Morgenimpuls am 30. Juni 2020 – Keine Veränderungen? – Jetzt wird's Zeit!

Nichts hat sich geändert.
Bin am Morgen aufgewacht und hab mich gefragt:
„Bringt das Leben noch was oder mach ich Schluss mit dem S*****?“
Arm sein geht mir auf den S*** und ’n Schwarzer bin ich auch noch!
Weil ich nicht verhungern will, muss ich klauen.
Die Bullen geben ’n S***** auf N*****!
Den Kindern machst du’s vor, ach – juckt eh keinen A****.
Ein Sozialhilfeschlucker weniger!

Guten Morgen zusammen!

Einige von euch werden das Lied „Changes“ von 2Pac sicherlich kennen. Es ist zwar schon etwas älter, aber der Inhalt des Textes ist aktueller denn je. Gerade der Vorfall in den USA um George Floyd lässt sich auf die Zeilen des Liedes beziehen.

Hier könnt ihr es euch noch einmal anhören:

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Mit den vielleicht etwas brutal ausgedrückten Zeilen aus dem Lied „Changes“ setzte der Rapper schon damals 1998, auch nach seinem Ableben, ein Zeichen gegen Rassismus.
Aber ist es nicht erschreckend, dass es in der heutigen Zeit, auch 22 Jahre nach Veröffentlichung des Liedes noch zu genau solch schrecklichen Taten, wie sie in dem Lied beschrieben werden, kommt?
Rassismus zieht sich schon durch die ganze Weltgeschichte. Es ist traurigerweise schon immer ein Teil der Gesellschaft gewesen. Manchmal bekommt man selbst eine solche Situation, in der sich rassistisch geäußert wird, mit oder äußert sich selber, vielleicht auch unbewusst, rassistisch gegenüber anderen. Oft meinen wir es nur als Spaß, vielleicht auch durch Unwissenheit, aber wir denken viel zu selten darüber nach, ob wir unser Gegenüber damit verletzen. Gerade in dieser Zeit nach dem Tod von George Floyd, wo tausende Menschen gegen Rassismus demonstrieren und zu einer „Black Lives Matter“ Bewegung aufrufen ist es nicht nur wichtig, sich in der Masse gegen Rassismus auszusprechen.
Es fängt schon damit an, dass wir keine Witze mehr auf Kosten anderer machen oder einfach mal zu den Menschen stehen, die diskriminiert werden. Oft genug können wir uns an die eigene Nase fassen, um etwas zu verändern. Dafür muss nicht erst so eine Schreckenstat wie in den Vereinigten Staaten passieren, damit die Menschen wieder auf den Rassismus aufmerksam werden.

Gemeinsam möchten wir nun um Gottes Beistand bei unseren Vorhaben bitten:

Vielfalt,
Akzeptanz!
In der Gesellschaft – in meinem Leben.
In der Liebe – in meiner Liebe.
Im Glauben – in meinem Glauben.
Herr, wir dürfen vor dir stehen, wie wir sind.
Dafür danken wir dir.
Segne uns mit deinem vielfältigen Segen,
werde unter uns Mensch und sei bei uns,
wenn wir uns für eine plurale Gesellschaft engagieren.
Amen

In diesem Sinne wünschen wir euch einen guten Start in den Tag!

Pauline Siegbert und Henrik Lucas

Morgenimpuls am 29. Juni 2020 – Bergsteiger

Guten Morgen zusammen!

Immer mein Ziel vor Augen
Bin ich zügig bergauf gestiegen
Dann machte ich Rast und schaue zurück.
Welch ein tröstlicher Anblick!
Was aus der Nähe bedrohlich erschien,
Wirkt nun aus der Ferne lächerlich klein.
Meine verschlungenen Lebenslinien
Fügen sich zu einem sinnvollen Muster
Gestärkt schultere ich meinen Rucksack
und mache mich erneut auf den Weg.
Von nun an werde ich öfter anhalten
Und mein Leben von oben betrachten.

