Ge-liked – Impuls für den 24.02.2021

Guten Morgen, liebe Schulgemeinschaft,

es ist zwar kaum möglich, immer auf dem aktuellen Stand der neusten Medien zu sein, aber schon ein winzig kleiner Einblick in Instagram oder TikTok genügt: Die Sehnsucht nach Aufmerksamkeit und Anerkennung scheint ohne Grenzen zu sein. Nicht nur (ohnehin) berühmte Menschen geben im Internet in diversen sozialen Medien viel von ihrem Privatleben preis, wodurch sie die ganze Welt an eigentlich sehr intimen Momenten teilhaben lassen. Schon Menschen in eurem Alter, liebe Schülerinnen und Schüler, beginnen, ihre ganze Aufmerksamkeit der virtuellen Welt zu schenken: Da wird geschminkt, ein Bild bearbeitet, zu Musik getanzt oder nach „coolen Momenten“ gesucht. Sie tun es jedoch nicht, um sie selbst oder gemeinsam mit Freunden oder der Familie zu genießen, sondern um möglichst viele „likes“ zu erhalten.

Dabei gibt es einen, der uns immer „liked“, dem wir immer gefallen – ob wir nun ganz verborgen zu Hause sind, Schneeengel machen, ein gutes Buch lesen oder tatsächlich in der Öffentlichkeit stehen und berühmt sind. Das zu bedenken ist wichtig, vor allem wenn wir wehmütig werden, weil wir uns nur wenig bedeutend fühlen. Im Lukasevangelium lesen wir: „Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt“ (vgl. Lk 12,7). Für Gott sind virtuelle „likes“ nicht wichtig – für Gott zählen wir als Menschen, unser tiefstes Inneres.

Quelle: Alles hat seine Zeit. Natürlich leben. Christlich leben, 2018.

Ich wünsche allen einen angenehmen Start in den Tag
Isabell Heck

Die Kraft der Geräusche – Impuls für den 22.02.2021

Als ich in der letzten Woche morgens mit meinem Hund im Wald spazieren war, genoss ich die Sonne und das fröhliche Zwitschern der Vögel. Das plötzliche Kreischen von Motorsägen, welche zu Forstarbeiten eingesetzt wurden, ließ mich hingegen hochschrecken. Geräusche, die in unsere Ohren dringen, bewirken etwas in uns. Lärm, Unruhe und Vermischung von Tönen und Geräuschen können belasten und die Sehnsucht nach Stille wird spürbar. Die Ruhe im kühlen Kirchenraum, in den nur gedämpfte Geräusche von außen hineindringen, kann dann Kraft geben, bevor es wieder hinausgeht in den Lärm der Welt.
Die Fastenzeit möchte uns daran erinnern, dass wir vor allem auf die leisen Töne in unserem Leben hören sollen. Es ist wichtig, nicht dem lautesten Rufen zu folgen, sondern behutsam dem zu lauschen, was nicht so deutlich wahrnehmbar ist. Das Hören auf das, was sich in mir regt, wenn ich etwas aufnehme in mir. Welche leisen Töne nehme ich wahr und welche wünsche ich mir für mein Leben?

Quelle: Alles hat seine Zeit. Natürlich leben. Christlich leben, 2018.

Allen einen schönen Start in den Tag und eine gute Woche
Isabell Heck

Impulse in der Fastenzeit

Guten Morgen, liebe Schulgemeinschaft,

vor zwei Tagen begann die Fastenzeit mit dem Aschermittwoch, an dem wir in der Schule einen Gottesdienst gefeiert haben, welcher in diesem Jahr jedoch anders verlief, als wir es bisher gewohnt waren. Der Großteil unserer Schulgemeinschaft nahm virtuell über PC, Laptop, Tablet oder Smartphone an jenem teil.

Normalerweise hätten wir von der Schulpastoral für die nun vor uns liegende Fastenzeit die euch bekannten M&M-Meditationen sowie die OASE durchgeführt – Möglichkeiten, um einen Moment lang inne zu halten, bewusst die Stille zu suchen und zu beten. Diese Momente des Innehaltens, Nachdenkens oder Betens möchten wir der gesamten Schulgemeinschaft trotz aller Abstandsregeln und Versammlungsverbote dennoch durch kurze Impulse ermöglichen. Diese Impulse werden für die nun folgenden Wochen bis zu den Osterferien jeweils montags, mittwochs und freitags auf unserer Schulhomepage erscheinen.

