Impuls für den Monat April – Durchhaltevermögen

Liebe Schulgemeinschaft,

der Start in eine neue Schulwoche nach den Ferien – und doch müssen alle von uns wieder zu Hause bleiben. Ich bin mir sicher, eine große Zustimmung zu erhalten, wenn ich sage: „Ich habe keine Lust mehr.“ Ich habe keine Lust mehr, den halben Tag vor dem Laptop zu verbringen und auf den Bildschirm zu starren. Ich habe keine Lust mehr, mich über nicht einwandfrei funktionierende Technik zu ärgern, welche die Kommunikation beeinträchtigt. Ich habe keine Lust mehr … Können wir nicht einfach die Zeit vorspulen bis zu dem Zeitpunkt, an dem wir alles überwunden haben und unser gewohntes Leben, welches wir erst jetzt richtig zu schätzen wissen, wieder genießen können?

Von diesem Wunsch, die Zeit vorzuspulen, um die Annehmlichkeiten des Lebens wieder genießen zu können, singt Sarah Connor in ihrem Lied „Bye Bye“, welches ihr euch unter folgendem Link einmal anhören könnt:

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„Aus meiner Sicht reicht es langsam. Ich hab‘ keine Lust mehr. Diese Gespräche nerven so sehr.“ – Sarah Connor singt uns allen aus der Seele. Ich denke, jeder von uns kann sich sehr gut mit dem Text identifizieren. Ebenso wird das Gefühl, zu Hause nicht produktiv genug zu sein, thematisiert: „Ich hätt‘ auch gern ’ne neue Sprache gelernt und ganz viel Sport gemacht – hab‘ ich aber nicht, leider nicht. Und auch nicht genug gelacht. Beim Lernen mit den Kids nur die Hälfte geschafft – und es hat trotzdem gekracht.“ Besonders der letzte Satz erscheint mir mit Blick auf das Distanzlernen treffend.

Doch die Sängerin belässt es nicht dabei, die aktuelle Situation zu betrauern. Sie geht einen Schritt weiter und konzentriert sich auf die Zeit, die kommen wird, nachdem die Pandemie überwunden worden ist. Eine Belohnung für das Durchhaltevermögen und die Kraft, die einem jeden von uns täglich abverlangt wird. Connors Hoffnung für die Zeit nach der Pandemie: „Und dann feiern wir ’ne fette Party, laden alle uns’re Freunde ein, stehen extra ganz dicht beieinander, und stoßen an aufs Zusammensein. Alt und Jung und Groß und Klein, keiner mehr zuhaus‘ allein.“ Das wünschen sich derzeit wohl sehr viele Menschen, denen diese Worte während der Zeit des Lockdowns eine Menge Mut machen.

Ebenfalls Mut machen und Kraft zum Durchhalten geben kann uns die Zusage Gottes, der wir uns sicher sein können. Selbst in dieser herausfordernden und kräftezehrenden Zeit können wir auf Gottes Beistand vertrauen: „31 Die aber auf den Herrn vertrauen, empfangen neue Kraft, wie Adlern wachsen ihnen Flügel. Sie laufen und werden nicht müde, sie gehen und werden nicht matt.“ (Jes 40,31)

            Möge Gottes Hand dich leiten,
            was auch immer kommen mag.

            Möge er den Weg bereiten
            und dich führen jeden Tag.

            Du kannst ihm getrost vertrauen
            und mit Hoffnung vorwärtsschauen.

                                                                       (Nelli Müller)

Voll Vertrauen auf den Beistand Gottes, auch diese schwierige Zeit durchzustehen, wünsche ich allen einen schönen Montag sowie eine gute Woche

Isabell Heck

Pause – jetzt! – Impuls für den 19.03.2021

Wochenende. Und jetzt Pause. Komisch, dachte ich, keiner will was von mir. Und das war kein gutes Gefühl, obwohl ich die Ruhe doch so sehr herbeigesehnt hatte. Denn wir brauchen alle die Unterbrechungen, die Pausen und das Ausruhen im Leben. Pausen auch von den modernen Kommunikationsmöglichkeiten. Aber wenn sie dann mal möglich sind, halten wir sie oft schlecht aus. Dann fehlt etwas. So selbstverständlich sind uns Computer und Smartphone. So sehr haben wir uns mittlerweile daran gewöhnt, zu jeder Zeit alle möglichen wichtigen und auch unwichtigen Dinge regeln zu können. Bei schlechtem Handyempfang kann man dann schon mal Leute beobachten, die mit zum Himmel ausgestreckten Arm versuchen, doch noch irgendwie eine Verbindung zur Welt zu bekommen. Den Alltag wirklich zu unterbrechen und hinter sich zu lassen, Zeit und Ruhe zu haben und diese auch genießen zu können, fällt nicht immer leicht. Und trotzdem: Wir haben Sehnsucht danach, uns auszuruhen und ruhig zu werden.