– Gisela Baltes

Sich auf den Weg machen, den Weg meistern: das ist das Thema des heutigen Morgenimpulses. In ihrem Gedicht legt Gisela Baltes dar, was uns allen mit großer Wahrscheinlichkeit schon einmal widerfahren ist: Unser Leben ist eine Berglandschaft, gezeichnet von Höhen und Tiefen.
Egal ob Klausurenphase oder Stress außerhalb der Schule und Arbeit; manchmal ist es nicht nur gut, sondern sogar wichtig, einen Moment inne zu halten und einfach einmal zu reflektieren, was alles schon hinter einem liegt.
Das letzte Jahr war eventuell stressig, aber ein Jahr später denkt man eher an die schönen Momente, die man hatte. Und der Stress, der damals so groß und alles übertrumpfend schien, ist nur noch ganz nebensächlich, wirkt nun irgendwie lächerlich klein.
Die Sachen, die uns so viel Stress bereiten, sind mit Sicherheit wichtig, sonst würden wir uns die Sorgen sparen,. Aber statt erst in einem Jahr sagen zu können „das habe ich doch eigentlich ganz gut gemeistert“, „ so schlimm war es ja dann eigentlich doch nicht“ oder „hätte ich mir mal weniger Sorgen gemacht und mir mehr Zeit für mich genommen, dann hätte ich das auch noch alles geschafft“, warum nicht inmitten des Stresses und der Sorgen vielleicht eine Stunde am Tag Zeit nur für sich selbst nehmen, vielleicht um in der Vergangenheit zu schwelgen und zu reflektieren, was alles schon gewesen ist, aber vielleicht auch, um sich selbst etwas Gutes zu tun, etwas, auf das man dann später zurückblicken und sagen kann „gut, dass ich das gemacht habe, das habe ich wirklich gebraucht“.
Das Leben ist eine Reise, aber das Ziel ist eigentlich der Weg, das darf man nicht vergessen, auch wenn das schnell passieren kann.
Es gibt da diesen Spruch, „wer sich Sorgen macht, leidet zweimal“, das finden wir ziemlich gut. Das ist etwas, was wir uns in Stresssituationen immer mal wieder selbst zureden. Am Ende wird schon irgendwie alles gut, wenn’s noch nicht gut ist, ist es ja noch nicht das Ende.

Wenn wir uns mal Sorgen wegen etwas machen, stellen wir uns immer diese eine Frage: Ist es in fünf Jahren noch wichtig?
Und wenn es das nicht ist, dann lohnt es sich auch nicht, sich den Kopf darüber zu zerbrechen.

Kate Serbinin und Frederike Völker-Gerd

Morgenimpuls am 26. Juni 2020

Guten Morgen, liebe Schulgemeinschaft!

Wir möchten den heutigen Morgenimpuls mit einem Bild starten. Schaut euch dieses Bild in Ruhe an. Was seht ihr? Wie fühlt ihr euch dabei? Welche Fragen kommen bei euch auf?

https://cdn.pixabay.com/photo/2015/05/30/19/55/desert-790640_960_720.jpg

Fürchtet Euch nicht. Denn der Herr, dein Gott, er zieht mit dir.“ (Dtn 31,6)

Auch wenn kein Ende in Sicht ist, geht der Blick auf eine strahlende, untergehende Sonne. Es ist ein langer, mühsamer Weg durch den Sand. Man sinkt tief hinein. Die Schritte werden immer schwerer und es ist kein Wasser in Sicht. Solche Situationen haben wir auch manchmal im Leben. Durststrecken, die von uns überwunden werden müssen.

Fürchtet Euch nicht. Denn der Herr, dein Gott, er zieht mit dir.“ (Dtn 31,6)

Das kann uns Kraft geben, weiterzugehen und zu hoffen, dass hinter dem Hügel die Durststrecke am Ende eines mühsamen Tages, eines Schicksalstages, endet. Der Vogel in der Luft symbolisiert Freiheit und Leben.

Wenn du in dieser Zeit einen Tag in deinem Leben frei gestalten könntest, wie würde dein perfekter Tag aussehen? Dein idealer Tag? Ein Tag, an dem du dich abends ins Bett legst und denkst: „Das war ein perfekter Tag. So sollen die meisten meiner Tage im Leben sein, genau so.“ Wie würde dieser perfekte Tag für dich aussehen?

