Advent!

Ein ungewöhnlicher Anblick überrascht alle, die im Moment die Handruper Kirche besuchen. Beim – fast schon selbstverständlichen – Desinfizieren der Hände am Eingang fällt der Blick auf Maria und Josef, die sich aufmachen nach Betlehem. Die Reise wird noch einige Zeit dauern – aber sie sind unterwegs!

Der Weg durch den diesjährigen Advent ist anders: Auf einiges müssen wir verzichten. Wir machen uns nicht auf zum Weihnachtsmarkt, zur Adventsfeier, zur Handruper Roratemesse oder zum traditionellen Adventskonzert des Leoninums. Aber vielleicht kommen wir innerlich in Bewegung.

Dazu gibt es jeden Werktag einen kleinen Impuls der Schulpastoral: auf der Homepage und vormittags an der Leinwand in der Aula.

Einen guten Start in die Adventszeit wünscht Euch allen

Die Schulpastoral

Impuls für den Monat November – Wir denken an unsere Verstorbenen

Friedhofsbesuch an Allerheiligen. Ich gehe über die frisch geharkten Wege durch die Gräberreihen. Kerzenlicht und Blumenschmuck verbreiten jene Friedhofsatmosphäre, die mir von Kindheit an vertraut ist. Manchmal bleibe ich stehen, wenn ein bekannter Name auf dem Grabstein auftaucht. Die Bäckerin, bei der ich jahrelang meine Brötchen holte, liegt hier begraben. Ich sehe ihr Gesicht vor mir. Drei Jahre ist sie schon tot. Ein paar Meter weiter das Grab eines Mannes, der in unserer Straße gewohnt hat. Oft haben wir uns am Gartenzaun unterhalten, wenn ich von der Arbeit heimkam. Er ruht neben seiner Frau, die schon viele Jahre vor ihm gestorben ist.

Die Grabsteine erzählen Geschichten. Lebensschicksale hinter Namen und Daten. An manchem Grabstein bleibt mein Blick hängen. … Die Toten auf dem Friedhof erscheinen mir wie eine unsichtbare Schicksalsgemeinschaft. Jedes Jahr wird sie größer.

Irgendwie finde ich es tröstlich, dass keiner hier allein liegen muss. Und auch die Trauernden, denen ich auf dem Friedhof begegne, scheinen verbunden zu sein durch die gemeinsame Erfahrung von Abschied, von Schmerz, von Tod. … „Das ewige Licht leuchte ihnen“, heißt es in einem Gebet über die Verstorbenen. An Allerheiligen auf dem Friedhof ist ein Schimmer dieses Lichtes für mich spürbar.

(Dr. Klaus Roos, Pastoraltheologe)

Der November gilt als Trauermonat. An Allerheiligen, Allerseelen, Totensonntag oder dem Volkstrauertag besuchen viele Angehörige gemeinsam das Grab ihrer Lieben, schmücken es mit Kränzen oder Blumengestecken und zünden ganz bewusst eine Kerze für die Verstorbenen an. So werden Friedhöfe in diesen meist trüben und dunklen Novemberwochen zu einem lichterfüllten Ort.

„Das ewige Licht leuchte ihnen.“ – Im christlichen Glauben ist die Kerzenflamme ein wichtiges und vielfältiges Symbol: Sie bringt etwa Licht und damit Leben und steht im Kontrast zur Dunkelheit und Finsternis. In Verbindung mit dem ewigen Licht verkörpert die Kerze die Gegenwart Gottes – immer und überall. Durch den Propheten Jesaja hat Gott uns zugesagt: „Ich vergesse dich nicht. Sieh her: Ich habe dich eingezeichnet in meine Hände“ (Jes 49,16). So dürfen wir Christen getrost hoffen, dass mit dem Tod nicht alles vorbei ist und unsere lieben Verstorbenen bei Gott sind.