In Psalm 131 heißt es: „Ich bin zur Ruhe gekommen. Mein Herz ist zufrieden und still. Wie ein Kind in den Armen seiner Mutter, so ruhig und geborgen bin ich bei dir, Gott!“ – Was für ein schönes Bild!

Gott hilf uns, den Alltag zu unterbrechen, anderes zu denken, die Dinge manchmal ganz anders zu machen, noch einmal anzufangen. Unterbrechung also auch von dem, was immer schon richtig war, was wir immer schon so gemacht haben.

In der Stille noch einmal hinsehen und feststellen: Das Echte, das Wahre, das, was mir hilft, was mir wirklich am Herzen liegt – das ist womöglich das ganz andere.

Quelle: Alles hat seine Zeit. Natürlich leben. Christlich leben, 2018.

Ein ruhiges und erholsames Wochenende wünscht
Magdalena Gödde

Mit Humor zur Balance – Impuls für den 17.03.2021

Sechs Minuten am Tag, so haben Statistiker herausgefunden, verbringen wir mit Lachen. Vor 60 Jahren lachten die Menschen noch dreimal so viel. Sind wir dabei, unseren Humor zu verlieren? Die Comedy-Serien im Fernsehen haben sprunghaft zugenommen, und trotzdem scheinen wir das Lachen zu verlernen.
Dabei ist Lachen sogar gesund: Die Ausschüttung des Stresshormons Adrenalin wird gestoppt, der Körper entspannt sich, das Immunsystem wird aktiviert. Lachforschung ist zur ernst zu nehmenden Wissenschaft geworden. Es gibt Lachseminare und Humortherapeuten.
Mit einem Lächeln durchs Leben zu gehen, das ist eine Sache der Einstellung. Sich selbst nicht ganz so wichtig nehmen und Nachsicht haben mit den Schwächen der anderen – das sind die wichtigsten Zutaten. Gelassenheit und ein gütiges Herz zeichnen Menschen aus, deren Lachen einfach ansteckend ist.

Quelle: Den Punkt treffen. Glaubensverkündigung in fünf Minuten, 2019.

Videokonferenzen, Abgabefristen, endlich wieder Präsenzunterricht. Habe ich an alles gedacht? – Gerade turbulente Zeiten wie diese können das Gefühl vermitteln, sich in einem Hamsterrad zu befinden, das man nicht zu stoppen vermag. Dann besteht die Gefahr, dass einem das Lachen vergeht.

Es ist wichtig, immer wieder zu überprüfen, wie die vielen Aufgaben und Herausforderungen in unserem Leben gewichtet sind. Und in diesen (Fasten-) Wochen erscheint es umso notwendiger, in besonders stressigen Phasen für einen Ausgleich zu sorgen – und dabei nicht zu vergessen zu schauen, wie es mit unserem Humor steht. Kann ich noch lachen oder fühlt sich alles schwer an? Lachen, lächeln, sich freuen (auch mal über sich selbst!) – es hilft, die Balance zu halten.

angelehnt an: Alles hat seine Zeit. Natürlich leben. Christlich leben, 2018.

Das Gleichgewicht in der Fülle des Alltags zu halten ist schwer. Es erfordert Mut und Kraft. Herr, schenke mir diese Gaben, damit ich im Leben nicht die Balance verliere.

Ich wünsche euch einen schönen Tag mit vielen glücklichen Momenten!
Magdalena Gödde

Halbzeit – Impuls für den 15.03.2021

Guten Morgen, liebe Schulgemeinschaft,

Halbzeit – die Fußballfans unter uns werden zustimmend nicken: Nur selten hat es ein Fußballspiel gegeben, in dem die erste Spielhälfte genauso verlief wie die zweite. Wenn die erste richtig spannend war und die „eigene“ Mannschaft viele Tore schoss, dann wurde die zweite manchmal langweilig, weil nichts mehr passierte, oder sie wurde aufregend, weil die gegnerische Mannschaft sich steigerte und ins Tor traf. Manchmal waren beide Teams nicht wiederzuerkennen, so anders kamen sie einem nach der Pause vor.

