Opernfahrt nach Duisburg geplant: Handruper Schüler besuchen den “Fliegenden Holländer” von Richard Wagner

Als der deutsche Romantiker und Schauerdichter Wilhelm Hauff im Jahre 1826 seine Geschichte vom Gespensterschiff sprichwörtlich vom Stapel laufen ließ, konnte er gewiss noch nicht ahnen, welche Geister er da in die Phantasien jener Bühnenautoren und Theatervisionäre gerufen hatte, die deren merkwürdig faszinierenden Zauber fortan nicht mehr los werden sollten. Während die enorme märchenhistorische Wucht dieser düsteren Klabautermann-Para­phra­se bis heute in den cineasti­schen Hollywood-Versuchungen zwischen Nebel des Grauens und Fluch der Karibik nach­zittert, hat sich das krude Zom­bie-Image der literarischen Vor­lage im Musik­theater des 19. Jahr­hunderts nie wirklich durch­setzen können. Carl Maria von Webers Frei­schütz (1821) oder Heinrich Mar­schners Vampyr (1828) zeugen zudem eher vom Gegenteil: Gruselig waren hier allenfalls der deutsche Wald und die deutsche Vergangenheit, nicht aber altfriesisches Seemannsgarn im Gewand von urgermanischen Erlösungshoffnungen.

Richard Wagners „romantische Oper“ Der Fliegende Holländer (1843) repräsentiert hier in gleich mehrerlei Hinsicht eine prominente Ausnahme. Zunächst ist sie mit ihren zweieinhalb Stunden Spiellänge die kürzeste unter allen Wagneropern überhaupt. Was stutzig macht, denn Liebestod und Nibelungenleid erfordern bekanntlich angestrengte Reflexion und geduldige Werkhingabe, die sich kaum auf Spielfilmlänge zusammenstutzen lassen dürften. Gleichwohl: der Holländer – zumal ohne Pausen gespielt – ist nicht nur das kompakteste und effizienteste, sondern vielleicht auch das spannendste, gewiss aber das handlungsreichste Musikdrama aus der Feder des Bayreuther Meisters, das mit drei Szenenbildern zwischen brausenden Nordmeerstürmen und skandinavischer Küstenromantik immerhin mit beträchtlichen Schauwerten und jeder Menge breitwandiger Märchenoptik aufwarten kann. Zu schweigen von den attraktiven und noch immer zugkräftigen Musiknummern der wahrhaft blechgepanzerten Opernpartitur, vom markanten, genialisch erfundenen Fanfarenmotiv der Ouvertüre über das zart vergrübelte Steuermannslied, von der hochdramatischen Senta-Ballade des zweiten Akts bis zum großen Matrosenchor-Spektakel des Schlussbildes. Kurzum: Ein ebenso jugendfrisches wie vollgültiges Musikdrama auch für den Gelegenheitswagnerianer, dessen vermächtnishafte Größe sich im Repertoire der großen und kleinen Opernbühnen dieser Welt seit über 150 Jahren Abend für Abend bewährt hat.

Die Handlung ist schnell erzählt: Sie thematisiert die Sehnsucht eines durch Blasphemie vor Gott gefallenen Sünders nach ewiger Erlösung, die diesem nur durch die Liebe und Treue einer Frau zuteil werden kann. Alle sieben Jahre darf er, zu unendlicher Odyssee auf den Weltmeeren verdammt, an Land gehen, um sein Heil bei einer Sterblichen zu versuchen. Schließlich gewinnt er, der fliegende Holländer, die Hand und am Ende auch das Herz der Tochter eines norwegischen Seefahrers: Senta (wagnerdeutsch für die „Sentimentale“), mit der er am Ende ins Meer hinab- und damit in die Ewigkeit hinauffährt, nicht ohne vorher mit seinem Gespensterschiff einschließlich seiner Mannschaft untoter Matrosen für allerlei Verwirrung und Spuk gesorgt zu haben. Und ganz allmählich entbirgt sich aus der dramatischen Salzwasserballade ein psychologisch immer komplexeres Märtyrerdrama.