Wir sind diejenigen, die bestimmen, ob wir einen guten Tag haben werden oder nicht. Wir alle, wir sind diejenigen, die bestimmen, ob negative Ereignisse, wie z.B. das Corona-Virus, gute oder schlechte Auswirkungen auf unser Leben haben werden. Niemand kann beeinflussen, ob wir einen guten Tag haben werden oder nicht, nur wir selbst und unser eigener Verstand. Wir brauchen eine Routine, damit wir uns selbst und unseren Tag unter Kontrolle haben. Lasst uns unseren neuen Tag beginnen und stärker sein als unsere Ausreden. Wenn der Wecker klingelt, steht auf! 5…4…3…2…1… los! Warum ist das wichtig für unser Verhalten? Der Grund dafür ist, dass die erste Entscheidung, die wir an diesem Tag treffen, darin besteht, tatsächlich aufzustehen. Wir sind stärker als unsere Ausreden und wir haben das Gefühl besiegt, das uns normalerweise aufhält, einen guten Tag zu haben. Sagen wir also nicht: „Ich versuche“, „Ich wünsche“, „Ich will“, sondern: „Ich tue das!“ Zwei Fragen, die wir uns dazu regelmäßig stellen sollten: „Wie kann ich wachsen?“ und „Was kann ich geben?“. Mit unseren Entscheidungen entwickeln wir uns zu einzigartigen Menschen. Am Ende dieses Tages sind wir nicht mehr die gleiche Person, die aus dem Bett aufgestanden ist. Wir haben etwas Neues gesehen. Wir haben etwas Neues ausprobiert. Fragen wir uns also noch mal: „Wie kann ich heute wachsen?“, mit der Antwort: „Ich werde mich weiterentwickeln.“, „Ich werde etwas Neues probieren.“ Was wirst du tun? Was wirst du entdecken? Was wirst du ändern?

In Zeiten von Corona fällt es uns manchmal schwer, uns auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren. Wir haben Angst vor dem, was kommt, und vor dem, was vielleicht nicht kommt, wie z.B. ein Impfstoff. Unser Alltag hat sich einmal um 180° gedreht, alles ist uns fremd, genau das Gegenteil von perfekt. Die Schüler, die schon wieder in der Schule sind, sehen die Veränderungen im Unterricht und in den Pausen. Wir können unsere Freunde kaum sehen und auch unsere Freizeit muss darunter leiden. Geschlossene Schwimmbäder und Kinos, abgesagte Geburtstage und Urlaube. Wir haben viele Fragen, die die Zukunft betreffen. Wie wird es in einem Jahr aussehen? Wann finden die Wissenschaftler einen Impfstoff? Werden wir das Virus am eigenen Leib erfahren? Das Virus macht uns Angst. Angst ist ein natürliches Gefühl. Jeder hat vor irgendetwas Angst. Die typische Angst bezieht sich allerdings in den meisten Fällen auf uns selbst. Werde ich die Klausur schaffen? Wird man mich in der neuen Schule mögen? Durch das Corona-Virus hat sich aber eine andere Art von Angst ausgebreitet, die Angst um den Mitmenschen. Wir sind vorsichtiger im Umgang mit Kranken und älteren Menschen. Wir verzichten auf Körperkontakt mit den Großeltern oder anderen gefährdeten Personen und auch in der Schule achten wir auf die anderen durch das Tragen der Masken. Wir müssen in diesen Zeiten vor allem als Schulgemeinschaft zusammenhalten und uns an die Einschränkungen halten, damit wir so schnell wie möglich wieder zur Normalität zurückkehren können. Wenn wir gemeinsam daran arbeiten, werden wir auch diese Durststrecke überwinden und von diesen Erfahrungen profitieren.
Um diesen Zusammenhalt zu stärken, lasst uns gemeinsam zu Gott beten:

Herr, 
wir haben Angst vor dem, was wir nicht kennen.
Zugleich sind wir uns darin nah und vertraut.
Was unsere Gemeinschaft gefährdet, macht uns auch stark.
Wir halten zusammen, wenn wir uns oft auch fremd sind.
Wir achten aufeinander. Entscheiden, was wirklich wichtig ist.
Wir öffnen Herzen, während andere noch hinter Türen warten müssen.
Wir werden uns nah, auch ohne uns die Hände zu reichen.
Wir können lachen und doch trauern um die Kranken und Sterbenden.
Wir sind eins im Handeln und im Sorgen und zum Wohl für uns alle.
So ist im Schlimmen auch Dein Segen.
Hab du Dank dafür, Gott.
Amen

Wir wünschen Euch allen einen guten Start in den Tag und viel Kraft, sodass auch diese Durststrecke vorübergeht, sowie ein schönes Wochenende!

Jana Plorinn und Nils Bölscher

Morgenimpuls am 25. Juni 2020 – Verantwortung in schwierigen Zeiten

Guten Morgen liebe Schulgemeinschaft,

das heutige Thema ist ein wenig provokanter, aber lasst euch gerne darauf ein und seid offen dafür.
Um in das Thema zu finden, stellt euch doch mal die Frage: „Wie wichtig ist es, Verantwortung zu übernehmen?“
Denkt diesbezüglich doch auch an die aktuelle Zeit, gerade im Hinblick auf die Corona-Krise oder den Rassismus.
Welche Rolle spielt Verantwortung dabei, oder vielmehr, was hat das mit dir zu tun?
In diesem Zusammenhang könnt ihr euch folgendes Video einmal ansehen:

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Was denkst Du über das Video? Nimm Dir kurz Zeit und denke darüber nach.