Lasst uns im Vertrauen darauf gemeinsam beten:

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

(Dietrich Bonhoeffer)

Eine gute Zeit wünscht
Eure Schulpastoral (Magdalena Gödde)

Impuls für den Monat Oktober – Erntedank

Wer denkt nicht sofort an einen mit Erntegaben festlich geschmückten Ort, wenn er das Wort „Erntedank“ hört? Auf dem folgenden Bild ist ein solcher Ort zu sehen. Die Katholische Landjugend aus Handrup schmückte diesen Altar für einen Gottesdienst, der in der Aula unserer Schule gefeiert wurde. Es sind Erntegaben aus diesem Jahr sowie eine Erntekrone zu erkennen. Der Altar mag auch an einen Gabentisch erinnern. Am Geburtstag oder an Weihnachten gibt es solche Gabentische. Schon allein der Anblick löst Freude aus: da ist die große Fülle! Das pure Glück!

Im Oktober feiern wir ganz traditionell Erntedank. Selbstverständlich sind wir dabei dankbar für die Ernte dieses Jahres – auch wenn sie aufgrund des mittlerweile dritten Hitzesommers in Folge vielerorts deutlich geringer ausfiel. Beim Erntedank erinnern wir uns auch daran, dass Lebensmittel nicht im Supermarkt wachsen, sondern dort nur verkauft werden.

Heutzutage ist die kirchliche Erntedankfeier in den Gottesdiensten integriert. In vielen Gemeinden ist dieser Gottesdienst auch mit einer Solidaritätsaktion zugunsten hungernder Menschen verbunden.

In Bezug auf Erntedank kann jeder von uns einmal innehalten und über folgende Fragen nachdenken:

  • Für welche Samen, die aufgegangen sind, bin ich dankbar?
  • Trauere ich dem, was keine Frucht gebracht hat, zu viel nach?
  • Erkenne ich, wie wichtig ICH bin?
  • Lenke ich meinen Blick in Dankbarkeit auf das, was ich ernten darf?

Dankbarkeit ist kein Gebot, sondern eine Einsicht. Wir können die Geschenke Gottes nicht erwidern. Aber wir können seine Großzügigkeit anerkennen. Und im Umgang mit dem Geschenk würdigen wir den, der uns beschenkt hat. Ich bin davon überzeugt, dass ein solcher Lebensstil mit Dankbarkeit gegenüber Gott und auch gegenüber Menschen zunächst uns selbst und dann unsere Umgebung positiv verändert.

So lasst uns Gott für all die Gaben, die er uns schenkt, danken:

Gott, unser Vater,
du sorgst für deine Geschöpfe.
Du hast dem Menschen die Erde anvertraut.
Wir danken dir für die Ernte dieses Jahres.
Nähre damit unser irdisches Leben
und gib uns immer das tägliche Brot,
damit wir dich für deine Güte preisen
und mit deinen Gaben
den Notleidenden helfen können.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. Amen.

Eine dankbare Zeit wünscht
Eure Schulpastoral (Isabell Heck)

Die ganze Schöpfung – Lobpreis Gottes

Im Jahr seiner Umwelt-Enzyklika „Laudato si“, 2015, hat Papst Franziskus den 1. September als Weltgebetstag um die Bewahrung der Schöpfung festgelegt. In diesem Jahr steht der von den Kirchen veranstaltete „Ökumenische Tag der Schöpfung“ unter dem Motto „Die ganze Schöpfung – Lobpreis Gottes“. Mit diesem Motto wird ein wesentliches Anliegen des Schöpfungstages verdeutlicht: Wir bekennen gemeinsam den Glauben an Gott, den Schöpfer. Der Glaube, dass Gott die Welt erschaffen hat, gehört zum Kern der christlichen Botschaft und verbindet alle Konfessionen miteinander.
Obwohl der Mensch die Schöpfung an den Rand der Erschöpfung bringt, hat die Welt ihren ursprünglichen Glanz, den Gott ihr verliehen hat, nicht verloren. Der Lobpreis des Schöpfers und die Verantwortung für die Schöpfung gehören untrennbar zusammen.
Der Schöpfungstag kann auch an einem anderen Tag innerhalb des Zeitraums vom 1. September bis 4. Oktober gefeiert werden.

So möchte ich mit dem Impuls im Monat September dieses Thema aufgreifen, welches das Zusammenwirken von Gott und Mensch in der Schöpfung betont.