Man muss nicht gleich auf den Grünen Hügel von Bayreuth pilgern, um einem Bühnenfestspiel Wagnerscher Provenienz einmal ganz nahe zu sein. Einer inzwischen gewachsenen Tradition folgend erhalten deshalb auf Initiative des derzeitigen Musik-Leisungskurses des 11. Jahrgangs interessierte Schülerinnen und Schüler am 11. Mai 2012 (Freitag, 19.30 Uhr, Abfahrt ca. 14.00 nach Schulschluss) die Gelegenheit, eine Aufführung der Oper zu besuchen, und zwar an der Deutschen Oper am Rhein in Duisburg. Geplant ist außerdem ein theaterpädagogisch betreuter Rundgang durch die Bühnenwerkstätten und ein Informationsbesuch der dem Haus angegliederten Opernintendanz: Wie entsteht eine Inszenierung, was ist ein Schnürboden und wo steht eigentlich der Souffleurkasten? – Die Kosten für die Abendvorstellung betragen mit 5,50 € pro Schülerermäßigung im Übrigen weniger als eine Kinokarte (zuzüglich Bustransferkosten; insgesamt ca. 20 €). Außerdem ist vorher noch ein Informationsabend geplant, der mit wichtigen Aspekten der Werkinterpretation und der Inszenierung vertraut machen soll (Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben!). Interessierte und neugierig Gewordene wenden sich bitte an die Fachschaft Musik oder an Dr. Claudius Reinke (herzlich und dringend eingeladen sind vor allem Schülerinnen und Schüler aus den Musik-Oberstufenkursen: Der Fliegende Holländer ist aktuelles Kursthema des Zentralabiturs 2013!). Eine Teilnehmerliste mitsamt Planungsverlauf ist am Schwarzen Brett ausgehängt.

© Dr. Claudius Reinke/FB Musik

 

Kreuz-Weg

Wer auf dem Weg zum Kreuz ist, ist auf dem Weg zum Leben. So “wächst” seit ca. drei Wochen auf dem Flur vor dem Schulpastoral-Raum der erste Handruper Schul-Kreuzweg. Viele Schülerinnen und Schüler kommen ohnehin jeden Tag dort vorbei – für die Anderen lohnt sich ein kleiner Umweg.

ConFirm auf Abschiedstour

Nach zwei Jahren als Seminarfach “Schülerfirma” begaben  sich heute nachmittag die Mitarbeiter von ConFirm auf die Spuren der beiden Vorgängerfirmen loop und scol: Ein Besuch bei RosenInspections, dem Lingener Weltmarktführer in Sachen Pipeline-Inspektion stand auf dem Programm. Nach der Begrüßung durch Frau Alfert-Krämer (rechts) und einem einführenden Referat durch Herrn Geerlings (Zweiter von rechts) wurden die verschiedenen Abteilungen sowie das Testgelände besichtigt.

Weltjugendtag!

Auch wenn der nächste Weltjugendtag erst im Jahr 2013 im brasilianischen Rio de Janeiro stattfindet, so lohnt es doch bereits, über eine Teilnahme nachzudenken. Es besteht nämlich die Möglichkeit, in einer Gruppe unter Leitung von Herz-Jesu-Priestern an diesem Ereignis teilzunehmen (siehe auch der Artikel in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift “Dein Reich komme”, S. 11). P. Marcio Auth verspricht “ein Fest mit großen Emotionen, Begeisterung und gelebtem Glauben, wie er in Brasilien üblich ist.” Interessenten dürfen sich gerne unverbindlich an P. Demetrius persönlich oder per Mail an kloster.handrup [at] scj.de wenden.

Um abraco para Americanopolis!

Vor einigen Jahren hat das Gymnasium Leoninum eine Patenschaft für die ebenfalls von Herz-Jesu-Priestern betreute Kindertagesstätte in Americanoplis (Sao Paulo, Brasilien) übernommen. Den Kontakt dorthin hält Schulseelsorger P. Demetrius, der eine Arbeitsgemeinschaft im 6. Jahrgang zu diesem Thema ins Leben gerufen hat. Gemeinsam mit diesen Schülern und der Klasse 6 d unter der Leitung von Herrn Markus Kreye und mit tatkräftiger Unterstützung von Frau Angelika Meemann wurden nun Kerzen und Taschen verziert, die beim kommenden Elternsprechtag verkauft werden sollen. Der gesamte Erlös der Aktion kommt natürlich den Kindern in Americanopolis zugute.

