Update: Was geht am Leoninum?

In den letzten Tagen und Wochen sah das Lehrerzimmer oft verwaist aus – dennoch tut sich so manches am Leoninum: Durch das Fenster im Hintergrund sieht man die Schaufel eines Baggers und in der Tat begleiten die Bauarbeiten auf dem Schulhof als ständige Geräuschkulisse den Unterricht des 13. Jahrgangs. Der Schulhof stellt sich mittlerweile als “Sandwüste” dar:

In der Schule stehen die Bilder mit dem Aschekreuz aus dem Achermittwoch-Gottesdienst …

… und es finden sogar Lehrerkonferenzen statt – z. T. per Video, z. T. mit großem Abstand im gut gelüfteten Externenraum:

Schulhof!

Man darf nicht denken, dass in Handrup aktuell nichts “läuft”, nur weil Corona-Lockdown ist. Weil aber nur wenige SchülerInnen und LehrerInnen in der Schule sind, deshalb hier mal ein paar Impressionen davon, was gerade auf dem Schulhof passiert:

Ehe jetzt jemand denkt, dass in Handrup demnächst die SchülerInnen in der großen Pause mit Baggern und Radladern in einem riesigen Sandkasten spielen dürfen: Die Schulhof wird neu gestaltet.

„Wir sind zu unserem Glück vereint“

„Europa“ ist ein ständiges und wichtiges Thema im Politik-Unterricht am Gymnasium Leoninum. Um so schöner, dass jetzt die Schul-Bibliothek des Leoninums ein Geschenk bekam von jemandem, der Europa so gut kennt wie kaum ein Anderer: Hans-Gert Pöttering, geboren und immer noch – oder besser: wieder – wohnhaft im Osnabrücker Land, langjähriger Vorsitzender der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament und von 2007 bis 2009 Parlamentspräsident, schenkte der Handruper Bibliothek einige seiner Werke; darunter auch englische und französische Ausgaben.

In mehreren Widmungen wandte sich Pöttering auch an die Handruper Schülerschaft. Ein schönes Beispiel für “Europa aus erster Hand”!

Pompeji – Leben und Sterben

Es dürfte sich wohl kaum ein lateinisches Lehrwerk finden, das auf das Thema „Pompeji“ ganz verzichtet. Allzu spannend lesen sich die Geschichten um den berühmt-berüchtigten Vulkanausbruch des Jahres 79 nach Christus, der in der Antike gut dokumentiert ist (Plinius). Am Ende der Unterrichtssequenz „Pompeji – Leben und Sterben“ in unserem „Campus“ war zu lesen: „Wenn ihr die berühmten Ruinen von Pompeji mit eigenen Augen sehen wollt, dann kommt doch in die Region des Vesuvs!“

Was die „Campus“-Herausgeber vor acht Jahren überhaupt nicht wissen konnten, war die Tatsache, dass ein Besuch Pompejis durch Schüler*innen und weitere Interessierte zu Zeiten des Corona-Lockdowns leider nicht möglich ist. Das ist tatsächlich sehr bedauerlich und hat für den Ort auch weitreichende finanzielle Konsequenzen. Während noch 2019 knapp vier Millionen Besucher durch die weltbekannte Ausgrabungsstätte strömten, haben sich mittlerweile die Zahlen stark reduziert. „Die Veränderungen sind epochal“, weiß Ausgrabungsleiter M. Osanna zu berichten. Trotzdem sei dieArbeit während der Schließung weitergegangen. Und dann die Sensation im Dezember 2020! Bei Ausgrabungen in einem Teil der untergegangenen Stadt, der den Besuchern bis jetzt noch verschlossen war, haben Archäologen ein völlig erhaltenes „Thermopolium“ gefunden. So nannten die Römer ihre Imbissbuden mit Auslagen zur Straße hin. Das Wort setzt sich zusammen aus dem griechischen „thermós“ (warm) und „poléin“ (feilbieten, verkaufen) und meint eine Art „Fast-Food“ oder eine, wie es heute noch in Italien heißt, „Tavola calda“, einen „warmen Tisch“. Die freigelegte Snackbar sieht so aus, als wäre sie gestern noch in Betrieb gewesen.

