Die geheimnisvolle Welt der Etrusker

Tomba die Leopardi: Diener und Musikanten. Etruskische Wandmalerei. Um 475 v. Chr. Tarquinia; auch abgebildet in: Campus A, Textband, Bamberg 2012, S. 117.

Im Unterrichtswerk „Campus“ (L. 16/17) lernen die Schülerinnen und Schüler die geheimnisvolle Welt der Etrusker kennen. Als „Transportmittel“ für diese Unterrichtssequenz fungiert eine fiktive Kriminalgeschichte, in deren Mittelpunkt der Opferpriester (haruspex) Velthurius steht. Er ist wie seine Familie stark von etruskischen Traditionen durchdrungen und beklagt den Diebstahl seines für die Durchführung religiöser Rituale unabdingbaren „heiligen“ Buches. Dadurch wird nicht nur die Bedeutung des Buches für den Staatskult, sondern auch die damit einhergehende Bedrohung der sozialen Existenz seiner Familie offenbar. Die Spur zur Aufklärung des „Verbrechens“ führt die Lernenden fort von Rom nach Ostia. Als Versteck der Diebe wird die Nekropole der Hafenstadt aufgespürt, die Bande dingfest gemacht, das „heilige“ Buch dem Priester – den Göttern sei’s gedankt – zurückgegeben.

Zwei für die Erschließung etruskischer Kultur und Lebensweise wesentliche Aspekte werden den Lesern dieser Kriminalgeschichte vor Augen geführt: die Bedeutung der (Staats-) Religion und die der Nekropolen für die Jenseitsvorstellungen der Etrusker.

Tatsächlich glaubten die Etrusker an das ständige Eingreifen göttlicher Mächte in ihr Tun und Handeln und ersannen vielerlei Künste, in die Zukunft zu sehen. Ihre Priester deuteten Naturerscheinungen und den Flug der Vögel (augures) oder sie untersuchten die Eingeweide der Opfertiere (haruspices). Die Römer übernahmen diese „Kompetenzen“ und fassten sie als „Disciplina Etrusca“ zusammen.

Was aber wissen wir sonst noch über dieses immer wieder als rätselhaft beschriebene Volk der Etrusker? Vom 7. bis zum 5. vorchristlichen Jahrhundert lebten sie im Gebiet der heutigen Toscana. Woher sie kamen, ist wissenschaftlich bis heute nicht ausgemacht. Sie waren in einem System von Stadtstaaten organisiert und herrschten zeitweilig auch über Rom. Ihre Sprache gehörte nicht der indo–europäischen Familie an und ist zum Teil unübersetzbar. Etwa hundert Jahre dauerte die etruskische Herrschaft über Rom, bis ihr letzter König, Tarquinius Superbus, 509 v. Chr. entmachtet und die römische Republik ausgerufen wurde. Eine Reihe militärischer Niederlagen leitete ab dem 3. Jh. den Niedergang der Etrusker ein, bis ihr Staat im 1. Jh. allmählich mit dem römischen verschmolz. Dennoch blieb der etruskische Einfluss noch lange erhalten. Etruskische Nekropolen mit ihren ausgemalten Grabkammern können heute noch in Mittelitalien besichtigt werden und so lässt sich postum ein relativ konkreter Blick auf die Mentalität dieses tatsächlich rätselhaften Volkes werfen, wenn man zudem griechische und lateinische Schriftquellen hinzuzieht. Danach liebten die Etrusker die Jagd und das Feiern und ihren Frauen wurde gutes Aussehen und eine enorme Trinkfestigkeit attestiert, sogar an männlichen Gastmählern durften sie teilnehmen – aus griechischer Sicht ein Skandalon! So nimmt es nicht wunder, dass die Griechen die emanzipierten Etruskerinnen als sittenlose Gestalten herabgewürdigt haben.