Was bedeutet nun also „Verantwortung übernehmen“?

Der Schlüssel zu einem glücklichen und freien Leben ist, für sich, seine Gefühle, sein Handeln, vor allem für seine Misserfolge Verantwortung zu übernehmen. Obgleich es stets leicht ist, jemand anderem die Verantwortung dafür aufzudrücken.
„Verantwortung übernehmen“ bedeutet, zu wissen, etwas ändern zu können und keine Ausreden zu gebrauchen. Auch wenn einem gleichzeitig bewusst ist, dass man nicht alles ändern kann. Aber solange die volle Verantwortung übernommen wird, kann man das Leben zumindest in die gewünschte Richtung lenken.
Das bedeutet, nicht nur im Großen, zum Beispiel an Protesten teilnehmen, sondern auch im Kleinen, angefangen beispielsweise bei seinen eigenen, persönlichen Zielen, wie in der Schule eine gute Note zu bekommen.
In dem Video heißt es an einer Stelle aber auch, „Opfer machen sich selber…“. Grund dafür sei, dass „Opfer“ zu wenig Verantwortung übernehmen. Von dieser Aussage möchten wir uns klar distanzieren und somit an euch appellieren: Das aktuellste Beispiel dafür, dass diese Aussage nicht stimmen kann, sind vermutlich die derzeitigen Proteste gegen Rassismus – ausgelöst durch den Tod von George Floyd.
Außerdem meint „Verantwortung übernehmen“ manchmal auch, seine Grenzen zu kennen und zu sich selbst „Stopp“ sagen zu können. Denn auch Verantwortung kann irgendwann zu viel werden.

Zum Thema „Verantwortung“ bietet das folgende Gebet noch weitere Aspekte:

Vor uns die Stunde der Rechenschaft,
der Tag, an dem wir unser Tun und
Lassen zu verantworten haben.
Gott, hilf uns, dass wir die Zeit nutzen,
die uns noch bleibt, dass wir die
Prüfungen bestehen, die auf uns
warten.
Du hast uns die Macht gegeben über die
Güter und Kräfte der Welt.
Wir bitten dich:
Schütze uns vor Hochmut und
Leichtsinn, damit wir nicht alles
zerstören, sondern erhalten und
entwickeln,
was du uns anvertraut hast. Mache uns
zu guten Haushaltern in deiner
Schöpfung.

Amen

In diesem Sinne wünschen wir euch einen guten Start in den Tag! Bleibt gesund!

Schülerinnen aus dem Jahrgang 12

Morgenimpuls am 24. Juni 2020

Guten Morgen zusammen!

Zugegeben, als ich in der Grundschule von Johannes dem Täufer hörte, dessen Namenstag wir heute feiern, da kam mir dieser Heilige ziemlich seltsam, fremd und sogar befremdlich vor. Der „Wüstenprediger“ legte offensichtlich wenig Wert auf sein Äußeres. Mit Kamelhaar und einem ledernen Gürtel um seine Hüften war er bekleidet, von wildem Honig und von Heuschrecken ernährte er sich. Das klang so sonderbar und so anders als das, was meine Freunde und ich kannten. Erst später beschäftigte ich mich intensiver mit meinem Namenspatron.

Darstellung aus der Kirche St. Johannes der Täufer in Schneidhain
(https://www.taunus-nachrichten.de/koenigstein/nachrichten/schneidhain)

Johannes sah es als seine Berufung an, auf Jesus von Nazareth hinzuweisen. Er forderte von seinen Landsleuten eine radikale Abkehr von ihrem Leben, eine Änderung ihres sozialen Verhaltens. Er übte radikale Kritik an manchen Vertretern der politisch-religiösen Oberschicht und nahm dabei kein Blatt vor den Mund. Eine „Schlangenbrut“ nannte er zum Beispiel die Herrschenden in Jerusalem. „Schon ist die Axt erhoben, um die Bäume an der Wurzel abzuschlagen. Jeder Baum, der keine guten Früchte bringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. Wer umkehrt zu Gott, den taufe ich mit Wasser. Aber nach mir wird einer kommen, der viel mächtiger ist als ich. Ich bin nicht einmal würdig, ihm die Schuhriemen zu öffnen.“