Dann fragt man sich: Was ist in der Kabine passiert? Woher kommt diese Veränderung? Hat die Mannschaft ihre Kraft schon verbraucht? Ruht sie sich jetzt auf den Erfolgen der ersten Halbzeit aus? Hat die andere Mannschaft gemerkt, dass sie nun aktiv werden muss, und alle Kräfte mobilisiert? Im Fußball zeigt es sich ganz deutlich: Die Pause nach der ersten Halbzeit ist wichtig. Das Spiel endet erst mit dem Schlusspfiff.

Halbzeit – das haben wir jetzt auch in der Fastenzeit. Dreieinhalb Wochen sind vorbei, und drei Wochen liegen noch vor uns. Lasst uns heute eine kleine Pause einschieben und zurückblicken: Wie lief es mit meinen Fastenvorhaben? Habe ich auf etwas bewusst verzichtet? Habe ich mir Zeit genommen für Wichtiges und Schönes? Habe ich mich auf Gott ausgerichtet und habe ich versucht, wieder genauer auf ihn zu hören? Wo habe ich Freude empfunden? Wobei ist mir der Atem ausgegangen, und wo bin ich noch nicht einmal losgelaufen? Habe ich schon alles gegeben? Oder habe ich es mir inzwischen wieder bequem gemacht? Habe ich mir mehr vorgenommen, als ich schaffen kann? Was hätte ich machen sollen?

Diese vielen Fragen helfen einem, sich zu orientieren, an welchem Punkt man angelangt ist.

Mit jedem Tag rückt das Ziel näher. Wir können es erreichen, und wir können gewinnen. Die Fastenzeit endet erst mit dem Schlusspfiff an Ostern. Und dann ist der Jubel hoffentlich groß. Auf geht’s! Lasst uns nochmal alles geben.

Quelle: Alles hat seine Zeit. Natürlich leben. Christlich leben, 2019.

Ich wünsche allen einen schönen Start in den Tag und eine gute Woche
Magdalena Gödde

Impuls zur Fastenzeit – Kreuz und Auferstehung – 12.03.2021

Liebe Schulgemeinschaft,
die diesjährige MISEREOR-Fastenaktion steht unter dem Motto: ES GEHT! ANDERS

Auch Jesus ruft uns in der Fastenzeit zu: ES GEHT! ANDERS.  Besonders hören wir davon, wenn wir in den Evangelien die Leidensgeschichte lesen: „Pilatus lieferte ihnen Jesus aus, damit er gekreuzigt würde. Sie übernahmen Jesus. Und er selbst trug das Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelstätte, die auf Hebräisch Gólgotha heißt. Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere, auf jeder Seite einen, in der Mitte aber Jesus.“ (Joh 19, 16-18)  „Der Engel sagte zu den Frauen: Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden; er ist nicht hier.“ (Mk 16, 6)

In Jesus Christus haben wir einen Gott, dem wir vertrauen können. Er ist Gott, aber auch ein Mensch wie wir. Er kennt die Schwachheit und Sünde des Menschen, er geht dem Leiden und Sterben nicht aus dem Weg, sondern trägt das Kreuz und stirbt den Kreuzestod, er gibt sein Leben hin – aus Liebe und stellvertretend für uns Menschen. Diese Liebe lässt ihn nicht im Tod, sondern gipfelt in der Osterbotschaft: Er ist auferstanden, er lebt.

Das ist die Hoffnungsbotschaft für die Welt, für alle Menschen, die es hören wollen: der Tod hat nicht das letzte Wort. Ja – es gibt Krankheit, Sünde, Probleme, Sorgen, Leid und Tod, all das gehört zur Begrenzung und Vergänglichkeit des menschlichen Lebens. Aber wir sind diesen Widrigkeiten nicht hilflos und allein ausgeliefert, Jesus geht alle Wege mit, er trägt mit uns das Kreuz und schenkt uns Kraft und Hoffnung – und in allem den Schimmer und das Licht des ewigen Lebens, der Auferstehung und der Freude.

Zum Abschluss beten wir aus dem Gotteslob die Nr. 269:

Du Sonne der Gerechtigkeit, Christus, vertreib in uns die Nacht, dass mit dem Licht des neuen Tags auch unser Herz sich neu erhellt.
Du schenkst uns diese Gnadenzeit, gib auch ein reuevolles Herz und führe auf den Weg zurück, die deine Langmut irren sah.
Es kommt der Tag, dein Tag erscheint, da alles neu in Blüte steht; der Tag, der unsere Freude ist, der Tag, der uns mit dir versöhnt. Amen.