Frei werden

„Asche auf mein Haupt“ – oft so leicht dahin gesagt bei einem Missgeschick oder kleineren Verwerfungen.
„Asche auf mein Haupt“ – das heißt so viel wie: Okay, ich war’s. Ich stehe zu meiner Schuld.
Mit Asche an der Stirn in Form eines Kreuzes beginnt die österliche Bußzeit. Als Zeichen, dass es etwas zu bereinigen gibt. Schuld, Versagen, Schwächen.
Das Aschekreuz erinnert, aber es erdrückt nicht. Österliche Bußzeit heißt nämlich nicht, sich trübsinnig in eigenen Schulgefühlen verstricken und an nichts anderes mehr denken. Österliche Bußzeit heißt innerliche Befreiung: von alten, oft selbst auferlegten Zwängen und von allem, was uns schuldbedingt kleinmacht.
Österliche Bußzeit heißt Aufbruch zum eigentlichen Leben.
Gott hat den Weg dafür schon frei gemacht, hat unsere Schuld beglichen – am Kreuz.

Quelle: Alles hat seine Zeit. Natürlich leben. Christlich leben, 2018.

Wohin möchte ich in den nächsten 40 Tagen aufbrechen?

Allen einen guten Start in den Tag und ein schönes Wochenende
Isabell Heck

Gottesdienst zum Aschermittwoch

Hallo zusammen!

Für den morgigen Aschermittwoch hat sich die Schulpastoral etwas Besonderes ausgedacht: in der dritten Stunde (ab 9.15 Uhr bis ca. 9.45 Uhr) findet ein Gottesdienst statt, der live aus der Handruper Kirche gestreamt wird, sodass die gesamte Schulgemeinschaft sowie Interessierte daran teilnehmen. Im Anschluss wird Herr Hanneken noch einige Worte an alle richten.

Die Schülerinnen und Schüler des 13. Jahrgangs, die in dieser Woche im Präsenzunterricht in der Schule sind, nehmen größtenteils am Gottesdienst in der Kirche teil, während alle anderen diesen virtuell über folgenden Link verfolgen:

https://www.youtube.com/watch?v=g_yYjRM2MxE&feature=youtu.be

Herzliche Grüße
Eure Schulpastoral

Impuls im Monat Februar 2021

Alles hat seine Zeit

Gebet: (Text und Melodie: Peter Strauch, 1981)
Meine Zeit steht in deinen Händen, nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir.
Du gibst Geborgenheit, du kannst alles wenden. Gib mir ein festes Herz, mach es fest in dir.

Zweite Januarwoche in einer Kirche irgendwo im Emsland: „Oh, jetzt wird alles wieder abgebaut“!  „Das ist aber schade“! Das Bedauern in der Stimme der Kirchenbesucherin ist nicht zu überhören. Steine, Moos und Tannenbäume werden nach draußen gebracht, Kugeln, Lichterketten, die Figuren der Krippe Maria, Josef und das Kind, die Hirten und Schafe, die Weisen aus dem Morgenland, usw. – alles wird wieder eingepackt und weggestellt. „Ja, so ist es nun mal“, sagt einer der Krippenbauer. „Alles hat seine Zeit. Jetzt bauen wir ab und in elf Monaten bauen wir alles wieder auf.“

Bei diesem Gespräch fiel mir die Bibelstelle aus dem Buch Kohelet ein: „Alles hat seine Stunde. Für alles Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit.“ (Koh 3,1)

Alles hat seine Zeit“ – das gilt sowohl für unsere alltäglichen Routinemaßnahmen als auch für besondere Gedenk-, Fest- und Feiertage im Laufe der Wochen, Monate und Jahre. Es klingt beruhigend und tröstlich, aber irgendwie auch irritierend. Alles ist gemeint, nicht nur Pflanzen und Ernten, Lieben und Leben, Tanzen und Frieden; auch Hassen, Tod und Krieg. Alles gehört zum Leben und alles kann auch mein Leben erfassen, es wird Frieden geben und Trauer, Tanzen und Krankheit, Hoffnung und Tod, Glück und Unglück, Coronapandemie und die Zeit nach Corona.

Kommt es also ohnehin so, wie es kommt? Bin ich allem hilflos ausgeliefert? Wo ist Gott in alldem?

Ich glaube, wir haben in diesen Wechselfällen des Lebens immer noch verschiedene Möglichkeiten, damit umzugehen, unser Leben darin und damit zu gestalten. Gott schenkt uns diese Möglichkeiten auf unseren Wegen, Er selbst bleibt uns zugewandt und geht alle Wege mit. Wir sind nicht allein.
Auf dem Weg durchs Leben werde ich immer wieder entscheiden, wohin ich gehe, wie ich gehe und was ich tue und lasse. Es ist nicht gleichgültig, ob ich einem Menschen wahrhaftig und offen begegne, ob ich vertrauen kann, dass alles einen Sinn hat, ob ich nach dem Schmerz die Hoffnung wage, ob ich bete im Weinen und im Jubel, das alles liegt an mir und ist nicht egal.