Die Malereien an der Theke sind unversehrt und zeigen eine Meeresnymphe auf dem Rücken eines Seepferdes, vermutlich das Logo des Lokals. Offensichtlich sind Wirt und Gäste vom Vesuvausbruch überrascht worden, denn hinter dem Tresen fand man die Skelette zweier Männer, vielleicht war einer von ihnen der Imbissbudenchef persönlich. In den Theken waren Tongefäße eingelassen, in denen sich die fertig zubereiteten Speisen befanden, darunter Hühnchen- und Entenknochen, auch Reste von Schwein, Fisch, Schnecken und Ziege. Eine Art Vorgeschmack auf die mediterrane Küche von heute? Noch etwas anderes erinnert an moderne Gaststätten. Was man heute manchmal an Wänden und Toilettentüren findet, hat ein Gast vor über 2000 Jahren in den Tresen eingeritzt, um seinem Unmut freien Raum zu lassen. Dort steht, an die Adresse eines gewissen Nicia gerichtet, die unflätige Bemerkung: „NICIA CINAEDE CACATOR!“ Der Satz erschließt sich wohl auch jedem Nicht-Lateiner!

Aufstieg zum Vesuv. Studienfahrt an den Golf von Neapel

Das Lehrbuch empfiehlt uns, nicht nur Pompeji, sondern die gesamte Vesuvregion zu erkunden. Der Golf von Neapel gehörte schon in der Antike zu den absolut attraktivsten Gegenden Italiens. Mit der Regionalbahn Circumvesuviana reist man gemütlich – rechts das azurblaue Meer, links die Vesuvausläufer – von Neapel über Pompeji bis nach Sorrent, von wo man bequem auch nach Capri übersetzen kann.

Vedi Napoli e poi muori – Neapel sehen und dann sterben, so schrieb schon Goethe in seiner „Italienische Reise“. Wahrscheinlich meinte der Dichterfürst und Antikenkenner nicht unbedingt die pulsierende und vor Lebensfreude überschäumende Großstadt, deren genaue Einwohnerzahl niemand kennt, sondern ihr einzigartiges „Archäologisches Museum“, das hervorragend erhaltene Fundstücke aus dem antiken Pompeji birgt. Vielleicht sind TG-Fahrten im Herbst ja wieder möglich und dann darf man auch jenen Aphorismus lebend-leicht abwandeln: Vedi Napoli e poi vivi!

Lei

Juniorwahl 2021 – das Leoninum ist dabei!

Auf ein besonderes Highlight darf sich die Schulgemeinschaft des Leoninums im Herbst diesen Jahres freuen: Zum zweiten Mal nach 2017 beteiligt sich das Gymnasium Leoninum an der bundesweiten Juniorwahl 2021! (Vor wenigen Tagen haben wir die Zusage bekommen.) Damit haben alle Schülerinnen und Schüler des Leoninums parallel zur Bundestagswahl im September 2021 die Gelegenheit, mit (fast!) originalen Stimmzetteln, Wahlkabinen, Wahlvorständen und einer Wahlurne ihre Stimme abzugeben. Diese Juniorwahl wird natürlich im Rahmen des (Politik-)Unterrichts erläutert, vorbereitet und durchgeführt.

(“Politische Bildung ist ein wichtiger Schlüssel für nachwachsende Generationen überzeugter Demokraten. … Verschiedene wissenschaftliche Studien belegen die Wirksamkeit der Juniorwahl: Von der Steigerung der Wahlbeteiligung von Jugendlichen und deren Eltern bis hin zur Senkung des Nichtwähleranteils. Und nicht zu vergessen: Die Juniorwahl macht Lehrern und Schülern einfach Spaß!” heißt es auf juniorwahl.de)

Vorlesewettbewerbssiegerinnen

Noch kurz bevor es in die Homeschooling-Phase und die anschließenden Weihnachtsferien ging, konnte Herr Ostendorf, der Fachobmann Deutsch, die Sieger des schul-internen Vorlese-Wettbewerbs des 6. Jahrgangs küren.

Zuvor hatten sich die besten Vorleserinnen und Vorleser, die sich in den Klassen-Entscheiden durchgesetzt hatten, einer Jury aus Frau Lemmermöhle und Herrn Matzki gestellt: Dabei mussten sie zunächst aus einem eigenen Buch, dann aus einem ihnen bisher nicht bekannten Jugendbuch vorlesen.

Herr Ostendorf gab das Ergebnis bekannt mit Doreen Singer (Klasse 6 a) auf dem 3. Platz und Aurelia Schneidmiller (Klasse 6 f) auf dem 2. Platz. Schul-Siegerin und damit Vertreterin des Leoninums beim Kreisentscheid wurde Maya Kleve aus der Klasse 6 e. Als Zeichen für die hohe Qualität aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer und als Dankeschön gab es abschließend noch etwas adventlich Süßes.

