Ein “Ohrenzeuge” und eine Überlebende

Mittlerweile hatte die Recherche der Schülergruppe bei einem Besuch im Stadtarchiv Lingen auch einen Zeitungsartikel in der Zeitung “Neues Tageblatt” Nr. 38 vom 13. Mai 1947 über das Explosionsunglück in Handrup zu Tage gebracht. schwesternkreuz6Die Schülerinnen und Schüler wollten noch mehr wissen. “Wer könnte uns weiterhelfen? Ob vielleicht ein alter Pater im Kloster etwas weiß?”

Ohne dass jetzt P. Hogeback, der ehemalige Handruper Pfarrer, als “alt” bezeichnet werden soll – er konnte weiterhelfen! P. Hogeback lud nicht nur einen “Ohrenzeugen”, den ehemaligen Schüler Herrn Hans Barlage, zu einem Gespräch ein, sondern stellte auch einen telefonischen Kontakt mit Frau Carola Tieke, dem bei der Explosion schwer verletzten Mädchen, die jetzt in Düsseldorf lebt, her.

Und so saßen eines Morgens der “Ohrenzeuge” Herr Barlage (“Wir hatten gerade Unterricht, als es einen fürchterlichen Knall gab. Wir stürzten sofort ans Fenster und schauten; doch zu der Unglücksstelle durften wir nicht gehen.”), Herr Evers, die Schülerinnen und Schüler sowie P. Hogeback mit seinem laut geschalteten Telefon im Meditationsraum und sprachen mit Frau Tieke. schwesternkreuz4Diese konnte detailliert darüber berichten, wie sie noch von den Jungen von ihrem gefährlichen Spiel weggeschickt worden war. Dennoch wurde sie bei der Explosion von Metallsplittern – auch im Kopf! – getroffen; unter den Nachwirkungen leidet Frau Tieke noch heute. Vielleicht auch deshalb hat Frau Tieke, die später in einem Krankenhaus arbeitete, besonderes Mitleid mit im Krieg verletzten Kindern.

Ein Zeitzeuge berichtet

An einem kalten Oktobermorgen traf sich Herr August Evers, Bruder des verstorbenen Helmut Evers, mit den Schülerinnen und Schülern an dem Kreuz, das von seinen Eltern zur Erinnerung an Walter Schmidt und Helmut Evers errichtet wurde. schwesternkreuz3

Bereitwillig erzählte er von seiner Kindheit und Jugend in den Jahren nach dem Ende des 2. Weltkriegs. “Das darf man eigentlich gar nicht alles erzählen,” sagte er – allerdings mit einem Augenzwinkern. Waffen und Munition, von deutschen Soldaten auf der Flucht zurückgelassen, lagen am Wegrand und waren ein gefährliches “Spielzeug” für ihn und andere Kinder. So starb sein Bruder wohl durch Hantieren mit alter deutscher Munition. Er selber war zu dem Zeitpunkt bei seinem Onkel in Lengerich gewesen. Und wie sieht es nun mit einem Foto des Verstorbenen aus? Alles in den Wirren am Ende des 2. Weltkriegs mit dem Elternhaus verbrannt. Da das 1. Schuljahr von Helmut Evers gerade erst begonnen hatte, gibt es auch kein Schul-(Klassen-)foto. Immerhin hatte Herr Evers das Totenbildchen seines Bruders dabei. Helmut Evers1

Anschließend zeigte er der Schülergruppe noch die Gräber der Verstorbenen auf dem Handruper Friedhof. schwesternkreuz2

Dass es noch weitere, spannende Informationen geben würde, konnte zu diesem Zeitpunkt noch keiner ahnen.

Das Kreuz vor dem Schwesternheim

So weit – so bekannt: An der Stelle, wo das Kreuz steht, starben am 8. Mai 1947 zwei Jungen – der sechsjährige Helmut Evers und der siebenjährige Walter Schmidt. Dies verkündet eine Steintafel auf der Rückseite des Kreuzes: kreuzrückseite

Der “Spökenkieker”, die alte Handruper Schulgeschichte, berichtet darüber, dass die beiden Kinder beim Spielen alte Munition aus dem 2. Weltkrieg gefunden hatten und bei einer Explosion getötet wurden; ein Mädchen habe schwer verletzt überlebt.

Mit diesen bereits bekannten Informationen machte sich eine Schülergruppe auf die Suche: Würde es gelingen, noch lebende Verwandte der beiden Verstorbenen zu finden? Wie waren die genauen Umstände dieses Unglücks?