Berühmter Exponent etruskischer Lebensweise war der reiche Maecenas, der die Künste und Wissenschaften zur Zeit des Kaisers Augustus förderte. Stolz war er auf seine etruskischen Wurzeln und wer immer durch Geist und Witz oder durch irgendeine Kunstfertigkeit zur Unterhaltung beizutragen vermochte, fand unschwer Zulass zu seiner Tafel: Dichter, Literaten, Mimen, Tänzer, Sänger, lockere Mädchen, sofern sie nur hübsch genug waren. Schon dieser Umgang war Römern alten Schlages ein Dorn im Auge.

Die Kriminalgeschichte endet nicht zufällig in einer Nekropole. Von ihren Toten verabschiedeten sich die Etrusker mit einem Leichenschmaus. Ganze Hausstände verschwanden dabei in den Grabkammern. An nichts sollte es den Verstorbenen fehlen. Diese Verbundenheit zwischen Lebenden und Toten, dazu ein ausgeprägter Ahnenkult, verweisen auf einen starken Sinn fürs Religiöse.

Von ihnen selbst ist keine Literatur überliefert, nur Inschriften und Urkunden. Das Badische Landesmuseum lässt bei der seit vielen Jahren größten deutschen Etrusker–Ausstellung deshalb archäologische Funde sprechen: Reliefs, Statuen, Waffen und Schmuck: über 400 Exponate. Vieles davon ist erstmals in Deutschland zu sehen.

„Die Etrusker – Weltkultur im antiken Italien“, so der Titel dieser ungewöhnlichen Ausstellung. Sie ist noch zu erleben bis zum 17. Juni 2018, im Landesmuseum in Karlsruhe.

PS: Cicero selbst ist es, der uns das „Augurenlächeln“ erklärt, indem er dem „knorrigen“ alten Cato ein köstliches Bonmot in den Mund legte. „Cato sagte, ja, er wundere sich, dass ein Augur nicht lächeln müsse, wenn er einem anderen Auguren begegne.“  (Johannes Leifeld)

(Bildnachweis)

Einsichten in die Aula

Gleich zwei Baustellen zeigt dieses Foto: Unseren neuen Aula-Trakt und die geplante Schulfahrt nach Spanien. An beiden Baustellen wurde in den Osterferien viel gearbeitet. Hier zunächst ein Foto ins Innere der Aula vor den Osterferien:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und so sieht das Innere jetzt aus:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rechtzeitig zur Entlassung der Abiturientia und zum Sommerfest soll alles fertig sein!

Die iberische Halbinsel in der Antike

Gleich zwei Baustellen zeigt dieses Foto: Unseren neuen Aula-Trakt und die geplante Schulfahrt nach Spanien. An beiden Baustellen wurde in den Osterferien viel gearbeitet. So wurden erste Artikel für den Spanien-Reiseführer fertiggestellt. Als Vorgriff und Beispiel hier ein Text über die iberische Halbinsel in der Antike:

Phönizier, Griechen und Römer

Die ersten Siedler auf der iberischen Halbinsel waren keltische Stämme, die von Norden her eingewandert waren. Die Phönizier, aus dem östlichen Mittelmeerraum (dem heutigen Libanon) kommend, waren um 1000 v. Chr. die erste große antike Zivilisation, die dem Land ihren Stempel aufdrückte. Da die Phönizier keine Eroberer waren, sondern Händler, beschränkten sie sich auf die Besiedlung der südspanischen Küste, wo sie Öl, Wein und Textilien gegen Metalle aus dem Hinterland tauschten. Später gründete das in Nordafrika gelegene Karthago ebenfalls einige Handelsniederlassungen in Südspanien. Dagegen siedelten sich griechische Händler und Kolonisten eher an der nordspanischen Mittelmeerküste an (um 600 v. Chr.). So kamen über das Mittelmeer durch Phönizier und Griechen einige Waren in das Land, die heute als „typisch spanisch“ gelten: Olivenbäume, Weinreben und Esel.