Beliebt hat sich Johannes mit solchen Sätzen nicht gemacht, und doch muss von diesem ungepflegten Sonderling eine Faszination ausgegangen sein, dass sich so viele Menschen solch harte Worte anhörten und sich dann im Jordan von ihm taufen ließen. Die Menschen damals erkannten, dass sein Leben in der Wüste asketisch und konsequent war und dementsprechend zu dem passte, was er den Menschen predigte. Authentizität kann man von Johannes lernen und seine Lebensweise kann uns einen Impuls geben, den Stellenwert des eigenen Konsumverhaltens zu hinterfragen.
Aber was diesen Johannes wirklich groß macht, ist seine Bescheidenheit. Die Größe des Johannes bestand darin, dass er sich nicht wichtiger machte als die Botschaft, die er zu verkünden hatte. Auch Bescheidenheit können wir von ihm lernen, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen.
Für viele war Johannes der Täufer eben deshalb ein unbequemer Zeitgenosse, weil er den Finger in die Wunden seiner Zeit legte. Er sagte gerade heraus, was er für richtig hielt. Als er schließlich dann auch noch die familiären Verhältnisse des Herodes Antipas öffentlich anprangerte, der unrechtmäßig die Frau seines Bruders geheiratet hatte, landete er im Gefängnis. Johannes zeigte Zivilcourage, er war bereit, seinen Kopf hinzuhalten für die Botschaft, der er sein Leben verschrieben hatte.

Beeindruckend sind Menschen in Gesellschaft, Politik und Kirche, denen es auch heute gelingt, authentisch zu leben, bescheiden aufzutreten und couragiert dafür einzutreten, wovon sie zutiefst überzeugt sind.
Bewundernswert solche Menschen, die nicht an ihrer Macht kleben und denen es nicht um ihre eigene Person geht, sondern allein um die Zukunftsvision für ein friedliches menschliches Miteinander, unabhängig von Abstammung, Kultur oder religiöser Zugehörigkeit. In Anlehnung an die biblische Gestalt des Propheten hat es Martin Luther King einmal so formuliert: „Wahre Religion muss sich auch um die sozialen Verhältnisse des Menschen kümmern. Sie hat es mit beiden, Himmel und Erde, mit Zeit und Ewigkeit zu tun. Sie sucht nicht nur die Menschen mit Gott, sondern auch die Menschen untereinander zu vereinen.“

Authentisch, bescheiden, aber auch couragiert: Diese drei Charakteristika durchziehen das Leben des Wüstenpredigers. Deswegen kann er uns heute sehr wohl ein Vorbild sein, nicht unbedingt in Fragen von Mode und Ernährung, mit Sicherheit aber in seiner Grundhaltung.

Johannes Leifeld

Morgenimpuls am 23. Juni 2020

Guten Morgen, liebe Schulgemeinschaft!

Bitte hört euch zunächst das folgende Lied an:

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GLÜCKLICH SEIN

Unterschiedliche Persönlichkeiten, unterschiedliche Herkünfte, verschiedene Hautfarben, die vielfältigsten, individuellen Erfahrungen – jedoch haben wir alle eine Sache gemeinsam:
Das Streben nach dem eigenen, persönlichen Glück. Glück steckt in allem, jedoch liegt es in der Hand jedes Einzelnen, dieses Glück zu suchen, zu finden und es schätzen zu lernen.
Ob es für die einen die gute Note in Latein ist, für die anderen das langersehnte Geburtstagsgeschenk oder eine Reise in die Sonne. Glück lässt sich von jedem individuell definieren. Sicherlich hat jeder genug Anlass dazu, negative Kleinigkeiten in einer jeden Sache zu finden. Doch vielleicht hat schon das winzigste Glück, die kleinste Freude über uns selbstverständlich erscheinende Dinge die Kraft, diese Kleinigkeiten zu überstimmen.
Sei es alleine die Tatsache, dass wir an keinem Morgen hungrig das Haus verlassen müssen oder nicht einmal wirklich wissen, was Hunger oder gar Durst überhaupt bedeuten, eine Familie, die Zuhause auf uns wartet, dass es jemanden gibt, der sich Sorgen macht, wenn man zu spät nach Hause kommt. Wir haben selbst genug Wasser, um unsere Blumen und unseren Rasen in Überfluss zu bewässern, obwohl es auf der Welt genug Menschen gibt, die ein einziges, sauberes Glas an Trinkwasser als Highlight des Jahres empfinden würden. Die Wahrheit ist, dass man sich lieber von Sorgen und Gedanken über Nichtigkeiten befreien sollte und sich mit dem zufrieden stellt und schätzt, was man hat und als Selbstverständlichkeit ansieht.

Don’t worry, be happy!