Text (von Franz-Thomas Sonka)
Gestern und heute, heute und morgen: In jedem Leben ist Gottes Geist verborgen.
Gestern und heute, heute und morgen: In Gottes großer Liebe bleiben wir – für alle Zeit geborgen.
Gott geht mit uns auf allen unsern Wegen. Durch Raum und Zeit begleitet uns sein Geist.
All unser Tun steht unter seinem Segen. Er ist das Wort, das Zukunft uns verheißt.
Gott geht mit uns auf allen unsern Wegen. Sein guter Geist erneuert unsre Welt.
Und jeder Anfang steht unter seinem Segen, wird Neubeginn, wenn nur die Liebe zählt.
Gott geht mit uns auf allen unsern Wegen. Und unsre Zukunft liegt fest in seiner Hand.
Auch dunkle Zeiten steh‘n unter seinem Segen. Um Tod und Leben knüpft er sein Liebesband.

Ich möchte euch nun einladen, das Gebet aus dem Schulgebetbuch Nr. 147 zu beten:
Herr Jesus, dein Herz ist voller Frieden.
Wir bitten dich, lass uns denken und handeln wie du.
Lass unser Herz offen sein wie das deine für Gott und die Menschen.
Lass uns dir ähnlich werden und so mithelfen, diese Welt zu gestalten. Amen.

So wünsche ich uns allen eine gute Zeit.
Schwester Hanna (Schulpastoral)

Impuls für den Monat Januar: Geschenkte Zeit

„Zeit ist Gnade“ – Diese Lebensweisheit verstehe ich umso besser, je älter ich werde und je mehr Lebenszeit hinter mir liegt. Oft höre ich von älteren Leuten den Satz: „Wenn ich jeden Tag gesund aufstehen darf, dann bin ich froh und zufrieden“. Solche Dankbarkeit trifft genau das, was Gnade meint: ein unverdientes Geschenk. Ja, Gesundheit und Zeit sind ein Geschenk! Theologisch gesprochen: Sie sind Gnade.
Zum Wesen des Geschenks gehört, dass es einen Empfänger braucht. Ein Geschenk muss angenommen werden. Es ist der Ausdruck einer Beziehung, die der Schenkende zum Beschenkten hat und die er für wertvoll erachtet. Das Materielle am Geschenk verweist daher auf das Vertrauen und auf die Zuneigung, die ein Schenkender für den Beschenkten empfindet.

Dass die Zeit ein solches Geschenk ist,
das uns von Gott aus Liebe gegeben ist,
lässt sich auf dem Bild erkennen:
Die Zeit strukturiert das Leben der Menschen.
Sie wird nicht gemacht, sondern ist uns geschenkt.
Und sie hat etwas mit Gott zu tun.

„Meine Zeit steht in Deinen Händen. Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in Dir“, so heißt es in einem bekannten Lied. Es erinnert uns an diese Zeit-Vor-Gabe Gottes. Wer sein Leben täglich vertrauensvoll in die Hände dessen legt, der die Zeit schenkt, der kann gelassen leben. Er wird frei von der Sorge um sich selbst und somit frei für die Sorge um andere und für die Welt. Er wird dankbar seine Zeit gestalten und genießen.

aus: Lechner, Martin, Gabriel, Angelika, Anstößiger Glaube – Anstöße zum Glauben?!, Spirituelle Impulse aus einer Fotostudie mit Jugendlichen, München 2009, S. 8ff.

Gerade jetzt in der Zeit des zweiten Lockdowns sind wir gezwungen, unsere Zeit neu zu strukturieren bzw. zu gestalten. Während wir vor einem Jahr noch unbekümmert und uneingeschränkt unsere Zeit mit persönlichen Begegnungen, Restaurant- oder Kinobesuchen und Shoppingtouren füllen konnten, scheint die Zeit, in der wir unsere Kontakte einschränken müssen, nie enden zu wollen. Doch lässt sich diese Zeit auch als Chance nutzen; als Chance, sich mit sich selbst auseinander zu setzen oder seine bisherige Zeiteinteilung zu reflektieren: Wie viel Zeit habe ich für die Schule bzw. meinen Beruf aufgebracht? Wie viel Zeit habe ich verwendet, um mir selbst etwas Gutes zu tun? Wie viel Zeit habe ich in Beziehungen oder Freundschaften investiert? Bin ich damit zufrieden oder möchte ich etwas ändern? Wer oder was ist bisher eventuell zu kurz gekommen?

Nimm dir Zeit zum Arbeiten – das ist der Preis des Erfolges.
Nimm dir Zeit zum Denken – das ist die Quelle der Macht.
Nimm dir Zeit zum Spielen – das ist das Geheimnis der ewigen Jugend.
Nimm dir Zeit zum Lesen – das ist die Grundlage der Weisheit.
Nimm dir Zeit für deine Freunde – das ist der Weg zum Glück.
Nimm dir Zeit zum Träumen – sie zieht deine Seele zu den Sternen hinauf.
Nimm dir Zeit zum Lachen – das ist Musik für deine Seele.

Irischer Segenswunsch

So segne uns Gott, der Herr,
der unsere Zeit in Händen hält,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Ich wünsche uns allen einen gelungenen Start in die Woche
Isabell Heck (Schulpastoral)

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