Zwar kennen wir einige spanische Städte, die phönizischen oder griechischen Ursprungs sind (z. B. Cadiz, Cartagena, L’Escala), doch gibt es in diesen Städten kaum noch Hinterlassenschaften ihrer jeweiligen Stadtgründer.

Ganz anders ist es bei den Römern, die ab ca. 200 v. Chr. die spanische „Bühne“ betraten: Während Phönizier und Griechen als Händler recht schnell die lockere Oberhoheit über ihre Territorien verloren, ging es den Römern um Kontrolle und Herrschaft. Auslöser war der Zweite Punische Krieg, in dem der Karthager Hannibal mit Kriegselefanten und seinen Truppen von Spanien aus über die Pyrenäen und die Alpen zog, um die Römer in Italien anzugreifen. In harten und langen Kämpfen besiegten die Römer schließlich Hannibal und eroberten seine Machtbasis an der spanischen Mittelmeerküste. Bis die Römer allerdings die gesamte iberische Halbinsel unterwerfen konnten, dauerte es noch weitere 150 Jahre. Dann jedoch prägten die Römer durch ihre über 400-jährige Herrschaft das Land, die Sprache und die Kultur entscheidend: Straßennetz, Aquädukte, Tempel, Amphitheater, christlicher Glaube, jüdische Bewohner, die romanische Sprache – das alles brachten die römischen Besatzer mit. Durch vielfältige Handelsbeziehungen (Spanien lieferte Getreide, Olivenöl und Metalle) im Imperium Romanum und eine lange Friedenszeit blühte der Wohlstand in den spanischen Provinzen; berühmte römische Kaiser (Trajan, Hadrian) und Schriftsteller (Seneca, Martial) stammten aus Spanien. Mit dem durch die Völkerwanderung ausgelösten Eindringen germanischer Stämme (Westgoten) im 5. Jhdt. n. Chr. endete die römische Herrschaft über die iberische Halbinsel.

Doch überall in Spanien gibt es noch römische Überreste zu sehen und einige bedeutende Bauwerke aus der Antike werden wir auch im Rahmen der Schulfahrt besichtigen, so z. B. den Aquädukt in Segovia (s. S. ) und die römische Brücke in Salamanca (s. S. ).

 

Das Seminarfach „Migration in Europa“ produziert eine neue Radiosendung

Am 20. April werden die Schülerinnen und Schüler des Seminarfachs „Migration in Europa“ eine neue Radiosendung in den Räumen der Ems-Vechte-Welle produzieren. Wann die Sendung ausgestrahlt wird, wird in Kürze mitgeteilt.

Moderiert wird das Ganze von Aylin Gözlerikaragil und Florian Makowski. Die Technik liegt in den bewährten Händen von Karl Meyer und Timon Lübken. In den Beiträgen geht es vor allem um das Erasmus+-Treffen in Tervuren im März und in Handrup im Mai. Daneben ist aber natürlich auch unsere Spanienfahrt im September ein Thema.

Erasmus+-Treffen in Tervuren

15 Schülerinnen und Schülern besuchten gemeinsam mit Anna Lehnert und Thomas Kock vom 12.-16. März unsere Partnerschule in Tervuren in Belgien. Die Schule liegt nur etwa eine halbe Stunde von Brüssel und ebenfalls eine halbe Stunde von Löwen entfernt.

In Tervuren fand das 2. Erasmus+-Treffen im Rahmen des Erasmus+-Projekts „Migration in Europa“ statt. Neben den Schülerinnen und Schülern aus Belgien waren auch Schülerinnen und Schüler aus Tours, aus Swiecie und aus Alba de Tormes dabei. Bei den gemeinsamen Treffen ging es insbesondere um die Ausstellung zum Thema, die am 25. Mai während des 3. Treffens in Handrup eröffnet werden soll. Die Handruper Schülerinnen und Schüler haben sich dabei besonders mit der Geschichte und der Situation heute der sogenannten Russlanddeutschen beschäftigt.