Fragst du dich gerade: „Wie werde ich glücklich und zufrieden?“ Dann warte nicht einfach, bis es besser wird. Nimm dein Glück selbst in die Hand! Vielleicht helfen dir diese Impulse:

  • Sei dankbar!
  • Vergib!
  • Begegne anderen Menschen mit Offenheit und Toleranz!
  • Genieße die kleinen Dinge im Leben!
  • Denk daran, dass du mit jedem Schritt aus deiner Komfortzone wachsen wirst!
  • Begegne anderen Menschen mit einem Lächeln!

Jetzt lasset uns beten:

Glücklich darf ich mich nennen,
weil du mich liebst
und mir vergibst.

Glücklich bin ich geworden,
als ich dich fand,
mich dir verband.

Glücklich werde ich bleiben
durch dich allein.
Herr, ich bin dein.

Glücklich will ich dir danken
mit Wort und Tat,
mit Glück als Saat.

Amen

Wir wünschen Euch einen schönen Schultag voller Freude und Zufriedenheit!
P.S. Vergesst nicht glücklich zu sein, denn es gibt immer einen Grund.

Charlotte Heskamp und Marie Hollermann

Morgenimpuls am 22. Juni 2020

Guten Morgen, liebe Schulgemeinschaft!

Heute wollen wir mit folgendem Impuls zum Thema Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt in einer Gemeinschaft in den Tag starten.

Gerade in Krisenzeiten wie in der Corona-Krise, in der wir uns gerade befinden, wird unsere Gemeinschaft auf die Probe gestellt. Gemeinschaften in allen Ebenen müssen zusammenhalten: Von der weltweiten Gemeinschaft bis hin zur Gemeinschaft innerhalb einer Familie, indem man Rücksicht auf Großeltern und Risikogruppen nimmt.

Besonders der Alltag von uns Schülern hat sich drastisch verändert. Unser Schulleben aber auch unsere Freizeit sind geprägt von Veränderungen, Einschränkungen und Abstandsregelungen. Doch trotz allem Negativen, was diese Zeit mit sich bringt, wird uns aber auch vor allem eines bewusst: wie sehr wir in der Lage sind, zusammenzuhalten. Und dies sollte für die Zukunft weiterhin unser Ziel bleiben. Insbesondere unsere Schulgemeinschaft sollte trotz Teilung in zwei Gruppen zusammenhalten. Durch Hilfsbereitschaft sollten wir aufeinander Acht geben, um das unsere und das Leben unserer Mitmenschen möglichst zu erleichtern.

Und schon durch kleine, gut gemeinte Taten können wir als Gemeinschaft eine solche Krise, so gut es eben geht, überstehen. Deshalb sollten wir uns zwischendurch einmal fragen, was jeder Einzelne tun kann, um die Situation zu erleichtern. Wie kann ich meine Mitmenschen seelisch unterstützen und ihnen in dieser schweren Zeit ein Lächeln ins Gesicht zaubern? Wie kann ich Ihnen Kraft geben? Wie kann ich Einsamen trotz Abstandsregeln ein Gefühl von Gemeinschaft vermitteln?

Jeder von uns kann seinen eigenen kleinen Beitrag leisten, um  Zeiten wie diese durch solch kleine Gesten zu erleichtern.

Um unsere Schulgemeinschaft, die bundesweite Gemeinschaft aber auch die Gemeinschaft aller Menschen weltweit weiterhin zu stärken und um Gottes Beistand zu erhalten, könnt ihr gerne folgendes Gebet aussprechen:

Du, unser Gott,
was wir bisher weit weg von uns glaubten
hat uns erreicht:
ein Virus, das so bedrohlich ist,
dass es die gewohnte Ordnung im Land durcheinanderbringt
und unser Leben spürbar einschränkt.
Viele von uns haben Angst vor dem,
was noch werden kann.
Viele wissen nicht, wie sie schaffen sollen,
was nun verlangt ist.
Viele bangen um ihre wirtschaftliche Existenz.
Gott,
alles ist so ungewohnt,
und wir können nicht einmal mehr zusammenkommen,
um uns im Gottesdienst stärken zu lassen.

Wir denken an die Infizierten,
die in Quarantäne warten,
was auf sie zukommt:
Lass sie den Beistand erhalten,
den sie brauchen.
Wir bitten dich für die Erkrankten,
die um ihr Leben kämpfen müssen:
Halte deine Hand schützend über sie
und bewahre denen, die sie behandeln und die sie pflegen
ihre Kraft und Menschlichkeit.

Wie gut,
dass so Viele ihr Wissen einsetzen,
um das Virus zu bekämpfen:
Lass ihre Erkenntnisse allen Menschen zugutekommen,
und gib denen, die jetzt entscheiden müssen,
wie es weitergeht,
Weisheit, Mut und einen Blick für die,                                                       
deren Leben sich dadurch ändert.