Leseoskar

Bald ist es wieder so weit. Am Freitag, dem 23. März, wetteifern 5 Klassen
des Jahrgangs 5 und 6 Klassen des Jahrgangs 6 um den Leseoskar.
Lesen, darstellen, inszenieren. Das sind die Fähigkeiten und Fertigkeiten,
die gebraucht werden, um die jeweiligen Klassenprodukte auf die Schul-
bühne zu bringen. 4 Schulstunden lang erlebt die Aula des Leoninums
höchstes Engagement der SchülerInnen. Eine fachkundige Jury kürt
am Ende die jeweiligen Preisträger.

Handrup und der globalisierte Standort – Erdkunde-LK besucht VW Emden

Im Zuge der Beschäftigung mit dem geographischen Themenkomplex “Deutschlands Stellung in der globalisierten Wirtschaft” wollte der Erdkunde-Leistungskurs im Jg. 11 mit Herrn Böllner die Besonderheiten moderner industrieller Produktionsweisen in der praktischen Umsetzung kennen lernen. Hierzu wählten die Schülerinnen und Schüler mit Volkswagen Emden einen Produktionsstandort einer deutschen Schlüsselindustrie.

Das Werk in Ostfriesland ist der größte industrielle Arbeitgeber der Region. Rund 8700 Mitarbeiter sind hier beschäftigt. Sie fertigen die Modelle Passat, Passat CC und Passat Variant. Besonderheit und großer Vorteil des Standortes ist seine unmittelbare Nähe zum Emder Hafen. Von dort werden jährlich rund eine Million Fahrzeuge in die ganze Welt verschifft.

Der Rundgang durch das Werk bot einen detaillierten Einblick in eine moderne, von zahlreichen Prozessinnovationen geprägte Fahrzeugproduktion, deren unmittelbares Erfahren sicherlich einprägsamer und interessanter als der beste Lehrbuchtext war.

Liebe Klasse 5 a! (Offener Brief)

Liebe Schülerinnen und Schüler,

danke für Eure Griechenland-Berichte, die ich gestern über Eure Klassenlehrerin Frau Zapf erhalten habe! Obwohl ich in Griechenland eigentlich immer mit “offenen Augen” unterwegs war, habe ich wohl einiges verpasst. Ich musste ziemlich schmunzeln, als ich von Euren Streichen gelesen habe! Ebenfalls gestern bekam ich ein Foto von der Klasse 5 e auf dem Areopag (s. o.) und einen Bericht von einer Schülerin aus der Klasse 5 b, die sich als Reise-Andenken aus Griechenland einen Zahn mitgebracht hat. Und dann gibt es da noch die Geschichte von dem “geschrotteten Feldbett” aus der Klasse 8 e … Also ich denke, dass wir – nicht zuletzt mit Euren Berichten – ein Buch hinbekommen werden, das zwar bei weitem nicht so toll werden wird wie die Fahrt selbst, das aber viele schöne Erinnerungen daran enthalten wird. Und wer seine Griechenland-Eindrücke auch noch mitteilen möchte, kann das ja per Mail an griechenland [at] handrup.de tun.

Viele Grüße!

Matthias Pfordt

“Spannend und authentisch”

Bereits zum wiederholten Mal befand sich heute Herr Rainer Dellmuth auf Einladung der Fachgruppe Geschichte-Politik im Leoninum. Herr Dellmuth wuchs in der DDR auf und verbrachte mehrere Jahre als Häftling in Stasi-Gefängnissen, ehe er 1972 in die Bundesrepublik abgeschoben wurde. Herr Dellmuth arbeitet heute als freier Mitarbeiter der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen; mit deutlichen und klaren Worten – einer “Berliner Schnauze” – lässt er die Schüler teilhaben an seiner “verlorenen Jugend” und zeigt seine Sicht auf das aktuelle Nachleben der DDR und ehemaliger DDR-Bürger.

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