Gebet: Vorbeter und Alle im Wechsel

Kehrvers: Gelobt seist du, Herr, mit allen deinen Geschöpfen

Gelobt seist du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt und Ursprung allen Lebens. Alles hast du ins Dasein gerufen. Allem Lebendigen hauchst du Leben ein. Uns Menschen hast du die Sorge für die Schöpfung anvertraut. Dem Leben sollen wir dienen und dir, unserem Schöpfer.

Kehrvers: Gelobt seist du, Herr, mit allen deinen Geschöpfen

Gelobt seist du, Herr, unser Gott, du Weisheit aller Welt. Machtvoll entfaltet sich deine Weisheit. In Kraft und Milde ordnest du alles. Du durchwaltest die Welt mit deiner Güte. Du bist gegenwärtig in allem, was lebt. Und wer dich ehrlichen Herzens sucht, wird dich finden.

Kehrvers: Gelobt seist du, Herr, mit allen deinen Geschöpfen

Gelobt seist du, Herr, unser Gott, deine Liebe und Sorge ist uns Anker und Halt in den Stürmen des Lebens. Machtvoll sorgst du dich um alles, was lebt. Bis in Ewigkeit ordnest du alles in Liebe und Güte und vollendest das Leben in deiner Herrlichkeit.

Kehrvers: Gelobt seist du, Herr, mit allen deinen Geschöpfen

Wir beten für uns und alle Menschen:

  • Um die Bewahrung der Schöpfung und um einen guten Umgang mit den Gaben der Natur, dass wir nicht gedankenlos und verschwenderisch damit umgehen   Alle: Wir bitten dich, erhöre uns.
  • Um den Schutz der Umwelt vor Ausbeutung, Zerstörung und Vergiftung   
  • Um den Einsatz für die Erhaltung und den Schutz der Tiere und Pflanzen
  • Um Geduld und einen langen Atem für die vielen jungen Menschen, die sich für die Verbesserung des Klimas unserer Erde einsetzen
  • Um den Willen und die Kraft für die Politiker, dass sie für den Erhalt der Schöpfung kämpfen

Gott, du liebst uns Menschen. Du hast uns geschaffen und erhältst unser Leben.
Die Schöpfung ist uns geschenkt als ein Ort des Lebens, als unsere Heimat, als unser gemeinsames Haus. Dir sei Dank und Lobpreis allezeit. Amen.

Schwester M. Hanna (Schulpastoral)

Räumlich getrennt – und doch gemeinsam

So wie wir das letzte Schuljahr anders, als wir es gewohnt waren, beendet haben, so starten wir auch jetzt in das neue Schuljahr anders als sonst. Das Corona-Virus bremst vieles aus. Statt zusammen in der Aula den Beginn des neuen Schuljahres zu feiern, mussten wir getrennt bleiben. Und doch konnten wir trotz der räumlichen Trennung einen Moment lang gemeinsam beten; denn wir alle sind durch das Gebet im Geiste miteinander verbunden.

Heute Morgen startete jede Klasse bzw. Tutorengruppe mit demselben Impuls in das neue Schuljahr. Stellvertretend für alle Klassen, Tutoren, Lehrer sowie Mitarbeiter des Klosters und der Schule entzündeten Schwester Hanna und Schwester Iphigenia jeweils eine Kerze im Meditationsraum:

Lasst uns beten für unsere Klasse,
dass jeder den andern achtet
,
dass wir freundlich miteinander umgehen,
dass wir hilfsbereit und ehrlich zueinander sind.

Lasst uns auch darum beten,
dass wir bereit sind zum Lernen,
dass jeder das Beste aus sich herausholt und
dass keiner dabei den anderen an die Wand drückt,
dass keiner mutlos wird, wenn er etwas nicht schafft.

Lasst uns beten für die Schüler der anderen Klassen;
für die neuen:
dass sie mit unserer Hilfe den Weg
in die Schulgemeinschaft finden,
dass sie sich in unserer Schule sicher fühlen;

für die jüngeren:
dass sie in ihrer Selbstsicherheit wachsen,
dass sie in unserem Verhalten ein Vorbild haben;

für die älteren:
dass sie zu einem guten Abschluss kommen,
dass die Schule ihnen hilft,          
zuversichtlicher in ihre Zukunft zu gehen.

Schulgebetbuch Nr. 182

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