Gott, stärke den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft,
weite unseren Blick für die,
die uns gerade jetzt brauchen,
und lass uns über die Sorge um das eigene Leben
nicht die vergessen,
die schlimmer dran sind,
die keine Hilfe erfahren,
die an den Grenzen Europas um ihr Überleben kämpfen.
Bring uns in dieser Krise zur Einsicht
für das, was im Leben wirklich zählt,
und weck in uns Kräfte zum Guten.

In diesem Sinne wünschen wir euch einen schönen und kraftvollen Start in die neue Woche.

Schüler aus dem Jahrgang 12

Morgenimpuls am Herz-Jesu-Fest, dem 19. Juni 2020

Liebe Schulgemeinschaft,

ich begrüße euch zu diesem Morgenimpuls und Gebet am Herz-Jesu-Fest!

Heute, am 19. Juni, feiert das Kloster Handrup den 99. Jahrestag der Grundsteinlegung. Die Herz-Jesu-Priester konnten im Jahr 1921 mit der Gründung eines Klosters in Handrup beginnen. Wir wünschen der gesamten Klostergemeinschaft „viel Glück und viel Segen auf all ihren Wegen“.

Und heute feiern wir das Herz-Jesu-Fest, jedes Jahr ein Hochfest im Kirchenjahr, zudem das Patronatsfest des Ordens der Herz-Jesu-Priester und der Kirchengemeinde Handrup.

Grundstein Eingang des Klosters Handrup

Aber was feiern wir eigentlich am Herz-Jesu-Fest?

Es geht um die Liebe Gottes, die im Symbol des Herzens Jesu ausgedrückt wird. Wir alle kennen verschiedene Darstellungen, besonders natürlich das Herz-Jesu-Kreuz unseres Klosters und Gymnasiums.

(1) Herz-Jesu-Kreuz / Logo der Kongregation der Herz-Jesu-Priester;
(2) Altar Klosterkirche Handrup;
(3) Herz-Jesu-Statue vor der Hauskapelle

Die Ursprünge des Herz-Jesu-Gedenkens liegen in der Bibel, genauer gesagt im Johannesevangelium. Dort heißt es, dass nach der Kreuzigung Jesu ein Soldat mit einer Lanze in seine Seite stieß und sogleich Blut und Wasser herausflossen. (Joh 19,34) Schon sehr früh wurde das durchbohrte Herz Jesu als Symbol seiner Menschheit und als Ausdruck seiner besonderen Liebe zu den Menschen gedeutet.

Gott hat ein Herz für die Menschen und Jesus ist dieses Herz. Wenn wir vom Herzen Jesu und seiner Verehrung sprechen, dann meinen wir nicht den Herzmuskel, sondern das Innerste Jesu, die Mitte seiner Person, seine Liebe zu uns. Die Liebe Gottes zu uns Menschen hat in Jesus Gestalt angenommen, ist Hand und Fuß und Herz geworden. Es ist ein Herz voll Mitleid und Mitgefühl für die Menschen in ihren Anliegen und Nöten. Wenn ihr euch mit den Evangelientexten des Neuen Testaments beschäftigt, könnt ihr Jesus Christus entdecken und kennenlernen. Im Matthäusevangelium heißt es z. B.: „Als Jesus die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft.“ (Mt 9,36) Oder an einer anderen Stelle finden wir eine Einladung Jesu: „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele.“ (Mt 11,28-29) Nach der Vision der heiligen Margaretha-Maria Alacoque wird das Herz Jesu ikonographisch vor allem als ein flammendes Herz dargestellt, aus dem ein Kreuz emporwächst und welches von einer Dornenkrone umgeben ist.

(1) Statue in der Klosterkirche Handrup;
(2) Kerze in der Hauskapelle

In der heutigen Zeit, in der die Herz-Jesu-Frömmigkeit nicht mehr so ausgeprägt ist wie in vorigen Jahrhunderten, lohnt es sich über die Aktualität nachzudenken. Dabei wird deutlich, dass es mitunter nötig ist, einen neuen Zugang zu diesem Fest zu eröffnen. Vom Leben Jesu her lädt das Herz-Jesu-Fest ein, neu über die konkrete Liebe, über das große Geschenk der Liebe in unserem Leben nachzudenken. Liebe ist nie abstrakt, wir erfahren sie täglich oder werden von einem Mangel an Liebe bedrückt.
Schauen wir heute einmal in unser Leben und entdecken die vielen Spuren der Liebe und werden dankbar dafür. Viele Menschen zeigen uns jeden Tag ihre Liebe, ihre Zuneigung und Wertschätzung, ohne die wir gar nicht leben könnten.  
Und auch Gott zeigt uns in Jesus: wir Menschen sind ihm nicht fremd, wir sind ihm wichtig. Wir liegen Gott am Herzen.  