Workshop Religion

Im Externenraum wurde uns digital Pastor Matthias Hülsmann zugeschaltet. Herr Hülsmann gehört außerdem zum religionspädagogischen Team des Religionspädagogischen Instituts (RPI) in Loccum. Das RPI ist eine Einrichtung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers. Ursprünglich sollte dieser Workshop im Gymnasium Leoninum von Herrn Hülsmann persönlich abgehalten werden. Corona ließ uns aber umdenken und so fand eine Art Video-Konferenz am vergangenen Montag statt.

Pünktlich zu Beginn der 4. Stunde begann der Workshop. Nach einer kurzen persönlichen Vorstellung des Referenten begannen die SchülerInnen die ihnen gestellten Aufgaben in Angriff zu nehmen. So sollten Sie sich mit sog. (An-)Treibern beschäftigen und den, für sie jeweils wichtigsten Treiber zu finden. So können Aufforderungen wie “Streng dich an !”, “Sei stark!”,” Sei perfekt!” von Menschen unterschiedlich verstanden werden und sich unterschiedlich auf die Seele auswirken.

Im nächsten Schritt wurde die SchülerInnen mit einem Dialog aus dem Film “Fack ju Göhte” konfrontiert. Hier versucht der vermeintliche Lehrer Herr Müller seine Schülerin Chantal davon zu überzeugen, dass sie zu den Hochbegabten gehöre. Diese Szene verdeutlichte, dass Worte einen Menschen verändern können. Chantal z.B. wurde ehrgeizig und konnte später sogar den 11. Preis bei “Jugend forscht” belegen.

Im weiteren Verlauf des Workshops konnte die Schüler anhand verschiedener Materialien, die Herr Hülsmann mitgebracht hatte, weitere Aspekte für sich bearbeiten: An Paul Watzlawiks Aufsatz “Selbsterfüllende Prophezeiungen” erhielten die SchülerInnen einen Eindruck in die menschliche Psychologie.

Sehr interessant wurde es für viele, als mithilfe eines Videoclips über ein Corona-Medikament bzw. dessen Nebenwirkungen berichtet wurde. Dieser Videoclip diente dazu, ins Gespräch über Placebos zu kommen. Die Parallelen zwischen Religion und Placebowirkung sind nicht von der Hand zu weisen. In beiden Fällen spielt die Erwartungshaltung eine wichtige Rolle, aber auch die Konditionierung auf bestimmte Schlüsselreize. Sowohl in der Religion als auch in der Placeboforschung geht es um Vertrauen.

Viel zu schnell neigte sich der Workshop dem Ende entgegen. Nicht zuletzt aufgrund der angenehmen Atmosphäre und des sympathischen Auftretens des Referenten war der Workshop eine gelungene Veranstaltung, von der die SchülerInnen einiges mitnehmen konnten.

Schnutenpulli

Neulich im Schulbüro: “Einen Handruper Schnutenpulli, bitte.” – “Tut mir leid, wir haben keine mehr, aber wir haben nachbestellt und die sind bald da.”

Handruper Schnutenpullis ausverkauft??? Ja, in der Tat! Aber wie wäre es eigentlich mit einem Handruper Schnutenpulli als Weihnachtsgeschenk, z. B. für Ehemalige als Erinnerung an die alte Schule? Oder für Oma und Opa vom Handruper Sechstklässler? Immerhin brauchen wir jetzt alle (fast) ständig einen Mund-Nasen-Schutz und da kann man nicht genug davon haben, oder?

“Die Ordenstradition hat zugleich eine prophetische Dimension. Damit ist verbunden, dass ich das sage, was wichtig und richtig ist, auch wenn es unangenehm ist.”

Die neue Ausgabe von “Dein Reich komme”, dem Ordensmagazin der Herz-Jesu-Priester, ist erschienen und wird in den nächsten Tagen in der Schule verteilt. In dem Heft ist ein ausführliches Interview (aus dem auch das Zitat in der Überschrift stammt) mit dem ehemaligen Handruper Schulleiter und jetzigen Bischof von Hildesheim P. Heiner Wilmer. Natürlich gibt es in dem Heft auch Nachrichten von Handrup bis nach Kolumbien.

Externe Dienste und Cookies

Diese Webseite verwendet Tools und Funktionen, die unter Umständen Cookies im Browser Ihres Gerätes speichern. Nähere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.