Nach einem Jahr des langen Wartens war es am Freitag, dem 26. Januar 2024, endlich wieder so weit. Die beste Woche des Jahres stand bevor und die Skifreizeit konnte beginnen. Am Abend luden 36 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus den Jahrgängen 8 bis 10 zusammen mit 13 Betreuern aus den Jahrgängen 11 bis 13 und drei Eltern ihre vollgepackten Koffer in den Bus. Nach einer ruhigen Nachtfahrt kamen wir bei bestem Kaiserwetter in Kaltenbach im Zillertal an.
Bei der Talstation der Hochzillertaler Gondelbahn kam dann die erste Menschenkette zum Einsatz, welche sich auch schon auf den vorherigen Skifreizeiten bewährt hatte. Mithilfe der Gondeln kamen auch die schwersten Taschen auf etwa 1800 Höhenmetern beim Mountainview an. Dort aßen wir dann, wie auch an allen folgenden Tagen, zu Mittag, bevor es ein Stockwerk tiefer in den Skiverleih ging. Als dann auch die Anfänger zum ersten Mal auf Skiern standen, fuhren alle gemeinsam die fast 800 Meter lange Piste zu unserer Unterkunft für die bevorstehende Woche herunter. Die Marendalm ist ein Bergrestaurant, welches sich mitten im Skigebiet befindet und auch die Beherbergung von Jugendgruppen ermöglicht. Unsere Koffer gelangten per Pistenraupe zur Marendalm, welche dann – natürlich mit einer Menschenkette – entladen wurde.
Die Skischule startete zwar erst am nächsten Tag, trotzdem konnte der verbleibende Nachmittag von allen zum Skifahren genutzt werden, indem die bereits erfahrenen Skifahrer mit den Neulingen schon ein paar einfache Pisten fuhren und Grundfertigkeiten des Skifahrens vermitteln konnten. Zum Abendessen mussten wir immer die Piste von der Marendalm hoch zum Mountainview durch den Schnee stapfen. Zurück ging es danach jedoch auf kleinen Schlitten. Dieser super verlaufende erste Tag klang anschließend mit mehreren Spielen, bei denen wir uns näher kennenlernten, aus. Die allabendliche Meditation zum Schluss läutete die Nachtruhe ein.
An den darauffolgenden Tagen konnten wir aus dem Bett direkt in die Skischuhe steigen. Denn einer der großen Vorteile der Marendalm ist, dass man, wenn man die Tür öffnet, direkt auf der Piste steht. Hinzu kam das bis Donnerstag anhaltende Kaiserwetter, und so konnten wir die noch menschenleeren frisch präparierten Pisten vor dem Frühstück befahren. Nach dem Frühstück war dann Skigymnastik für alle angesagt, welche immer von den Betreuern vorbereitet und durchgeführt wurde. Diese sollte einerseits alle auf einen intensiven Skitag vorbereiten, andererseits stärkten die eingebauten Spiele auch das Gemeinschaftsgefühl.
Aufgewärmt und gedehnt holten uns dann die Skilehrer ab und tourten mit uns durch das Skigebiet. Dabei lehrten sie uns alles vom Pizzafahren über das aktive Anstehen bis hin zum alpinen Fahrverhalten. Bei so manchem kam es dann aber doch eher zum alpinem Fehlverhalten und die besonders gelungenen Patzer wurden täglich geehrt, indem beim Abendprogramm gemeinschaftlich ein Pistenseppel gekürt wurde. Aber auch bemerkenswert gute Taten, wie Fremden aufzuhelfen, wurden entsprechend durch die Kürung des Pistenengel ermittelt.
Das übrige Abendprogramm war von den Betreuern schon im Voraus geplant worden und so konnte mithilfe extra „eingeflogener Prominente“ das neue Supertalent im Zillertal gefunden oder gemeinsam über komische Spontantheater gelacht werden. Auf diese Weise waren die Tage stets unterhaltsam und konnten am Ende mit den beruhigenden Impulsen abgerundet werden.
Am Donnerstag war dann der Skikurs auch für die Anfänger vorbei und die Zeit für das Skirennen war gekommen, in dem jeder das in den letzten Tagen Gelernte unter Beweis stellen konnte. Doch das war noch nicht alles an diesem besonderen Tag. Am Abend konnten nun alle gemeinsam auf Skiern zum „Zirmstadl“ fahren, wo wir das leckere Essen genossen, während es draußen langsam dämmerte. Doch wir mussten nicht im Dunkeln zurück zur Marendalm fahren. Es folgte die Fackelabfahrt: Jeder bekam eine brennende Fackel in die Hand und wir fuhren als lodernder Konvoi die Pisten hinab. Zurück auf der Marendalm wurde dann jeder erstmalig Mitfahrende vom Skigott bei der Skitaufe in die Gemeinschaft der Skifahrer aufgenommen und bekam dabei auch den Skinamen.
Freitag war leider schon unser letzter Skitag. Dieser wurde aber trotz des sehr nebligen Wetters von allen voll ausgenutzt. Die Teilnehmer wurden nach der Skigymnastik in Gruppen für die Skirallye eingeteilt und dann von den Betreuern durch das Skigebiet geschickt, um bestimmte Aufgaben zu lösen. Zum Beispiel musste man Fotos von besonderen Orten machen oder Fragen zum Skigebiet beantworten. Nachdem so noch einmal zahlreiche Pisten von uns befahren wurden, war es an der Zeit, die Skier wieder abzugeben und die Koffer zu packen. Danach folgte die große Abschlussparty, welche zusammen mit einem großen Feuerwerk die Skifreizeit 2024 gebührend beendete.
Am nächsten Morgen klingelten die Wecker schon um 6:45 Uhr und unsere Taschen wurden wieder per Menschenketten, Pistenraupen und Gondeln in den Bus verfrachtet. Voll beladen konnten wir dann die Heimreise zurück nach Handrup antreten, wo wir gegen Mitternacht ankamen.
Wir können als neue Gemeinschaft voller guter Erinnerungen auf eine super Zeit zurückblicken, in der wir alle viel gelacht haben und Unmengen an Spaß hatten. Ein besonderer Dank gilt hier Torsten Fenbers, Frank Geiger und Anke Lindemann, die die Skifreizeit dieses Jahr zum ersten Mal organisiert haben und durch deren Initiative diese fortbestehen kann. Viel Spaß auch beim nächsten Mal!
Josef Wildmann