem Ziel, die Zusammenarbeit der drei Partnerschulen zu fördern. Als Obertitel hatten die Schulen das Thema „Die griechischen Wurzeln unserer Kultur“ gewählt und in dem Theaterstück ging es darum, die Herrschaftsformen Tyrannis/Monarchie, Aristokratie und Demokratie zu veranschaulichen.

Dazu haben die Schüler ein gemeinsames Theaterstück mit dem Titel „Captured in paradise“ verfasst. Drei Gruppen landen nach einem Unglück mit einem Kreuzfahrtschiff auf einer unbewohnten Insel. Es bilden sich drei Gruppen, die sich sprachlich nicht mit einander verständigen können. Die erste Gruppe (die polnischen Schüler) versuchen eine Diktatur auf der Insel zu errichten, die zweite Gruppe (die niederländischen Schüler) hält sich selbst für privilegiert, also für die „Besten“, und sie versuchen, in kleinen Verbänden zu überleben. Die dritte Gruppe (die deutschen Schüler) entscheiden am Ende, dass eine Flucht von der Insel unmöglich ist und dass man ein gemeinsames Dorf errichten soll, um dort die Entscheidungen gemeinsam zu treffen. In einer letzten Szene schließen sich alle drei Gruppen zusammen, nachdem sie feststellen, dass sie sich auf Englisch verständigen können, und wählen als Staatsform die Demokratie.

Das Grundgerüst stand damit vor den ersten Proben fest, aber gerade die gemeinsamen Szenen am Anfang und am Ende mussten noch einstudiert werden. Bis zum Abend stand die Aufführung und das Stück konnte am Dienstagmorgen in Handrup eine umjubelte Premiere feiern.

Vom Leoninum standen Edward Bechthold, Nele Fickers, Lea Gerads, Ina Focks, Daniel Küthe, Julian Engel, Kim Ngo und Christopher Vissmann auf der Bühne. Für die Technik zeichneten Hannes Wübbel und Senthuran Thavarajah verantwortlich. Beeindruckend war auch die Soundcollage zu Beginn, die den Untergang des Schiffes akustisch verdeutlichte und  die von Laura Dühne und Lisa Johannsmeyer gestaltet worden war.

Am Dienstagmittag ging es mit dem Bus weiter nach Bergen op Zoom, wo die Aufführung am Mittwoch wiederholt wurde. Danach stand der anstrengendste Teil der Tour auf dem Programm. Mit dem Bus ging es 18 Stunden lang über Nacht von Bergen nach Sosnowiec, wo die Gruppe am Donnerstag eintraf. Für die Aufführung in Polen hatten sich die polnischen Schüler eine besondere Überraschung ausgedacht. Die Musik, die bisher vom Band kam, wurde hier live von einer Band gespielt, was die Wirkung natürlich noch einmal deutlich verstärkte. Als Running Gag kam darüber hinaus ein hölzerner Flamingo zum Einsatz, den die Schüler am Abend vorher aus einer Diskothek ausgeliehen hatten und der im Stück nicht nur von den Niederländern als Haustier besonders verehrt, sondern auch von den deutschen Schülern geköpft und verspeist wurde. Natürlich wurde der Flamingo aber nach der Aufführung zu seiner Herde in den Club zurückgebracht.

Am Samstag stand noch ein Ausflug nach Krakau auf dem Programm, wo man die Kathedrale, die Tuchhallen, aber auch die Einkaufsstraßen bei allerdings eisigen Temperaturen besichtigte. Sonntags kam dann die Zeit des Abschieds, mit dem Flieger ging es von Kattowitz aus zurück in die Heimat. Hier allerdings noch ein wenig Aufregung: Frankfurt war aufgrund der Witterung schon gesperrt, das Flugzeug nach Dortmund flog aber glücklicher Weise noch und so kam die deutsche Gruppe gegen 20 Uhr heil und müde in Handrup wieder an.

„Es war ein Abenteuer, aber es hat sich gelohnt“, so das Fazit.

(Dr. Thomas Kock)

Neuregelung bei witterungsbedingtem Unterrichtsausfall

Aus gegebenem Anlass, der darin besteht, dass heute im Landkreis Osnabrück witterungsbedingt schulfrei gegeben wurde und im Landkreis Emsland eine solche Entscheidung nicht getroffen worden ist, hat die Schulleitung des Gymnasium Leoninum entschieden, dass bei Unterrichtsausfall in einem der beiden Kreise am Leoninum an diesem Tag kein Unterricht stattfindet.

Da wir sehr viele Lerngruppen haben, in denen Schülerinnen und Schüler aus beiden Landkreisen unterrichtet werden, ist ein sinnvoller Unterrichtsbetrieb mit zum Teil nur wenigen Schülern nur schwierig zu realisieren. Im Übrigen lassen uns die durchaus ähnlichen Witterungsverhältnisse in den beiden Landkreisen aus Sicherheitsgründen diese Regelung als angeraten erscheinen.

Winter 2013

Schulen machen Theater – Eine Radiosendung des Leoninum am 17. Januar 2013

Radiobeitrag

Am Dienstag, 15. Januar 2013, findet in der 3. und 4. Stunde die Weltpremiere des Theaterstücks „Captured in Paradise“ in Handrup statt. Das Stück wurde im Rahmen des von der europäischen Union geförderten Comeniusprojekts gemeinsam von den Schulen in Bergen op Zoom (Niederlande), Sosnowiec (Polen) und Handrup geschrieben.

Über die Entstehung und die Proben berichten die Schüler am Donnerstag um 20 Uhr auf der Ems-Vechte- Welle in der von Ihnen gestalteten Sendung „Leoninum aktuell: Schulen machen Theater“. Man kann die Sendung im Radio aber auch im Internet verfolgen.

Die Sendung wurde bereits am letzten Freitag aufgezeichnet, da die Schüler am Dienstag nach der Aufführung nach Bergen op Zoom weiterreisen, wo sie das Stück am Mittwoch spielen werden. Am Freitag steht noch eine Aufführung in Sosnowiec an.

Über die Aufführungen werden wir hier noch ausführlich berichten.

(Dr. Thomas Kock)

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