Ich wünsche euch allen einen guten Tag und weiterhin eine gesegnete Fastenzeit!
Schwester M. Hanna (Schulpastoral)

Impuls zur Fastenzeit – Berufung – 10.03.2021

Liebe Schulgemeinschaft,
die diesjährige MISEREOR-Fastenaktion
steht unter dem Motto: ES GEHT! ANDERS.


Auch Jesus ruft uns in der Fastenzeit zu: ES GEHT! ANDERS. Von ihm hören wir: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1,15)   
Im ersten Kapitel des Johannesevangeliums sehen zwei Jünger Johannes des Täufers Jesus vorübergehen und gehen hinter ihm her. Jesus bemerkt dies und es entwickelt sich folgender Dialog:  „Jesus aber wandte sich um, und als er sah, dass sie ihm folgten, sagte er  zu ihnen: Was sucht ihr? Sie sagten zu ihm: Rabbi – das heißt übersetzt: Meister –,  wo wohnst du? Er sagte zu ihnen: Kommt und seht! Da gingen sie mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm; es war um die zehnte Stunde.“ (Joh 1, 38-39)
Die Jünger sind Jesus nachgegangen und fragen ihn, wo er wohnt; und er antwortet nicht mit Ort, Straße und Hausnummer, sondern mit einer Einladung: Kommt mit mir und seht. Und die Jünger gehen mit und lernen Jesus kennen, und seit dieser Begegnung bleiben sie bei ihm, gehen bei ihm in die Schule und in die Lehre und erfahren, wie sehr Jesus sie liebt und annimmt. Sie sind begeistert von dem, was er sagt, und von seiner Haltung den Menschen gegenüber, von seiner Wertschätzung und Liebe.
Auch uns ruft Jesus, mit ihm zu gehen und zu sehen wo er wohnt, ihn kennenzulernen und seine Nähe und Liebe zu spüren. Er ruft jede und jeden – ganz individuell und persönlich. Nutzen wir diese Tage der Fastenzeit, um Jesu Stimme zu hören und unserer Berufung nachzuspüren.

Zum Abschluss beten wir aus dem Schulgebetbuch die Nr. 120:

Barmherziger Gott, nimm von uns alles,
was uns am Leben in der Spur Jesu hindert,
was uns austrocknet, unser Leben schal und eng macht.
Schenke uns tiefes Vertrauen in deine unendliche Liebe,
damit wir auf diesem Fundament alle Schritte gehen können,
die zum Leben in Fülle führen,
zu dem du jeden von uns berufen hast.
Amen.

Ich wünsche euch allen einen schönen Tag!
Schwester M. Hanna (Schulpastoral)

Impuls in der Fastenzeit – 03.03.2021 – Jesus, der Gekreuzigte. Gespräch zwischen Jesus und der Seele

Die Liebe der Seelen II – vom hl. Alfons Maria von Liguori, Kirchenlehrer

Die Seele.
Mit Dir sterben will auch ich.

Jesus.
Sterben will ich geh’n für Dich.
Und wenn ich im Tod verschieden,
Dann vergiß Du nimmer mich!

Die Seele.
Laß, o laß mich Dich begleiten!
Mit Dir sterben will auch ich.

Jesus.
Und wenn ich im Tod verschieden,
Dann vergiß Du nimmer mich!
Bleibe denn, Geliebte, hier!
Und zu treuem Liebeszeichen
Sollst Du ganz Dein Herz mir reichen
Und den Glauben wahren mir.

Die Seele.
Ja, mein Schatz, mein Gut, ich gebe
Dir mein Herz, nur Dir allein;
Gänzlich, wie ich bin und lebe,
Bin ich, o mein König! Dein.

Jesus.
Gib Dein Herz mir ganz allein!

Die Seele.
Ja, ich geb‘ es Dir allein;
Gänzlich, wie ich bin und lebe,
Bin ich, o mein König! Dein.

aus: Alphons Maria von Liguori, Das bittere Leiden und Sterben unseres Herrn Jesu Christi, Ein Gebet- und Betrachtungsbuch für die heilige Fastenzeit, 1892, S. 616f.

Julio Ferreira

Impuls für den Monat März – Learning by heart

„Lernt das bitte auswendig“ – ein Satz, den jeder von uns schon etliche Male gehört hat. Ob Vokabeln, Definitionen oder Formeln – das Auswendiglernen gehört zum Schulalltag dazu. Dahinter verbirgt sich ein oft mühsamer Prozess des Wiederholens und Übens. Dass die Schülerinnen und Schüler nicht bloß auswendig lernen, sondern verstehen und be-greifen sollen, womit sie sich beschäftigen, ist ein in der Pädagogik fest etablierter Grundsatz, der auf Wilhelm von Humboldt zurückgeht. Und die eigene Erfahrung zeigt, dass man sich Dinge insbesondere dann merkt, wenn sie einen ansprechen, interessieren, innerlich „packen“, gar berühren. Die Übersetzungen anderer Sprachen bringen es auf den Punkt: Der englische Ausdruck für „auswendig lernen“ ist learning by heart, im Französischen heißt es apprendre par cœur.