Neben den Arbeitsgesprächen stand aber auch ein Besuch in Brüssel an und ebenso in Antwerpen, wo die Gruppe das Red Star Line Museum besichtigte, das Exponate zur Auswanderung aus Europa nach Amerika im 19. und 20. Jahrhundert zeigt.

Über die Projektarbeit können sich die Schülerinnen und Schüler regelmäßig über Etwinning austauschen, eine europäische Plattform, die auch dazu dient, dass alle Beteiligten in Kontakt bleiben können. Das nächste Treffen der fünf Schulen findet vom 23.-28. Mai in Handrup statt.

 

Himmlisch kreativ

In der Katholischen Kirche St. Servatius in Berge gibt es (scheinbar!) „unfertige“ Deckengemälde aus dem 15. Jahrhundert zu sehen. Diese Deckengemälde sollten nun im Rahmen eines Mal-Wettbewerbs vervollständigt werden. Unter Betreuung von Frau Meemann haben sich zahlreiche Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen 5 und 6 „Himmlisch kreativ“ beteiligt. Den Lohn für die künstlerische Arbeit gab es in der heutigen April-Vollversammlung durch Frau Heskamp für die Preisträger.

„Chemiekinder“ vs. „Chemiekeulen“ …

… und dann war da noch die Brausetabletten-Rakete!

Gleich drei Siegerteams konnte Frau Heskamp in der heutigen April-Vollversammlung auszeichnen: Die Schülerinnen und Schüler des 7. Jahrgangs hatten im Chemie-Unterricht von Frau Lehnert eigenständig Experimente entwickelt und bei einem Wettbewerb von „Kinderwerkstattwissen e. V.“ eingereicht. Prämiert wurden die „Chemiekinder“ für ihren „Trinkhalm-Taucher“ und die „Chemiekeulen“ für ein „Kartoffel-Labyrinth“. Die dritte Siegergruppe hatte zwar keinen eigenen Namen, aber dafür eine „Brausetabletten-Rakete“ entwickelt. Gratulation!

Ehemalige des Leoninums gründen Netzwerk – Erste Veranstaltung am 5. April

Ehemalige des Gymnasiums Leoninum in Handrup haben den Verein „Handrup Alumni“ gegründet. Das hat der Verein jetzt mitgeteilt.

Die Schulzeit am Gymnasium Leoninum präge – und dies auch über den Schulabschluss hinaus, heißt es. Viele Absolventen hielten auf private Initiative hin auch lange nach dem Verlassen der Schule sowohl zum Gymnasium Leoninum als auch zu anderen Ehemaligen Kontakt. Um dieses Netzwerk enger zu flechten, wurde jetzt von ehemaligen Schülern des Leoninums der Verein gegründet.

 „Wenn wir dabei helfen, dass ehemalige und jetzige Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer einfacher im Austausch bleiben und dabei noch die Verbundenheit mit dem Gymnasium Leoninum gefördert wird, hat Handrup Alumni sein Ziel erreicht“, so Vereinsvorsitzender Ansgar Veer.

Mit der Besichtigung der Baustelle der neuen Aula findet am Donnerstag, 5. April, ab 18 Uhr die erste Aktion des Vereins statt.

aus: Lingener Tagespost v. 29.03.2018

ERGÄNZUNG:
Z
ur Besichtigung der Baustelle am Donnerstag, dem 5. April (18°° Uhr), sind alle interessierten Ehemaligen aller Jahrgänge sehr herzlich eingeladen. Eine gesonderte Einladung wurde nicht versandt.

Osterferien!

Klassenarbeiten und Klausuren, Gottesdienste und Sportabitur-Prüfungen, dazu erster leichter Schneefall – das alles prägte den letzten Schultag vor den Osterferien. Und dazu viele gute Wünsche für die Ferien!

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