Vom 24.–25.08.2025 unternahm der Kurs zum Seminarfach „Der Weltraum, unendliche Weiten…“ von Herrn Dr. Dyba unter Begleitung von Frau Banko eine Seminarfachfahrt nach Karlsruhe zum KIT (Karlsruher Institut für Technologie).
Unsere Reise begann bereits am Sonntag früh morgens, als wir mit dem Zug über Münster nach Karlsruhe fuhren. Nach der Ankunft checkten wir in unserer Jugendherberge ein und stärkten uns in einem typischen badischen Wirtshaus. Den Abend ließen wir mit den beeindruckenden Schlosslichtspielen ausklingen, bevor wir müde ins Bett fielen.
Am Montag machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg zum KIT. Dort wurden wir herzlich von Prof. Dr. Kathrin Valerius empfangen, eine der führenden Wissenschaftlerinnen in der Neutrino Forschung, und erhielten zunächst einen äußerst spannenden Vortrag über das KATRIN-Experiment (Karlsruhe Tritium Neutrino Experiment). Ziel dieses Experiments ist es, die Masse von Neutrinos zu bestimmen. Dies sind winzige, elektrisch neutrale Teilchen, die eine wichtige Rolle in der Teilchenphysik spielen. Besonders interessant war für uns, dass Herr Dr. Dyba selbst während seiner wissenschaftlichen Laufbahn an diesem Experiment geforscht hat, dadurch konnte er uns nicht nur zusätzliche Einblicke geben, sondern auch persönliche Erfahrungen mit uns teilen.
Nach der theoretischen Einführung durften wir das Experiment direkt besichtigen. Besonders beeindruckt hat uns die gewaltige Dimension des Aufbaus – allein der zentrale Vakuumtank ist 24 m lang und hat einen Durchmesser von 10 m.
Im Anschluss wurden wir durch das Tritiumlabor geführt, das direkt an das Experiment angrenzt. Dort konnten wir nachvollziehen, welche aufwendigen Strahlenschutzmaßnahmen erforderlich sind, um mit dem radioaktiven Stoff Tritium sicher zu arbeiten.
Nach einer Mittagspause in der Mensa des weitläufigen Forschungscampus hörten wir einen weiteren Vortrag über den Karlsruhe Research Accelerator (KARA). Dabei handelt es sich um einen Teilchenbeschleuniger, der Strahlung spezieller Wellenlängen erzeugt. Die möglichen Anwendungsbereiche dieser Strahlung sind vielfältig: Sie reichen von der medizinischen Nutzung (z. B. Tumorbehandlungen) bis hin zu industriellen Verfahren. Anschließend durften wir uns die Beschleunigeranlagen selbst ansehen und waren überrascht, wie viele Konzepte aus dem Physikunterricht wir wiedererkennen konnten.
Erschöpft, aber glücklich traten wir am Nachmittag die Heimreise an und erreichten spät abends wieder den Bahnhof in Lingen.
Die Fahrt hat uns nicht nur einen tiefen Einblick in die aktuelle Spitzenforschung ermöglicht, sondern auch gezeigt, wie spannend und praxisnah Physik sein kann. Viele von uns konnten sich durch die Eindrücke besser vorstellen, wie eine wissenschaftliche Laufbahn aussehen könnte, und haben wertvolle Anregungen mitgenommen.
Unser besonderer Dank gilt der Stiftung HANDRUP plus, ohne deren finanzielle Unterstützung die Fahrt nicht realisierbar gewesen wäre, sowie dem KIT und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich so viel Zeit für uns genommen haben und deren Begeisterung für ihre Arbeit deutlich spürbar war. Außerdem möchten wir uns herzlich bei unseren Lehrkräften bedanken. Bei Herrn Dr. Dyba, der die Fahrt mit großem Einsatz organisiert hat, und bei Frau Banko für ihre engagierte Begleitung.
Wir sind sehr dankbar, diese Möglichkeit bekommen zu haben. Sie hat uns gezeigt, dass Physik nicht nur Theorie im Klassenzimmer ist, sondern lebendige Forschung, die unsere Zukunft mitgestaltet.
Max Warzeska (Jahrgang 13)