In der Fastenzeit geht es nicht nur um Verzicht, sondern auch darum, bewusster zu leben und etwas für sich zu tun. Die Heilige Schrift kann einem dabei helfen. Wie? By heart ist hier die entscheidende Formel:

Texte mit dem Herzen aufnehmen und sie bewahren, um sich später wieder an sie erinnern zu können. Das verinnerlichte Wort gibt uns Kraft und Leben. Auswendig gelernte Bibeltexte, Psalmverse oder einzelne Textteile können wie ein Schatz sein, gerade dann, wenn man sich einsam fühlt, nicht die Kraft zum Lesen findet oder bewusst an etwas Wohltuendes denken möchte. Beim Auswendiglernen ist das große Thema die Wiederholung. Dadurch werden einzelne Sätze vertrauter, wir können uns mehr und mehr auf die Bedeutung der Worte einlassen und unser Herz berühren lassen. Es kann ein schönes Projekt für die Fastenzeit sein, sich einige Bibeltexte zu Herzen zu nehmen und sie ein wenig „by heart“ – mit dem Herzen – zu lernen. Vielleicht nur einen einzigen Psalmvers während der ganzen Fastenzeit. Durch das Vertrautwerden mit den Worten kann ein neuer Zugang zu dem gefunden werden, was sich „hinter diesen Worten“ verbirgt.

aus: Alles hat seine Zeit. Natürlich leben. Christlich leben, 2019.

Ich erinnere mich an die Worte Antoine de Saint-Exupérys, der in seinem Buch „Der kleine Prinz“ schreibt: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ Vielleicht hilft uns dieser Gedanke dabei, den Blick in dieser besonderen, sehr herausfordernden (Fasten-) Zeit auf das Wichtige zu lenken, auf das, worauf es gerade ankommt, ohne sich dabei selbst zu vergessen und aus den Augen zu verlieren.

Gott, begleite und segne mich in meiner Suche
nach der Fülle des Lebens,
nach den Worten „hinter den Worten“.
Bewahre mich vor allem,
was mir auf dieser Suche hinderlich ist.
Öffne mir Herz und Augen,
damit ich dir auf diesem Wege begegne.

Ich wünsche uns allen einen guten Start in die Woche
Magdalena Gödde (Schulpastoral)

Die Seele zum Klingen bringen – Impuls für den 26.02.2021

Guten Morgen zusammen,
sicher ist allen das Gefühl bekannt, welches uns tief in unserem Inneren animiert, einfach lauthals loszusingen. Meist geschieht dies in Situationen, in denen wir allein sind, zum Beispiel unter der Dusche, auf dem Fahrrad oder im Auto. Wann immer Menschen danach ist zu singen, öffnet sich ein Fenster ihrer Seele – so stelle ich es mir vor, wenn ich Musik höre, die mich persönlich berührt.

Häufig sind in Einkaufsstraßen einzelne Musikanten zu sehen, die durch ihre Musik ein wenig Geld einnehmen möchten. Da gibt es solche, die auf ihren Instrumenten vor sich hin klimpern – sie nerven und alle gehen vorbei. Und dann steht da die junge Frau mit ihrer Gitarre im Arm, bei der ich einfach anhalten muss. Worin besteht der Unterschied? Diese Frau spielt und singt, ihre Musik fasziniert und bringt zum Staunen. Sie ist ganz mit sich im Einklang. Im Singen blüht sie auf – sie öffnet ein Fenster ihrer Seele. Dadurch wird ihre Musik, aber auch ihre Person für alle sichtbar und hörbar. Sie spielt nicht, weil sie sich selbst inszenieren möchte; sie spielt, weil es in ihr spielt; sie singt – und ihr Herz singt mit, weil es guttut, die Seele zum Klingen zu bringen.

Quelle: Alles hat seine Zeit. Natürlich leben. Christlich leben, 2018.

Gibt es Situationen, in denen ich meine Seele zum Klingen bringe? Wann möchte ich mein Herz singen lassen?

Einen klangvollen Start in den Tag und ein angenehmes Wochenende wünscht
Isabell Heck

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