Lasst uns nun gemeinsam aus dem Schulgebetbuch die Nr. 148 beten:

Herr Jesus Christus,
du hast ein Herz für uns Menschen.
Nimm diesen Tag.
Nimm an unser Gebet, unsere Kontakte zu anderen,
unser Lernen, unser Arbeiten, unsere Sorgen und unsere Freude.
Lass uns dich immer mehr kennenlernen als die Quelle des Lebens und der Liebe.
Schenke uns die Kraft, allen Menschen, vor allem den Armen, zu dienen.
Amen.

So wünsche ich euch ein gesegnetes Herz-Jesu-Fest und ein schönes Wochenende.

Schwester Hanna

Morgenimpuls am 18. Juni 2020

Guten Morgen zusammen!

Wer von euch hat den Begriff „Bucket List“ schon einmal gehört? Eine Bucket List ist eine Liste von Sachen, die man in seinem Leben noch sehen, erreichen, erleben oder machen will. Über die Fragen, die eine solche Liste aufwirft, singt der Singer/Songwriter Enno Bunger in seinem Lied „Bucketlist“.

Hier kannst du dir das Lied anhören:

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Was willst Du noch machen? Was willst Du noch sehen?
Was willst Du bewegen und wohin willst Du gehen?
Wofür bist Du dankbar? Was hast Du schon erreicht?

Fiel Dir das schwer, oder kannst Du noch viel mehr, vielleicht?

Eine ganze Reihe Fragen, die wir uns wahrscheinlich nur selten stellen. Will man selber eine Bucket List schreiben, so sind das aber wohl die Fragen, über die man nachdenkt. Was liegt schon hinter uns und was soll eigentlich noch alles vor uns liegen?

Kannst Du am Ende sagen, das war ein schönes Leben
Ich hab‘ genug bekommen und alles gegeben?

Das Leben ist ein großartiges Geschenk voller Möglichkeiten, doch wie oft leben wir nur vor uns hin? Wie oft lassen wir Tage ungenutzt verstreichen und vergessen jeden einzelnen als Geschenk zu sehen und auszukosten?

Wer soll Dein Leben leben? Wer soll für Dich entscheiden?
Deine Lieder sing’n? Deine Geschichte schreiben?

Tust Du, was Du magst? Wer und wie willst Du sein?
Was wär der schönste Tag? Wann ist die beste Zeit?

Wie oft verbiegen wir uns und sind nicht wirklich wir selbst aus Angst nicht dazu zu gehören, aus Angst aufzufallen aus Angst Fehler zu machen? Da schwimmen wir vielleicht lieber mit dem Strom, gehen auf Nummer sicher, statt unser Leben nach unseren Wünschen zu führen und Neues auszuprobieren.

Gott hat uns unser Leben geschenkt und uns auch die Freiheit gegeben, es zu gestalten. Dafür wollen wir ihm danken:

Guter Gott,
vor mir liegt ein ganzer,  langer Tag,
noch frisch und unverbraucht.
Ich kann heute tun, was ich schon lange tun wollte.
Ich kann einen Traum verwirklichen.
Ich kann einen neuen Traum träumen.
Ich kann mich über Erinnerungen freuen.
Ich kann neue Erinnerungen schaffen.
Ich kann jemandem Gutes tun.
Ich kann mir Gutes tun.
Ich kann etwas loslassen.
Ich kann etwas Neues ergreifen.
Ein ganzer, langer Tag,
noch frisch und unverbraucht liegt vor mir.
Danke, guter Gott,
Danke  für dieses Geschenk.
Amen

Wann fängst Du an und erfüllst Dir Deine größten Träume?
Warum nicht heute?

Oft neigen wir dazu Dinge, die wir eigentlich tun wollen, aufzuschieben, weil es noch so viel anderes zu erledigen gibt, weil wir glauben, dass wir noch Zeit haben, oder weil wir uns einfach nicht trauen. Manche Träume müssen vielleicht wirklich noch warten, weil die Zeit noch nicht reif ist, weil wir noch nicht bereit sind oder vielleicht auch einfach wegen Corona. Doch viele Träume müssen nicht länger warten. Viele Dinge können wir schon heute und in dieser ungewohnten Zeit machen.

Also: Warum nicht heute?

Melanie Schnieders und Oskar Lindemann

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