Von einem Pater des Klosters erfuhr die Gruppe, dass der Bruder des verstorbenen Helmut Evers noch ganz in der Nähe der Schule lebt. Und Herr August Evers war bereit, sich mit den Schülerinnen und Schülern zu treffen, ihnen Rede und Antwort zu stehen und die Gräber der Verstorbenen auf dem Friedhof zu zeigen! Würde es jetzt vielleicht sogar gelingen, durch alte Fotos “dem Kreuz ein Gesicht zu geben”?

Spannende Geschichte!

Geschichte ist überall – so z. B. in dem Kreuz vor dem Schwesternheim gegenüber vom Herz-Jesu-Kloster. Alle Handruper kennen dieses Kreuz, vom Sehen, vom Vorbeifahren. Aus vielen Klassenräumen der Schule kann man es sehen. (Foto: Der Blick aus einem Kursraum der vierten Etage)

schwesternkreuzDoch welche Geschichte verbirgt sich hinter diesem Kreuz? Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs haben sich auf eine spannende Spurensuche begeben. Über ihre Ergebnisse, die gleichzeitig auch als Beitrag am “Schülerwettbewerb zur politischen Bildung” teilnehmen,  soll an dieser Stelle in der nächsten Zeit berichtet werden.

 

Buß- und Bettag

Am kommenden Mittwoch, dem 19. November, endet die zehntägige “Ökumenische Friedensdekade” und es ist zugleich Buß- und Bettag. Aus diesem Anlass finden vormittags in der Handruper Klosterkirche Jahrgangsgottesdienste statt: 2. Stunde – Jahrgänge 5+6, 3. Stunde – Jahrgänge 7+8, 4. Stunde – Jahrgänge 9+10, 5. Stunde – Jahrgänge 11+12.

friedensdekade

Wie steht der DAX?

Halbzeit beim Planspiel Börse, an dem sich in diesem Jahr vier Handruper Schülergruppen und ein Lehrerdepot beteiligen. Und wie sieht’s nun aus? Die Mitspieler halten sich bedeckt, das wirtschaftliche Umfeld gilt als “schwierig” mit gesunkenen Wachstumsprognosen nach der Einführung von Mindestlohn und Mütterrente, auch auch der Ukraine-Konflikt und Ebola lassen den DAX (und natürlich die internationalen Aktienmärkte) nicht unberührt. Von den ursprünglichen 50.000 € haben es nur drei der Schülerteams geschafft, Gewinne zu erzielen: Flash mit 51.374 €, UniKorn mit 51.2898 € und die Börsenpanther mit 50.923 €. Das Lehrerdepot hat bislang ca. 1000 € verloren und kann nur auf eine “Jahresend-Rallye” an den Aktienmärkten hoffen.

Vier Sterne!

Vier zu null gegen Gibraltar, vier Sterne auf dem Trikot. In den Herbstferien hatte Eugen Gehlenborg, der Vizepräsident des DFB und ehemaliger Handruper Schüler, das Leoninum besucht und dabei als Geschenk ein Vier-Sterne-Trikot mit den Unterschriften der Fußball-Weltmeister von 2014 im Gepäck. Dieses Trikot ist jetzt im Verbindungsgang zwischen Aula und Rotem Bau ausgestellt und kann dort bestaunt werden.

Aber: Erkennt jemand, um welche Spieler es sich bei diesen Unterschriften handelt?

trikot

Glaubenswoche am Leoninum

Die Glaubenswoche des Bistums Osnabrück steht in diesem Jahr unter dem Motto “… macht Sinn, ne?!” Zu diesem Thema hat die Schulpastoral im Meditationsraum einen kleinen “Stationenlauf” mit unterschiedlichen Haltepunkten eingerichtet. Schüler und ganze Klassen sind noch bis Ende der kommenden Woche eingeladen, diesen Parcour zu erkunden. Ein Belegplan, in den man sich eintragen kann, sorgt dafür, dass es keine Dopplungen gibt.

Was gibt Deinem Leben Sinn? Welche Werte hast Du? Zu diesen Fragen kann man u. a. Sterne beschriften und an ein blaues Tuch heften und so wie die Sterne am Himmel geben uns unsere Werte Orientierung im Leben.

glaubenswoche2

Weihnachtspakete für Satu-Mare

Bereits zum zwölften Mal beteiligt sich das Gymnasium Leoninum an der Weihnachtsaktion für die Hiltruper Missionsschwester Hanni Rolfes in Rumänien. Pakete mit Lebensmitteln oder Schulmaterialien  (eine genaue Liste mit dem empfohlenen Inhalt wurde in einem Elternbrief verteilt oder kann in der Schule erfragt werden) können noch bis zum 21. November in der Schule abgegeben werden.

Externe Dienste und Cookies

Diese Webseite verwendet Tools und Funktionen, die unter Umständen Cookies im Browser Ihres Gerätes speichern. Nähere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.